Ein Wirsingkohl und daneben ein halbierter Wirsingkohl. Im Vordergrund liegt ein Kohlblatt.

Wirsing – das klimafreundliche Kohlgemüse

Wirsing kann man vielseitig zubereiten und sein milder Geschmack macht ihn nicht nur zu einem tollen Wintergemüse für eingefleischte Kohlfans. Warum jeder diesen Winter unbedingt Wirsing probieren sollte, erfahren Sie hier!

Manche Menschen scheuen die Zubereitung von Wirsing, weil sie den Kohlgeruch nicht mögen oder Blähungen befürchten. Dabei ist das Germüse äußerst vielseitig zuzubereiten und strotzt nur so voll guter Inhaltsstoffe. Dies haben mittlerweile auch Top-Gourmets und Sterneköche festgestellt, sodass der krause Kohl in der Herbst- und Winterzeit von vielen Speisekarten kaum wegzudenken ist. Dort findet man ihn auch unter diesen Namen: Savoyer Kohl, Welschkohl, Welschkraut, Wirz, Wirsingkraut, Wirsching oder Börschkraut.

Geschmacklich lassen sich die zarten Blätter des Wirsings als mild bis süßlich bezeichnen. Winterwirsing gilt zudem als etwas würziger, als die frühen Sorten im Jahr.

Das ganze Jahr über erhältlich

Den ersten Wirsing im Jahr gibt es bereits ab April frisch zu kaufen. Kurioserweise wird dieser besonders frühe Wirsing auch Adventswirsing bezeichnet. Sommerwirsing bekommt man ab Juni. Ab August beginnt schon die Ernte des Herbstwirsings, die sich bis Februar hinzieht – je nach Region und Witterung. Dann ist er auch besonders günstig zu erstehen.

Zwar ist das Wirsing-Angebot zwischen März und Mai etwas eingeschränkter, doch kann man in gut sortierten Lebensmittelgeschäften die Kohlköpfe dank einer ausgeklügelten Lagerung auch während dieser Zeit kaufen.

Dadurch, dass man den Wirsing fast das ganze Jahr aus heimischen Anbau erwerben kann, gilt er als besonders klimaschonend. Schließlich hat er keine weiteren Transportwege und ist nur in seltenen Fällen Lagerware.

Wirsing ist ein echter Immunbooster

Wirsing ist das perfekte Wintergemüse, denn er ist vollgepackt mit vielen Inhaltsstoffen, die sich in der kalten Jahreszeit besonders positiv auf die Infektabwehr auswirken. So weist mit 50 Milligramm pro 100 Gramm der Wirsing einen besonders hohen Vitamin C-GehaltÖffnet sich in einem neuen Fenster auf. Bereits eine Portion (rund 200 Gramm) reichen aus, um den täglichen Vitamin C-Bedarf zu decken. Auch der Gehalt an Vitamin AÖffnet sich in einem neuen Fenster, das nicht nur für das Immunsystem wichtig ist, sondern auch für die Sehleistung, kann sich sehen lassen. Vitamin B6Öffnet sich in einem neuen Fenster, ein weiterer Immunbooster und Unterstützer des Nervensystems ist ebenfalls reichlich enthalten. Der hohe Folatgehalt macht den Wirsing auch zu einem interessanten Gemüse für Schwangere und Frauen mit Kinderwunsch , denn ein FolatmangelÖffnet sich in einem neuen Fenster kann zu einem erhöhten Fehlgeburtsrisiko und Neuralrohrdefekten beim Ungeborenen führen. Weitere Inhaltsstoffe sind Eisen, Magnesium, Kalium und sekundäre Pflanzenstoffe.

Einkauf und Lagerung

Beim Kauf sollte man sich vergewissern, dass die Blätter schön knackig grün aussehen. Hat der Kopf bereits angewelkte Blätter oder gelbliche Verfärbungen und ist der Strunk eingetrocknet, sollte man ihn besser liegen lassen. Er ist dann nicht mehr frisch und die gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffe sind nicht mehr vollständig vorhanden.

