Ein Verwandter des Weißkohls mit Familie im Schwäbischen
Spitzkohl ist ein enger Verwandter des Weißkohls, unterscheidet sich jedoch durch seine kegelförmige, spitze Kopfform und locker gepackte Blätter. Außerdem ist der Spitzkohl leichter. Die Blätter sind gelb- bis bläulich-grün und haben eine deutlich zartere Blattstruktur. Letzteres macht den Spitzkohl gut bekömmlich, sodass selbst empfindliche Menschen ihn meist besser vertragen als andere Kohlarten. Geschmacklich überzeugt Spitzkohl durch ein mildes, leicht süßliches Aroma, das ihn sowohl für Rohkost als auch für warme Gerichte prädestiniert.
Spitzkohl wird auch als Sommerkohl bezeichnet, da er die früheste Kohlsorte im Jahr ist. Die Haupterntesaison liegt aber zwischen Juni und November. In milden Jahren kann die Ernte sogar bis in den Dezember hineinreichen. Je nach Erntezeitpunkt kann der Kohl unterschiedlich im Geschmack sein: In den Sommermonaten milder, im Herbst hingegen kräftiger.
Spitzkohl überzeugt durch Regionalität und Tradition
Viele Regionen Deutschlands sind Anbaugebiet des Kohls. Daher stammt das Gemüse häufig auch aus regionalem Anbau und kann zum Beispiel auf dem Wochenmarkt oder direkt beim Erzeuger erworben werden. Auf diese Weise unterstützt man nicht nur die lokale Landwirtschaft, sondern reduziert auch die Umweltbelastung aufgrund kurzer Transportwege und erhält Frische und Qualität. Eine besonders bekannte, größer gewachsene Variante ist der „Filderkohl“ aus Württemberg, der vor allem zur Sauerkrautherstellung verwendet wird. Hier wird sogar oft noch von Hand geerntet, da die Köpfe sehr druckempfindlich sind.
Inhaltstoffe und gesundheitlicher Nutzen
Spitzkohl ist nicht nur lecker, sondern auch sehr gesund. Er ist unter anderem reich an Vitamin C, Zink und Beta-Carotin und somit gut für das Immunsystem. Auch die Mengen an Folat können sich sehen lassen. Diese spielen eine wichtige Rolle bei der Zellteilung und dem Zellwachstum. Die enthaltenen Senfölglykoside gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen und verleihen dem Kohl sein typisches Aroma. Während sie zudem von der Pflanze zur Schädlingsabwehr benötigt werden, weisen sie beim Menschen eine entzündungshemmende und antimikrobielle Wirkung auf. Der hohe Ballaststoffgehalt fördert zudem die Verdauung und macht den Kohl so gut verträglich.
Tipps für Einkauf und Lagerung
An der Gemüsetheke im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt sollte darauf geachtet werden, dass die Köpfe fest und die Blätter frisch, knackig und ohne gelbliche Verfärbungen sind. Spitzkohl ist nicht so lange haltbar wie der verwandte Weißkohl, lässt sich aber im Gemüsefach des Kühlschranks gut ein paar Tage lagern. Am besten wird er vorher in ein feuchtes Tuch eingeschlagen. Die Schnittflächen sollten mit Frischhaltefolie abgedeckt werden, wenn der Kohl nicht auf einmal verwendet wird.
Ideen für die Zubereitung
Spitzkohl ist in der Küche vielseitig einsetzbar. Vor der Verarbeitung sollten zunächst die äußeren Blätter entfernt werden und der Kopf anschließend unter fließendem Wasser abgewaschen werden. Dann kann der Kohl geviertelt und der Strunk entfernt werden.
Die zarten Blätter eignen sich beispielsweise hervorragend für Salate mit Äpfeln, Möhren, Fenchel und Walnüssen. Hierfür den Kohl einfach quer zur Blattachse in feine Streifen schneiden und roh oder kurz blanchiert verwenden. Als Dressing eignen sich Essig und Öl sehr gut. Für warme Gerichte kann Spitzkohl wie Weißkohl oder Wirsing zubereitet werden: Die Blätter im Ganzen beispielsweise für Kohlrouladen oder in Streifen geschnitten in Pastasoßen, Risotto, Suppen, als Pfannengericht, auf Flammkuchen oder im Curry. Damit die Blätter nicht ihren Biss und die vielen wertvollen Inhaltsstoffe verlieren, sollte die Garzeit im Blick behalten werden. Diese ist aufgrund der zarten Blätter deutlich kürzer. Frische Kräuter und Gewürze, wie Knoblauch, Ingwer, Chili, Muskatnuss oder Kümmel, verfeinern den Geschmack des Spitzkohls. (sie)
Stand: Juni 2025