Welche Arten von Schädlingen gibt es?
Unter dem Begriff Schädlinge werden eine Vielzahl unterschiedlicher Tiere zusammengefasst. Den Großteil machen hierbei Insekten aus, aber auch einige Säugetiere fallen in diese Kategorie. Zur besseren Übersicht werden Schädlinge in vier verschiedene Gruppen eingeteilt, wobei manche Arten durchaus in mehrere Gruppen passen. Die Einteilung in die Gruppen erfolgt dabei anhand der durch die Tiere verursachten Schäden.
Materialschädlinge
Wie ihr Name bereits verrät, befallen diese Schädlinge verschiedene Materialien wie Holz, Papier, Leder oder Textilien. Für den Menschen sind sie zwar meist ungefährlich, aber sie können im Haushalt dennoch große Schäden anrichten.
Häufig auftretende Schädlinge dieser Gruppe sind zum Beispiel Kleidermotten, Teppichkäfer, Messingkäfer oder Kugelkäfer.
Vorratsschädlinge
Auch bei diesen Tieren gibt der Name bereits Auskunft über ihr Verhalten. Vorratsschädlinge befallen nämlich Lebensmittel und richten dabei vor allem Fraßschäden an. Manchmal können sie aber auch der Gesundheit schaden. Dies gilt insbesondere dann, wenn befallene Lebensmittel verzehrt werden.
Dieser Gruppe können unter anderem Lebensmittelmotten, Brotkäfer und Mehlkäfer zugeordnet werden.
Lästlinge
Diese Tiere sind meist ungefährlich und verursachen keinen direkten Schaden, dennoch werden sie im Haushalt häufig als störend empfunden.
Zu den klassischen Lästlingen zählen beispielweise Silberfischchen oder Staubläuse.
Gesundheitsschädlinge
Schädlinge dieser Gruppe sind in der Lage Krankheitserreger auf den Menschen zu übertragen. Daher ist es besonders wichtig, diese schnell und sicher zu bekämpfen. Dafür ist häufig auch professionelle Hilfe erforderlich.
Zu den Gesundheitsschädlingen gehören unter anderem Schaben/Kakerlaken, Bettwanzen , Mäuse, Ratten, Taubenzecken und Pharaoameisen.
Was tun bei Verdacht auf einen Schädlingsbefall?
Der Verdacht auf einen Schädlingsbefall im eigenen Haushalt löst nicht selten Panik bei den betroffenen Personen aus. Für eine erfolgreiche Bekämpfung des Befalls ist es jedoch nicht ratsam, einfach wahllos Maßnahmen zu ergreifen. Stattdessen sollte lieber folgendermaßen vorgegangen werden:
- Schädlinge bestimmen
Dieser Schritt mag vielleicht etwas banal erscheinen, dennoch ist er für das weitere Vorgehen unverzichtbar. Nur wenn die Schädlinge eindeutig identifiziert werden, können im Anschluss wirksame Maßnahmen ergriffen werden. Im Zweifelsfall sollten deswegenFachleute hinzugezogen werden.
- Befall bewerten
Um die Wirksamkeit der Maßnahmen im Anschluss sicher beurteilen zu können, sollte der Befall zunächst bewertet werden. Hierfür sollte das Zentrum des Befalls lokalisiert und dessen Stärke geschätzt werden. Dabei können bei einigen Insekten zum Beispiel mit Lockstoffen oder Lockfarben versehene Klebefallen helfen.
- Gegenmaßnahmen ergreifen
Nach der Bewertung des Befalls sollten für die Bekämpfung des jeweiligen Schädlings geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Hierbei sollte immer auch die Ursache des Befalls behoben werden. Allerdings können die notwendigen Maßnahmen nicht immer eigenständig umgesetzt werden, da bei bestimmten Schädlingen wie zum Beispiel Bettwanzen oder Schaben immer auf professionelle Hilfe zurückgegriffen werden sollte.
- Erfolg der Maßnahmen überprüfen
Damit der Haushalt langfristig frei von Schädlingen bleibt, ist es notwendig den Erfolg der Maßnahmen zu kontrollieren. Falls dabei noch lebende Tiere gefunden werden, ist es erforderlich die Maßnahmen zu wiederholen und gegebenenfalls neue Strategien zu ergreifen.
Vorsicht bei chemisch-synthetischen Schädlingsbekämpfungsmitteln
Im Handel ist eine Vielzahl chemisch-synthetischer Schädlingsbekämpfungsmittel erhältlich, doch ihr Einsatz ist nicht immer ungefährlich. Eine falsche oder unnötige Anwendung entsprechender Mittel kann sogar gesundheitlich bedenkliche Rückstände in der Wohnung hinterlassen. Werden die Stoffe anschließend nicht sachgemäß entsorgt, kann dies ebenfalls negative Auswirkungen auf die Umwelt zur Folge haben. Ein entscheidender Nachteil solcher Mittel ist außerdem, dass sie nicht die Ursache des Schädlingsbefalls bekämpfen. Daher können sich die Schädlinge unter Umständen noch weiter ausbreiten und dabei sogar resistent gegen die enthaltenen Wirkstoffe werden.
Professionelle Hilfe einholen und Beratungsangebote nutzen
Besteht eine Gefahr für die Gesundheit der im Haushalt lebenden Personen, sollte unverzüglich eine professionelle Schädlingsbekämpfung in Anspruch genommen werden. Dies gilt auch, falls die Art des Schädlings nicht genau geklärt werden kann oder der Befall besonders hartnäckig ist. Darüber hinaus gibt es zahlreiche unabhängige Beratungsangebote rund um das Thema Schädlinge im Haushalt im Internet zu finden. Sie können unter anderem dabei helfen, Schädlinge zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Tipps zur Vorbeugung eines Schädlingsbefalls
Damit es erst gar nicht zu einem Befall von Schädlingen im Haushalt kommt, sollten folgende Tipps beachtet werden:
- Lebensmittel sicher lagern
Damit Schädlinge am besten erst gar keinen Zugang zu Lebensmitteln wie Mehl, Reis, Cerealien und Co. erhalten, sollte diese immer in dicht schließenden Gefäßen aufbewahrt werden. Außerdem sollte lieber auf große Vorräte verzichtet werden, um das Risiko eines Schädlingsbefalls zu reduzieren.
- Regelmäßig lüften
Um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu vermeiden, sollte regelmäßig gelüftet werden. Damit dabei aber keine Tiere in die Wohnung gelangen können, empfiehlt es sich, Fliegennetze an den Fenstern und Balkontüren anzubringen.
- Schränke und Schubladen kontrollieren
Alle Schränke und Schubladen im Haushalt sollten regelmäßig auf Spuren eines Schädlingsbefalls kontrolliert werden. Hierbei sollten sie am besten auch gleich ausgesaugt und ausgewischt werden. Eine regelmäßige Kontrolle hilft dabei, einen möglichen Befall frühzeitig zu erkennen.
- Abfälle täglich entsorgen
Abfälle sind ein gefundenes Fressen für zahlreiche Schädlinge. Deswegen sollten insbesondere Bio-Abfälle täglich aus der Wohnung gebracht werden.
- Schlupflöcher verschließen
Ritzen und Löcher sind ideale Verstecke für Schädlinge aller Art und sollten deswegen verschlossen werden.
Verfasser: DHB-Netzwerk Haushalt, Landesverband Hessen e.V.Öffnet sich in einem neuen Fenster
Stand: Mai 2025