Im Vergleich zu anderen Kohlarten hält sich Wirsing nicht so lange – im Gemüsefach des Kühlschranks etwa sechs bis sieben Tage. Daher sollte man ihn zeitnah zubereiten oder einfrieren. Um den Kohl gefriertauglich zu machen, müssen die Blätter gut gewaschen und anschließend klein geschnitten und kurz in kochendem Salzwasser blanchiert werden.

Vielseitig einsetzbarer Kohl

Besonders toll an dem krausen Kohlkopf ist, dass er sich wunderbar einfach zubereiten lässt. Im Vergleich zu vielen anderen Kohlarten ist die Garzeit der Blätter nämlich wesentlich kürzer. So kann der Wirsing auch für schnelle Gerichte zum Einsatz kommen, etwa in einer Quiche, zu Pasta, als Auflauf oder in Gemüsepfannen. Eine besonders köstliche Kombination ist Wirsing mit Apfel, frisch gehackter Petersilie, Kartoffeln, Sellerie, Karotten, Wild, kräftigen Käsesorten, wie Gruyére, Emmentaler oder Bergkäse, Schinken oder der Fleischalternative Räuchertofu. Wer ein bisschen mehr Zeit in der Küche verbringen mag, sollte Wirsing unbedingt einmal als Kohlroulade probieren. Gefüllt mit angebratenem Hack oder einer vegetarischen Variante, zum Beispiel Reis mit Gemüse, schmecken die Wirsingblätter herrlich aromatisch. Natürlich eignet sich Wirsing auch prima als Beilage. Roh im Salat oder getrocknet im Backofen als gesunde Chips-Alternative ist Wirsing eine raffinierte Bereicherung.

Zubereitung schnell und einfach

Zunächst sollten die Wirsingblätter gut abgewaschen und der Strunk sowie dicke Blattrippen entfernt werden. Anschließend können die Blätter in schmale Streifen geschnitten und in etwas Brühe oder Salzwasser gegart werden. Nach dem Garen empfiehlt es sich, den Kohl unter eiskaltem Wasser kurz abzuschrecken. Auf diese Weise bleibt die grüne Farbe der Blätter erhalten. Je nach Belieben kann der Kohl anschließend mit Zwiebeln und etwas Butter, Sahne, Schmand oder Crème fraîche angemacht werden, um ihn geschmacklich noch etwas abzurunden. Als Gewürze dürfen Salz, Pfeffer, Kümmel, Nelken und Muskat nicht fehlen. Besonders Personen, die nach dem Verzehr unter Blähungen leiden, ist das Würzen mit Kümmel anzuraten, da dieser den Kohl bekömmlicher macht. (sie)

Stand: Januar 2024

  • 750 g Wirsing
  • Eine Zwiebel
  • 200 g Räuchertofu (alternativ Speck)
  • 1 EL Butter
  • 1 EL Rapsöl
  • 1 Packung Blätterteig, alternativ kann der Blätterteig auch selbst hergestellt werden
  • 2 Eier
  • 200 ml Milch
  • 150 ml Sahne
  • 150 g Bergkäse
  • Salz, Pfeffer, Muskat

In einem Topf Butter und Öl erhitzen. Wirsing waschen und in dünne Streifen schneiden. Den Räuchertofu in Würfel und die Zwiebel klein schneiden. Anschließend den Kohl kurz andünsten, 4 EL Wasser hinzugeben und abgedeckt unter häufigem Wenden dünsten, bis er weich wird. Anschließend den Kohl mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen und abkühlen lassen.

In einer Pfanne etwas Öl erhitzen und Räuchertofu und Zwiebeln kurz anbraten.

Währenddessen eine Springform mit Blätterteig auslegen und den Teigboden mit einer Gabel regelmäßig einstechen.

Bergkäse auf einer Käsereibe reiben.

In einer Schüssel dann Zwiebeln, Räuchertofu, Eier, Milch, Sahne und Käse verrühren und den Wirsing untermischen. Dann das Ganze in die Springform geben.

Im heißen Backofen bei 170 Grad Celsius Ober-/Unterhitze circa 40 Minuten backen.

 

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