Schabe isst Brot

Vorratsschädlinge – Lebensmittelmotten und Co.

Ihr Mehl ist auf einmal nicht mehr weiß, sondern hat schwarze Punkte? Dann könnten sich hier Vorratsschädlinge satt fressen. Wie Sie vorgehen, wenn Sie die unliebsamen Tiere in Ihren Nahrungsmitteln finden und wie Sie Ihre Lebensmittel vor diesen retten, erklärt der DHB - Netzwerk Haushalt.

Vorratsschädlinge sind im Sommer häufiger anzutreffen. Die schwülwarme Witterung bietet gute Voraussetzungen für eine Vermehrung. Bereits beim Einkauf sollten durchsichtige Verpackungen deshalb kontrolliert werden. Dörrobstmotten bevorzugen neben Rosinen, Feigen und Wacholderbeeren auch Nüsse, Mandeln und Hülsenfrüchte. Mehl, Haferflocken und Nudeln sind sättigende Alternativen. Die geschlüpften Larven können im schlimmsten Fall ganze Vorratsschränke befallen. Durch Kunststoff- und Papierverpackungen fressen sich die Raupen durch und befallen weitere Lebensmittel bis sie sich zur Motte entwickelt haben. Oft wird der Befall erst dann sichtbar. Lebensmittelmotten legen ihre Eier auch versteckt in Ritzen und Spalten, nahe ihrer Nahrungsquelle ab.

Ausmisten und Reinigen bei Schädlingsbefall

Beim Schädlingsbefall hilft nur gründliches Ausmisten und Reinigen. Befallene Lebensmittel sollten entsorgt werden. Damit die Tiere nicht den Weg zurück antreten können, empfiehlt es sich, diese bei größerem Befall zuvor 20 Minuten bei 60o Grad im Backofen zu erhitzen, kleine Mengen in der Mikrowelle bei 600 Watt ca. 45 Sekunden.

Die Einlegeböden der Küchenschränke müssen zur Reinigung entfernt und Ritzen und Löcher am besten mit dem Fön behandelt werden. So gerinnt das Eiweiß der Tiere. Der Fön darf nur bis mittlerer Stufe eingestellt werden, damit Holz und Kunststoff unversehrt bleiben.

Vorratsdosen und Marmeladengläser gegen Schädlingsbefall

Alle Vorräte sollten umgehend in fest verschließbare Behälter verstaut und regelmäßig kontrolliert werden. Hierzu eignen sich Marmeladengläser oder Vorratsgläser mit Bügel- oder besser Schraubverschluss. Ein Befall kann dann leicht festgestellt und eingedämmt werden, weil die entwickelten Motten nicht mehr entweichen können. Sind nach vier Wochen keine neuen Schädlinge aufgetreten, sind sie wahrscheinlich verschwunden. Wer seine Vorräte immer in entsprechenden Vorratsbehältern lagert und regelmäßig kontrolliert, kann einer Schädlingsinvasion entkommen. Dies ist die wichtigste und nachhaltigste Maßnahme der Schädlingsbekämpfung und macht direkte Bekämpfungsaktionen überflüssig.

Die im Handel erhältlichen Lebensmittel-Mottenfallen lohnen sich bei langanhaltendem oder sehr starkem Befall.

Schädlingsbefall auf Obst

Sie sind an sich harmlos und übertragen keine Krankheiten: Fruchtfliegen. Allerdings verdirbt Obst schneller, wenn es mit den Insekten in Berührung kommt, denn die Tiere verbreiten die für Fäulnisprozesse verantwortlichen Hefen und Bakterien von einer Frucht auf die nächste. Durch den Einkauf gelangen sie in Küche und Wohnzimmer. In jedem Fall sollte den lästigen Mini-Fliegen die Hauptnahrungsgrundlage entzogen werden. Obst und Saft sollte daher gut verschlossen und möglichst im Kühlschrank aufbewahrt werden. Außerhalb des Kühlschranks lagerndes Obst ist  mit Obsthaube oder Geschirrtuch abzudecken. 

Mittel zur Bekämpfung und Vorbeugung von Schädlingsbefall

Die Überwachung von Schädlingsbefall ist die wichtigste Grundlage der Schädlingsbekämpfung. Erst wenn man die entstandenen Schadbilder Schädlingen zuordnen kann, sind die entsprechenden Bekämpfungsmaßnahmen erfolgreich. Das heißt, nicht einfach mit Kanonen auf Spatzen schießen, sondern nach Beobachtung der entstandenen Schäden gezielte Maßnahmen ergreifen.

Es gibt viele kostengünstige Hilfsmittel zur Bekämpfung von Schädlingsbefall bzw. zur Vorbeugung des Eindringens von Schädlingen ins Haus:

Für die Vorbeugung sind empfehlenswert

  • das Anbringen von Fliegengittern an Fenstern und Türen bzw. der Einbau von Fliegentüren
  • das Anbringen von Türdichtungen wie Gummilippe oder Türbesen oder Tür- und Tordichtungen aus Aluminium und Silikonlippe oder Aluschiene und Rosshaar.

Sind Ratten oder Mäuse in das Haus oder die Wohnung eingedrungen, ist der Einsatz von

  • Schlagfallen oder Lebendfallen

zu empfehlen. Lebendfallen sind ungiftig und können ohne Bedenken in der Umgebung von Kindern, Haustieren und Lebensmitteln eingesetzt werden. Beide Fallenarten sind wiederverwendbar.

Sind Insekten eingedrungen so können sie je nach dem mit

  • Insektiziden
  • Klebefallen z.B. auf Lebensmittelbasis,
  • Fraßködern, Fraßgelen oder
  • Kieselgur

bekämpft werden. Für die richtige Wahl und den richtigen Einsatz der Mittel ist die Beratung im Fachgeschäft empfehlenswert. In besonders schweren Fällen ist ein Schädlingsbekämpfer einzuschalten.

Quelle: DHB-Netzwerk Haushalt Landesverband Hessen e.V.

Stand: August 2018

Vermeidung von Schädlingsbefall - Am Anfang steht Ordnung halten

  • Essensreste nicht offen liegen lassen – sie locken Ratten und andere Schädlinge an.
  • Organischen Müll (auch gelbe Säcke) schädlingssicher aufbewahren und so oft wie möglich entsorgen.
  • Vorräte kühl und dunkel aufbewahren, da vorratsschädliche Insekten- und Milbenarten aufgrund ihrer tropischen Herkunft sich dann kaum vermehren können.
  • Hygiene in Vorratsschränken und Speisekammern beachten um Befall von Lebensmitteln zu vermeiden/verhindern.
  • First in–first out–Prinzip beachten: Je länger Lebensmittel gelagert werden desto größer ist die Chance für einen Befall und die Ausweitung auf andere Lebensmittel.
  • Mindesthaltbarkeitsdatum regelmäßig kontrollieren.
  • Gerümpel um Haus und im Garten entfernen, da es Ratten und Mäuse anzieht.
  • Abgehängte Decken in Häusern sind Unterschlupf für Ratten und Mäuse - Zugangsmöglichkeiten versperren.