Eine junge Frau sitzt am Laptop und trink währenddessen mit einem Strohhalm aus einem Glas Cola. neben dem Glas Cola hat sie mehrere Schüsselchen mit Schokolinsen, Crackern und Salzstangen um sich herum stehen. Mit der rechten Hand greift sie während der Arbeit zu den Schokolinsen.

„Das schlägt mir auf den Magen!“ – Essen in stressigen Zeiten

Die einen bekommen bei Stress keinen Bissen herunter, die anderen brauchen zur Beruhigung den Griff in die Chipstüte. Wie schafft man es, auch in angespannten Zeiten die Nerven zu bewahren und auf seine Ernährung zu achten?

Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung fühlt sich gestresst – aufgrund der Jobsituation, in Beziehungen oder der Freizeit. Doch was versteht man eigentlich unter Stress und was passiert im Körper?

Genaugenommen ist Stress die Anpassungsreaktion des Körpers, um mit einer belastenden Situation umzugehen. Dabei werden zahlreiche Stresshormone, wie etwa Cortisol und Adrenalin, aus der Nebennierenrinde ausgeschüttet. Um die Gehirnleistung anzukurbeln, gibt die Leber zudem Zuckerreserven ab. Das Herz beginnt schneller zu schlagen und der Blutdruck steigt an, um Lunge und Muskulatur besser zu durchbluten. Die Tätigkeiten des Magen-Darm-Trakts werden heruntergefahren und auch das Hungergefühl versiegt. Dadurch wird man in die Lage versetzt auf Stressoren wie Zeitdruck, Ärger und Lärm zu reagieren und auf die maximale Energie zurückzugreifen und blitzschnell alle Kräfte zu mobilisieren, um sich zu verteidigen oder die Flucht anzutreten.

Stress kann krankmachen und das Essverhalten beeinträchtigen

Kommt es zu anhaltendem Stress, kann dies der Gesundheit schaden. Symptome wie zum Beispiel Schlafstörungen, innere Unruhe, Müdigkeit, Herzklopfen, Konzentrationsschwäche, Leere im Kopf, Grübeln oder Niedergeschlagenheit sind nur einige der Warnsignale, die der Körper sendet, wenn es zu viel wird.

Auch das Ernährungsverhalten leidet nicht selten unter der körperlichen Anspannung. Ist der Druck hoch, ist es kaum möglich sich noch Gedanken um eine ausgewogene Ernährung zu machen. Am einfachsten erscheint es dann, sich von Gelüsten leiten oder den Speiseplan vom Zeitmangel diktieren zu lassen: Süße und salzige Speisen werden meist bevorzugt, Mahlzeiten fallen gänzlich aus oder das Essen wird in Windeseile heruntergeschlungen. Man unterscheidet zwei Arten von Esstypen bei Stress: Den Stress-Esser und den Stress-Hungerer.

Stress-Esser

Süßigkeiten und salzige Snacks haben beim Stress-Esser eine trostspendende Wirkung, denn schmackhaftes, kalorienreiches Essen erhöht die Freisetzung von Dopamin. Dieser „Glücks-Botenstoff“ beeinflusst unsere Stimmung und das Belohnungssystem in unserem Gehirn.

Bei chronischem Stress sorgt das Hormon Cortisol für eine Stimulation der Nahrungsaufnahme. Viele Menschen haben dadurch bei starker Belastung ein erhöhtes Verlangen nach kohlenhydratreichen Lebensmitteln, um dem Körper schnell erneute Energie zur Verfügung zu stellen.

Bei langen stressreichen Phasen kann es bei Stress-Essern dazu kommen, dass überschüssige Energie in Fettdepots eingelagert wird und das Risiko für Übergewicht ansteigt. Durch die unregelmäßige und unausgewogene Ernährungsweise kann dann ein Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen auftreten. Folge davon können Heißhungeranfälle sein. Die andauernde Cortisolausschüttung verringert überdies die Wirkung von Insulin, was wiederum die Entstehung von Diabetes begünstigen kann.

Stress-Hungerer

Nahezu gänzlich den Appetit verschlägt es in aufreibenden Zeiten den Stress-Hungerern. Durch chronischen Stress verlieren diese Personen Gewicht und leiden nicht selten unter einem Nährstoffmangel. Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Konzentrationsschwäche sind dadurch vorprogrammiert.

Richtig essen statt richtig stressen

Stress-EsserStress-Hungerer
  • Statt Chips, Gummibärchen und Kekse zu naschen, zu Nüssen, Gemüsesticks und Obst greifen.
  • Feste Essenszeiten können helfen, eine regelmäßige Nahrungsaufnahme im Blick zu behalten.
  • Am Arbeitsplatz besser aufs Essen verzichten, egal ob Frühstückspause oder zum Snacken.
  • Nicht nur das regelmäßige Essen, auch das Trinken (ca. 1,5 Liter pro Tag) sollte nicht in Vergessenheit geraten.
  • Sollten die Gedanken nur noch ums Essen kreisen, kann ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft, ein großes Glas Wasser oder eine kleine Meditationsübung helfen.
  • Müsliriegel, Obst, Gemüsesticks, Nüsse, Joghurt mit frischen oder aufgetauten Beeren, Vollkornbrot mit Corned Beef oder Frischkäse, garniert mit Gurken und Kresse, Kompott mit Vanillesoße sind schnell verfügbare Energielieferer, wenn die Zeit knapp ist.
 
