Verschiedene Obst und Gemüsesorten haben aufgeklebte Kulleraugen und sind so hingelegt, dass einen das Obst und Gemüse nun wie für ein Gruppenfoto anschaut. Bei dem Obst und Gemüse handelt es sich beispielsweise um Avocado, Zitrone, Brokkoli, Tomate, Kiwi, Lauch, Zucchini oder Möhren.

Das Auge isst mit: Gesunde Ernährung für die Augen

Neben der genetischen Veranlagung und dem Umwelteinfluss spielt vor allem die Ernährung eine entscheidende Rolle für die Gesundheit unserer Sehkraft. Wer seine Augen langfristig schützen möchte, sollte daher auf eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung achten. Doch welche Lebensmittel und Nährstoffe sind besonders wichtig? Und wie helfen sie unseren Augen?

Warum ist die Ernährung für die Augen so wichtig?

Das Auge ist ein empfindliches Organ, das täglich großen Belastungen ausgesetzt ist. UV-Strahlung, Blaulicht von Bildschirmen, Umweltgifte und der natürliche Alterungsprozess können die Netzhaut und andere Augenstrukturen schädigen.

Untersuchungen zeigen, dass eine optimale Versorgung mit bestimmten Mikronährstoffen das Fortschreiten schwerer Erkrankungen wie der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) und der diabetischen Retinopathie, aber auch trockener Augen verlangsamen kann. Auch das Risiko für den Grünen Star, also das Glaukom, lässt sich durch eine augengesunde Ernährung positiv beeinflussen.

Die wichtigsten Nährstoffe für die Augengesundheit

Vitamin A und Beta-Carotin

Vitamin A ist essenziell für die Funktion der Netzhaut und die Produktion von sogenanntem Rhodopsin – einem Protein, das für das Sehen bei schlechten Lichtverhältnissen zuständig ist. Ein Mangel an Vitamin A kann zu Nachtblindheit führen.

Gute Vitamin A-Quellen sind tierische Lebensmittel wie etwa Leber, Butter, Käse oder Eier. Aber auch pflanzliche Lebensmittel enthalten Beta-Carotin, das im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird. Hier eignen sich Karotten, Süßkartoffeln, Spinat, rote Paprika, Tomaten, Brokkoli, Aprikosen oder Grünkohl zum Beispiel besonders gut, um den Bedarf zu decken.

Lutein und Zeaxanthin

Diese beiden Carotinoide sind besonders wichtig für den Schutz der Makula, also des zentralen Bereichs der Netzhaut, der für das scharfe Sehen zuständig ist. Lutein und Zeaxanthin wirken als natürliche Sonnenschutzfilter und schützen die Augen vor schädlichem Blaulicht und oxidativem Stress.

Hohe Mengen dieser Stoffe kommen in dunkelgrünem Blattgemüse wie Grünkohl, Spinat und Mangold vor, aber auch in Mais und Eigelb.

Vitamin C und E

Diese Antioxidantien helfen, freie Radikale zu neutralisieren und damit die Zellen des Auges vor Schäden zu schützen. Vitamin C ist zudem wichtig für die Gesundheit der Blutgefäße in den Augen.

Vitamin C findet sich reichlich zum Beispiel in Zitrusfrüchten, Paprika, Sanddorn, Erdbeeren und Brokkoli, während Vitamin E in Nüssen, Samen und Pflanzenölen enthalten ist.

Omega-3-Fettsäuren

Die mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren, insbesondere die sogenannte Docosahexaensäure (DHA), sind wichtige Bausteine für die Netzhaut und unterstützen die Tränenproduktion, was trockenen Augen vorbeugt. Studien zeigen, dass eine ausreichende Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren das Risiko für altersbedingte Makuladegeneration senken kann. Zudem können Omega-3-Fettsäuren möglicherweise die Senkung des Augeninnendrucks beim Grünen Star bewirken.

Gute Quellen sind fetter Seefisch wie Lachs, Makrele oder Hering sowie Lein- und Chiasamen.

Zink

Zink ist an vielen enzymatischen Prozessen im Auge beteiligt, darunter auch an der Umwandlung von Vitamin A in das für die Netzhaut wichtige Rhodopsin. Ein Zinkmangel kann zu Nachtblindheit und schlechter Wundheilung führen.

Zink ist in Fleisch, Geflügel, Nüssen, Samen und Hülsenfrüchten enthalten.

Flüssigkeit nicht vergessen

Wasser unterstützt die Augen bei ihrer Regeneration und sorgt für einen stabilen Tränenfilm. Zwei Liter Flüssigkeit am Tag – vorzugsweise Wasser oder ungesüßter Tee – sind optimal, um trockenen und gereizten Augen vorzubeugen.

Essen fürs gesunde Auge

Praktische Tipps:

  • Viel Gemüse und Obst essen: Besonders dunkelgrünes Blattgemüse und orangefarbenes Gemüse sollten täglich auf dem Teller landen.
  • Fettreichen Seefisch ein bis zwei Mal pro Woche einplanen: So lässt sich der Bedarf an Omega-3-Fettsäuren gut decken. Mikroalgen sind eine gute vegetarische Quelle für Omega-3-Fettsäuren. Hier sollten aber nur in der EU zugelassene Produkte verzehrt werden, die eindeutig mit ihrem Jodgehalt sowie der maximalen Verzehrmenge gekennzeichnet sind.
  • Nüsse und Samen als Snack oder im Salat nutzen: Sie liefern wichtige Vitamine und Zink. Gute Quellen sind Walnüsse, Leinsamen oder Chiasamen.
  • Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte: Gute Zink-Lieferanten.
  • Eier: Zusätzlich gute Quelle für die Carotinoide Lutein und Zeaxanthin.
  • Auf eine ausgewogene Mischung achten: Keine einseitige Ernährung, sondern eine bunte Vielfalt hilft den Augen am besten.
  • Wasser trinken: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützt die Tränenproduktion und beugt trockenen Augen vor.

Hier auf jeden Fall aufpassen!

Wer seinen Augen etwas Gutes tun will, sollte auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum verzichten, da beides die Durchblutung und Zellgesundheit beeinträchtigt.

Auch ein dauerhaft zu hoher Blutzucker (etwa bei Diabetes) oder ein zu hoher Cholesterinspiegel kann die Blutgefäße der Netzhaut schädigen. Daher ist es für Patientinnen und Patienten besonders wichtig, den ärztlichen Anweisungen zu folgen – etwa in Bezug auf die Einnahme von Medikamenten, die Reduktion von Übergewicht oder regelmäßige körperliche Betätigung. Menschen mit Diabetes sollten zudem auf eine stabile Blutzuckereinstellung achten und größere Schwankungen möglichst vermeiden.

Nahrungsergänzungsmittel? Vorsicht vor Überdosierung

Lutein oder Zeaxanthin als Nahrungsergänzungsmittel sollen angeblich einen positiven Effekt bei altersbedingter Makuladegeneration haben. Derzeit gibt es jedoch keine gesicherten wissenschaftlichen Belege, die diese Wirkung eindeutig bestätigen. Deshalb sind krankheitsbezogene Werbeaussagen zu diesen Carotinoiden nicht zulässig.

Generell sollte vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln immer Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden, um mögliche Überdosierungen und Wechselwirkungen zu vermeiden. (sie)

Stand: September 2025

Schlagworte zum Thema