Frittierte Chips enthalten viel Fett, Zucker und Salz. Auch Gemüsechips stellen in puncto Nähr- und Gesundheitswert keine echte Alternative zu Kartoffelchips dar. Wer auf eine ausgewogene Ernährung achten und gleichzeitig nicht auf knusprige oder klebrige Snacks verzichten möchte, kann Gemüse und Obst dörren.
Kompakt, preisgünstig und ohne Zusatzstoffe
Selbstgedörrte Produkte sind deutlich preiswerter im Einkauf und kommen ohne Zusatzstoffe wie Schwefeldioxid, Zucker, Aromen oder Säuerungsmittel aus. Das Dörren hat zudem den Vorteil, dass die Lebensmittel über den Entzug des Wassers leichter und kleiner werden. Sie können auf diese Weise nicht nur einfacher gelagert werden, sondern eignen sich auch für den Transport und als Snack für unterwegs. Da über das Dörren Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe nicht verloren gehen, behalten gedörrte Produkte außerdem ihren Gesundheitswert bei. Auch geschmacklich können sie eine gesunde Alternative zu süßen und salzigen Snacks bilden.
Knuspriges Dörrgemüse statt Kartoffelchips
Wer abends gerne knusprig snackt, kann gedörrte Rote-Beete-Chips ausprobieren. Die Gemüsechips lassen sich auch mit anderen Gemüsesorten wie Grünkohl, Zucchini, Süßkartoffeln oder aus Obst wie Bananen zubereiten. Da beim Dörren kein zusätzliches Öl hinzugegeben wird, punktet das Dörrgut gegenüber der frittierten Variante durch einen geringeren Fettgehalt.
In 100 Gramm getrockneter Rote Beete ist durchschnittlich ein Gramm Fett enthalten. Der Fettgehalt frittierter Gemüse- und Kartoffelchips kann über ein Drittel ausmachen. Ähnliches gilt für den Kaloriengehalt, der beim Rote-Beete-Dörrgut bei 282 kcal pro 100 Gramm liegt und bei der frittierten Variante doppelt so hoch ausfallen kann. Kartoffel- und Gemüsechips sind zudem durch einen hohen Salzgehalt gekennzeichnet (durchschnittlich ein Gramm pro 100 Gramm), dieser kann beim Dörren von Gemüse selbst bestimmt oder das Salz durch andere Gewürze ersetzt werden.
Fruchtleder statt Weingummi
Für alle, die auf Gummibärchen und Weingummi nicht verzichten möchten, kann gedörrtes Obst zum Beispiel in Form von Fruchtleder eine aromatische und gesündere Alternative darstellen.
Himbeer-Fruchtleder enthält pro 100 Gramm durchschnittlich 280 kcal sowie 56,9 Gramm Kohlenhydrate, davon 53,3 Gramm Zucker und 3,1 Gramm Fett. Der Kaloriengehalt liegt damit unter dem von industriellem Weingummi (396 Gramm pro 100 Gramm). Auch im Hinblick auf den Zuckergehalt kann die gedörrte Variante die industriellen Produkte unterbieten.
Inzwischen gibt es zahlreiche Produkte auf dem Markt, die sich auch im Hinblick auf Zucker- und Fettgehalt verbessern. Ein Blick auf die Nährwertangaben auf der Produktverpackung kann dabei unterstützen, den Gesundheitswert unterschiedlicher Produkte zu vergleichen. Wer zudem auf Zusatzstoffe verzichten will, ist mit Selbstgedörrtem gut beraten. Das Fruchtleder kommt ohne Aromen, Farbstoffe, Kokosöl, Gelatine oder Überzugsmittel aus.
Die Menge macht’s
Zu den Nachteilen des Dörrens zählt, dass der Dörrvorgang in der Regel zeit- und energieaufwendig ist. Auch eignen sich die Lebensmittel aufgrund ihrer Veränderungen in Konsistenz und Geschmack nicht mehr für alle Zubereitungsarten in der Küche.
Da die gedörrten Produkte durch den Wasserentzug weniger sättigend wirken, kann die verzehrte Menge schnell unterschätzt und auf diese Weise sehr viel Fruchtzucker konsumiert werden. Beispiel: Drei gedörrte Pflaumen entsprechen circa sechs frischen Pflaumen. Manche Menschen reagieren mit Magen- und Darmbeschwerden auf große Verzehrmengen (gedörrten) Obstes.
Saisonales haltbar machen
Das Haltbarmachen durch Dörren trägt zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung bei und hilft, Überschüsse beim Einkauf oder der Ernte vor dem Verderb zu retten. Gedörrt steht die Vielfalt von saisonalem Obst und Gemüse das ganze Jahr über zur Verfügung und lange Transportwege werden vermieden.
Alternativen zu Kartoffelchips, Weingummi und Pasta
Von Dörrkräutern als Suppeneinlage über Grünkohlchips bis hin zu Früchtetee aus gedörrten Apfelschalen: Die Liste an Dörrrezepten ist lang. Gedörrte Pflaumen im Milchreis oder Müsli sind inzwischen weithin bekannt. Wie wäre es einmal mit gedörrten Zucchini-Nudeln, Rote-Beete-Chips und Himbeer-Fruchtleder?