Sogenannte Abnehmspritzen wie Ozempic, Wegovy oder Mounjaro sind aktuell ein viel diskutierter Trend, vor allem durch prominente Fürsprecher aus Hollywood. Diese Medikamente, ursprünglich zur Behandlung von Typ-2-Diabetes entwickelt, wirken, indem sie das Sättigungsgefühl steigern, die Magenentleerung verzögern und so den Appetit reduzieren. Dadurch verlieren Anwender häufig erhebliche Mengen an Gewicht. Doch die Spritzen sind nicht risikofrei: Neben häufigen Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Durchfall können auch ernsthafte Nebenwirkungen wie Bauchspeicheldrüsenentzündungen oder Magenlähmungen auftreten. Zudem sind die Medikamente verschreibungspflichtig und sollten nur unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden. Nach dem Absetzen der Spritzen droht oft der berüchtigte Jojo-Effekt, bei dem die verlorenen Kilos rasch zurückkehren. Das bedeutet, Anwender müssen das Medikament dauerhaft nutzen. Zudem ist trotz Ozempic und Co. dringend eine Ernährungsumstellung nötig. Wer also glaubt, man könne weitermachen wie gehabt und den Rest erledigt das Medikament, ist leider auf dem Holzweg.
Trend führte zu Medikamenten-Engpässen
Ein weiteres Problem: Der Hype um die „Schlankmach-Spritzen“ führte schon zu Medikamenten-Engpässen bei Diabetikern. Viele Menschen haben sich die Wirkstoffe zum Abnehmen sogar eine Zeit lang auf eigene Kosten als Privatrezept besorgt. Mittlerweile muss aber auf Privatrezepten eine zugelassene Indikation angegeben werden.
Wann Abnehmspritzen sinnvoll sind
Für Menschen mit starkem Übergewicht und Adipositas können Abnehmspritzen neben einer Operation als eine weitere zugelassene Möglichkeit in Betracht gezogen werden, um dauerhaft abzunehmen.
Alle anderen Menschen, die nicht unter starkem Übergewicht leiden und lediglich einige Pfunde verlieren möchten, sind mit „herkömmlichen“ Wegen der Gewichtsreduktion deutlich besser beraten. Schließlich sind die Nebenwirkungen hier gering und der Effekt ist nachhaltiger.
Eine gesunde Ernährung ist die Grundlage
Eine ausgewogene, vollwertige Ernährung ist die Grundlage für ein nachhaltiges Gewichtsmanagement. Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, frisches Obst und Gemüse werden aufgrund des hohen Ballaststoffgehalts langsam verdaut und sorgen so für einen langsamen und gleichmäßigen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Zudem weisen diese Lebensmittel eine geringe Energiedichte auf. Das bedeutet, dass sie viel Wasser, Ballaststoffe und meist wenig Fett beinhalten, aber dennoch ein recht üppiges Volumen aufweisen. So liefern sie auf 100 Gramm vergleichsweise wenige Kalorien, sättigen aber dennoch gut – ein entscheidender Vorteil für die Gewichtskontrolle und eine gesunde Ernährung. Gleichzeitig weisen Hülsenfrüchte, Gemüse und Co. viele Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe auf, die äußerst gesundheitsförderlich sind.
Zu den Lebensmitteln mit niedriger Energiedichte zählen:
- Obst und Gemüse, etwa Gurken, Tomaten, Beeren, Zucchini, Äpfel oder Orangen
- Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen und Kichererbsen
- Vollkornprodukte wie Haferflocken, Dinkelvollkornbrot, Vollkornreis oder Vollkornnudeln
- Kartoffeln und weiteres Knollengemüse wie Süßkartoffeln, Topinambur, Rote Bete oder Pastinaken
- fettarme Milchprodukte, Naturjoghurt und Buttermilch
Fettreiche Snacks, Süßigkeiten oder Fast Food haben hingegen eine hohe Energiedichte. Sie liefern viel Energie bei kleinem Volumen und führen oft dazu, dass man deutlich mehr Kalorien aufnimmt, bevor ein Sättigungsgefühl einsetzt. Zudem lassen derlei Lebensmittel den Blutzuckerspiegel stark schwanken und fördern Heißhunger.
Eiweiß- und Fettquellen bewusst wählen
Milch und Milchprodukte wie Joghurt, Quark und Käse sind wertvolle Eiweiß- und Calciumlieferanten. Fisch wird ein- bis zweimal wöchentlich empfohlen, da er reich an Omega-3-Fettsäuren ist. Fleisch sollte, wenn überhaupt, nur in Maßen gegessen werden – idealerweise nicht mehr als 300 Gramm pro Woche.
Gesunde Fette stammen vor allem aus pflanzlichen Ölen wie Raps-, Oliven- oder Leinöl sowie aus Nüssen und Samen, während gesättigte Fette aus Fertigprodukten und tierischen Quellen stammen und reduziert werden sollten.