Verschiedene Köpfe Chinakohl aufeinander

Chinakohl – vielseitig, gesund und ganzjährig frisch genießen

Vom fernöstlichen Klassiker hat es der Chinakohl bis zum heimischen Liebling geschafft: Er überzeugt durch feinen Geschmack, einfache Zubereitung und wertvolle Inhaltsstoffe. Perfekt für die kreative, gesunde Küche!

Wie der Name vermuten lässt, hat der Chinakohl seine Wurzeln in China. Dort wird das knackige Blattgemüse schon seit vielen Jahrhunderten kultiviert. Ursprünglich handelt es sich bei dem Kohl um eine Kreuzung zwischen der Speiserübe und dem chinesischen Senfkohl Pak Choi.

Auch in anderen Teilen Asiens genießt der Chinakohl große Beliebtheit und wird dort auf vielfältige Weise verwendet. In Korea ist er die Grundlage für das traditionelle Kimchi, ein würzig fermentiertes Nationalgericht. In Thailand findet man Chinakohl häufig in dampfenden Suppen oder Wokgerichten und auch in Japan hat er einen festen Platz in der Alltagsküche.

In Europa wurde Chinakohl erst relativ spät bekannt. Etwa seit Beginn des 20. Jahrhunderts wird er auch in Deutschland angebaut, vor allem in Bayern und Nordrhein-Westfalen. Charakteristisch für das Gemüse sind seine längliche, leicht ovale Form sowie die gekräuselten Blätter, deren Farbverlauf von kräftigem Dunkelgrün am Strunk bis zu einem zarten Hellgrün oder Gelb an den Blattspitzen reicht. Er ähnelt dabei ein bisschen dem Romanasalat.

Chinakohl schmeckt eher mild und weniger kohltypisch.

Das ganze Jahr erhältlich

Chinakohl ist das ganze Jahr über in unseren Gemüseabteilungen zu finden. Die ersten frischen Köpfe stammen ab Mai aus geschütztem Anbau, während die Ernte aus dem Freiland üblicherweise zwischen Juni und November erfolgt. In den Wintermonaten, etwa von Dezember bis März, kommt überwiegend gelagerte Ware in den Handel. Besonders empfehlenswert ist der Kauf während der Hauptsaison – am besten direkt von regionalen Betrieben und idealerweise aus ökologischem Anbau.

Nicht nur lecker, auch gesund!

Wie eigentlich alle Kohlsorten ist auch der Chinakohl äußerst gesund und zudem kalorienarm. So stecken in 100 Gramm gerade einmal 12 Kalorien sowie ein Viertel der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlenen Tagesmenge an Vitamin C. Auch mit anderen Vitaminen kann der Chinakohl punkten, wie Beispiel Vitamin K, Folat und einigen B-Vitaminen. Mineralstoffe wie Magnesium, Calcium oder Kalium sind ebenfalls enthalten.

Nennenswert ist zudem der Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen wie Senfölen, denen eine antibakterielle und verdauungsfördernde Wirkung nachgesagt wird. Die Ballaststoffe im Chinakohl bringen zudem den Darm in Schwung.

Aber aufgepasst: Da der Kohl recht nitratreich ist, sollten Babys und Kleinkinder ihn, wenn überhaupt, nur in geringen Mengen verzehren. Für Erwachsene gibt es bei üblichen Portionsgrößen keine Einschränkungen.

Tipps für den Einkauf und die Lagerung

Beim Einkauf sollte man auf frische, feste Köpfe mit zart gelbgrünen Blättern achten. Ein knackiges Aussehen und ein kompakter Aufbau sind gute Zeichen für Qualität und Frische. Chinakohl lässt sich hervorragend aufbewahren: Im Gemüsefach des Kühlschranks bleibt er – in Folie eingewickelt oder in einer Frischhaltebox – bis zu zwei Wochen genießbar. Besonders empfehlenswert ist der Erwerb von regional angebauter Ware, möglichst in Bio-Qualität, denn das schont die Umwelt und unterstützt die heimische Landwirtschaft.