  • Auch bei Zeitmangel sollte man auf ausgewogene, vollwertige Gerichte nicht verzichten. Ideen für einfache und gesunde Schnellgerichte findet man im Internet und auch im Verbraucherfenster unter den jeweiligen Gemüseportraits.

Entspannen mit den richtigen Lebensmitteln

Zwar gibt es aus wissenschaftlicher Sicht bisher keine Belege dafür, dass bestimmte Lebensmittel stressreduzierend wirken, allerdings weiß man, dass eine ausgewogene Ernährung und besonders das Kauen dabei helfen können, Anspannungen abzubauen. Außerdem gibt es spezielle Lebensmittel, die vor Stressfolgen schützen können.

  • Kohlenhydrate aus Vollkornprodukten, Kartoffeln, Gemüse und Hülsenfrüchten sind eine gute Wahl in stressigen Zeiten und regen die Kaumuskulatur an. Zusammen mit proteinreichen Lebensmitteln, wie Ei, Quark und Käse oder Bananen und Müsli fördern sie nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern tun auch noch etwas für die seelische Gesundheit.
  • Längere Phasen unter Anspannung können sich negativ auf das Immunsystem auswirken und krankmachen. Daher sollte auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin A, C und E geachtet werden, die das Immunsystem stärken. Gute Lieferanten sind Zitrusfrüchte, Paprika, Kartoffeln, Kohlgemüse, Nüsse und Samen.
  • Der Magnesiumspiegel kann bei chronischem Stress sinken. Daher sollte auch hier auf eine adäquate Zufuhr geachtet werden. Gute Magnesiumquellen sind beispielsweise Vollkornprodukte, Haferflocken, Nüsse, grüne Gemüsesorten, Hülsenfrüchte, Milch und Milchprodukte aber auch Fleisch und Fisch. Auch manche Mineralwässer sind gute Lieferanten für den Mineralstoff. Ein Blick aufs Etikett gibt Auskunft: Ab 50 Milligramm oder mehr, gilt das Mineralwasser als magnesiumreich.
  • Neben Mineralwasser sind auch Tee oder Saftschorlen gute Durstlöscher. Auf Softdrinks oder alkoholhaltige Getränke sollte man besser verzichten –unabhängig davon, ob man gerade viel Stress hat. Der Zucker in den Softdrinks und der Alkohol in Bier oder Wein sorgen zwar zunächst für gelöstere Stimmung, katapultieren einen aber recht schnell wieder in ein emotionales Tief.

Schnelle Rezepte

  • Eine Handvoll Trockenobst, zum Beispiel Rosinen, Aprikosen, Apfelringe oder Feigen
  • 150 g Haferflocken, blütenzart
  • 100 g Mandeln
  • 3 EL Nussmus, zum Beispiel Mandelmus, Erdnussmus oder Tahin
  • Gewürze wie Zimt, Vanille, Kardamom oder geriebene Zitronenschale
  • für die Ummantelung Kakaopulver, Kokosraspeln, Sesam


Alle trockenen Zutaten grob oder feiner – je nach Belieben – zermahlen oder sogar pürieren und in einer Schüssel vermengen. Das Nussmus hinzugeben - wahlweise noch aromatische Gewürze - und das Ganze zu einem gleichmäßigen Teig verarbeiten. Sollte der Teig noch zu flüssig oder zu fest sein, können noch Haferflocken oder Nussmus hinzugefügt werden. Der Teig sollte gut knetbar und leicht klebrig sein, um kleine mundgerechte Kugeln formen zu können. Anschließend können die Kugeln beispielsweise in Kakaopulver, Kokosraspeln oder Sesam noch einmal gewälzt werden. Am besten werden die fertigen Kugeln in einem Schraubglas oder einer Vorratsdose im Kühlschrank aufbewahrt. Dann halten sie sich etwa eine Woche. 
 

  • 250 g Vollkornnudeln
  • eine Zwiebel
  • eine Knoblauchzehe
  • eine Hand voll Basilikum
  • 150 g frischer Spinat
  • eine Dose stückige Tomaten
  • ein Feta-Käse
  • 500 ml Gemüsebrühe
  • 2 EL Öl
  • 1TL Majoran
  • 1 TL Thymian
  • ½ TL Oregano
  • Salz und Pfeffer

Zwiebel und Knoblauchzehe schälen und kleinschneiden. Basilikumblätter hacken, Spinat klein schneiden und Feta würfeln. Ein EL Öl in einem Topf erhitzen und alle Zutaten, bis auf den Feta, in den Topf geben. Mit Gemüsebrühe ablöschen und die Nudeln darin garkochen. Kurz bevor die Nudeln gar sind, den Feta hinzugeben. 

 

  • Zwei Eier, Größe M
  • Zwei Tomaten
  • Zwei Lauchzwiebeln
  • Drei Champignons
  • Eine Handvoll geriebener Käse, zum Beispiel Edamer oder Emmentaler
  • Butter
  • Salz und Pfeffer
  • Paprikapulver
  • 3 EL Mineralwasser

Eier zusammen mit dem Mineralwasser in einer Schüssel verquirlen und mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver würzen. Lauchzwiebeln in feine Ringe, Tomaten und Pilze in dünne Scheiben schneiden und zusammen mit dem Käse hinzufügen. Alles noch einmal gut verrühren. Butter in einer Pfanne erhitzen. Die Eiermasse in die Pfanne geben, die Herdplatte auf halbe Hitze einstellen. Die Pfanne mit einem Deckel abdecken, sodass das Omelett gleichmäßig stockt.

(sie)

Stand: September 2024

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