Für die Zubereitung werden zunächst die äußeren Blätter entfernt und der Strunk ein bis zwei Zentimeter gekürzt. Anschließend wird der Kopf halbiert oder geviertelt, bevor man die Blätter kurz unter fließendem Wasser abspült. Je nach Rezept lässt sich Chinakohl dann in feine Streifen schneiden oder im Ganzen verwenden.

Vielseitig zuzubereiten

Das Besondere an Chinakohl ist seine Vielseitigkeit. Er kann roh, gegart, gebraten, gedünstet oder fermentiert gegessen werden. Sein Geschmack ist milder und süßlicher als der anderer Kohlsorten, was ihn auch ideal für empfindliche Mägen macht.

Ein paar köstliche Inspirationen:

  • Rohkost: In feine Streifen geschnitten, ergibt Chinakohl einen frischen, knackigen Salat. Mit Karotten, Gurken, Sesam, Walnüssen, Äpfeln, Birnen oder Mandarinen und einem leichten Dressing aus Joghurt oder Sojasauce und Reisessig wird daraus ein typischer Asia-Salat.
  • Gekocht oder gedünstet: Kurz erhitzt, bleibt seine zarte Struktur erhalten. Er passt zu Reis, Nudeln, Tofu oder Fleischgerichten.
  • Suppen und Eintöpfe: Chinakohl fügt sich hervorragend in asiatische Brühen ein, da er Aromen gut aufnimmt.
  • Blätter und Rouladen: Die Blätter können blanchiert auch für Kohlrouladen zum Wickeln oder als Lasagneplatten verwendet werden.
  • Fermentation: In Korea ist Kimchi – fermentierter Chinakohl mit Chili, Knoblauch und Ingwer – ein Nationalgericht und zugleich ein natürliches Probiotikum. Die Fermentation steigert die Haltbarkeit und den gesundheitlichen Nutzen.

Küchentipp

Chinakohl sollte nicht zu lange gegart werden, da er sonst an Biss verliert. Zwei bis drei Minuten im Wok oder in der Pfanne reichen meist vollkommen aus.

Rezept

Zutaten:

  • 700 g Chinakohl
  • 2 Möhren
  • 1 große Zwiebel
  • 1-2 Kartoffeln
  • 2 Paprika
  • 250 g Tofu
  • 1 EL Rapsöl
  • 1 EL rote Thai-Currypaste
  • 1 kleine Dose Kokosmilch (ca. 400 ml)
  • 1 TL Salz
  • Pfeffer nach Belieben
  • Basmatireis als Beilage

Zubereitung:

Den Chinakohl putzen, waschen und in etwa zwei Zentimeter breite Streifen schneiden. Möhren schälen und schräg in feine Scheiben schneiden. Zwiebel halbieren und in Streifen schneiden. Die Paprika entkernen, Stielansatz entfernen und in dünne Streifen schneiden. Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden. Den Tofu in circa drei mal drei Zentimeter große Stücke schneiden.

Das Öl in einer großen Pfanne oder im Wok erhitzen und den Tofu darin von beiden Seiten goldbraun anbraten. Anschließend herausnehmen und beiseitestellen. In der gleichen Pfanne zuerst Zwiebel und Möhren einige Minuten anrösten, dann die Currypaste hinzufügen und kurz mitbraten, damit sich das Aroma entfaltet. Kartoffeln in einem weiteren Topf kurz kochen.

Nun den Chinakohl und die Kartoffeln in die Pfanne geben, alles gut vermengen und einige Male umrühren. Danach mit der Kokosmilch ablöschen und das Salz zugeben. Die Paprikastreifen über das Gemüse streuen, den Deckel auflegen und die Hitze reduzieren. Das Curry etwa zehn Minuten leicht köcheln lassen, bis das Gemüse zart ist. Kurz vor dem Servieren den Tofu wieder hinzufügen und alles vorsichtig vermischen.

Dazu passt frisch gekochter Basmatireis – er nimmt die aromatische Sauce wunderbar auf und rundet das Gericht perfekt ab.

(sie)

Stand: Oktober 2025

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