zusammengebundene Zimtstangenn und Zimtpulver in zwei Schalen

Cassia oder Ceylon - worin besteht der Unterschied bei Zimtsorten?

Bei Gebäck und Süßspeisen ist Zimt ein beliebtes Gewürz. Wer häufig Zimt in sein Müsli rührt, auf den Cappuccino streut oder auch beim Backen verwendet, dem ist Ceylon-Zimt zu empfehlen. Warum ist er besser als Cassia-Zimt?

Vor allem im Winter ist Zimt ein gern verwendetes Gewürz. Nicht nur Gebäck, Apfelstrudel und Süßspeisen, auch herzhafte Gerichte und Getränke wie Punsch und Glühwein erhalten mit dem Zimtgewürz einen besonderen aromatischen Geschmack. Dieses asiatische Gewürz gehört somit zur Standardausrüstung des Gewürzregals in der Küche. Beim Kauf greifen viele wahllos nach einem Zimtprodukt, ohne zu wissen, dass es zwei verschiedene Sorten gibt, die sich deutlich unterscheiden.

Was ist Zimt?

Zur Herstellung dieses bräunlichen Gewürzes wird die getrocknete Rinde des Zimtbaumes verwendet. Die Rinde wird nach der Regenzeit geerntet, da sie dann besonders biegsam ist, und in der Sonne getrocknet. Dabei rollt sie sich zu der typischen länglichen Form zusammen. Im Handel wird Zimt in dieser Stangenform angeboten, doch viele Verbraucher bevorzugen dieses Gewürz in Pulverform.

Welche Sorte: Ceylon oder Cassia?

Es gibt zwei Sorten, die sich hinsichtlich Geschmack, Aussehen, Inhaltsstoffe und Herkunft unterscheiden:

  • Ceylon-Zimt wird auch als „echter“ Zimt bezeichnet. Er wird in sehr dünnen Rindenschichten vom Ceylon-Zimtbaum geerntet, die dann so zusammengesteckt werden, dass ihr Aussehen einer Zigarre ähnelt. Je dünner die einzelnen Schichten sind, desto feiner soll das Aroma sein. Ceylon-Zimt ist im Vergleich zu Cassia-Zimt geschmacklich milder. Seine Qualität ist höherwertiger, was sich in einem höheren Preis niederschlägt. Diese Zimtsorte wird vor allem im Süden Indiens und Sri Lanka produziert.
     
  • Cassia-Zimt ist die weiter verbreitete Sorte und wird auch als chinesischer Zimt bezeichnet, da er vor allem aus Südchina kommt. Hier wächst der Cassia-Zimtbaum, dessen Rinde in dicken Schichten abgetragen wird. Cassia-Zimt ist gröber und dunkler als Ceylon-Zimt. Da seine Qualität etwas geringer ist, ist Cassia-Zimt preislich günstiger als Ceylon-Zimt. Bei der industriellen Herstellung von Lebensmitteln wird vor allem Cassia-Zimt zugegeben.

Zimt ist gesund

In Zimt sind viele gesundheitsfördernde Stoffe enthalten. So liefern sie reichlich sogenannte Antioxidantien, die die Zellen schützen und so Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Eine tägliche Zimtaufnahme soll die Werte des „guten“ HDL- und des „schlechten“ LDL-Cholesterins günstig beeinflussen und damit für die Herzgesundheit förderlich sein.

Wer unter Appetitlosigkeit leidet und folglich zu wenig isst, kann durch Würzen mit Zimt seinen Appetit anregen. Auch bei Magen- und Verdauungsproblemen soll Zimt helfen, da es die Speisen bekömmlicher macht und Völlegefühl und Blähungen vorbeugt.

Ob eine tägliche Zimt-Zufuhr sich bei Typ 2-Diabetes positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirkt, ist bisher nicht eindeutig geklärt. In einer StudieÖffnet sich in einem neuen Fenster mit Typ 2-Diabetes-Patienten konnte bei einer täglichen Zimtaufnahme von 120 mg festgestellt werden, dass sich die Glucose-, Fett- und Cholesterinwerte im Blut verbesserten, andere Studien bestätigen keinen günstigen Effekt einer Zimtaufnahme. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft befürwortet nicht die Einnahme von Zimt als Nahrungsergänzungsmittel (Kapseln oder Tabletten) per se. Wer Diabetes hat und regelmäßig Zimt einnehmen möchte, sollte dies mit seinem Arzt vorher besprechen.

Cumarin – nicht zu viel davon!

Neben den vielen erwünschten Stoffen ist in Zimt auch eine natürlich vorkommende Substanz enthalten, die in größeren Mengen schädlich für den Menschen ist. Hierbei handelt es sich um den Aromastoff Cumarin, der auch Waldmeister und der Tonkabohne den charakteristischen Geschmack verleiht.

Auch wenn Cumarin in der Medizin als blutgerinnungshemmender Arzneistoff eingesetzt wird, so ist zu berücksichtigen, dass eine erhöhte Dosis sich schädlich auf die Leber auswirken kann.

Während Ceylon-Zimt kaum Cumarin enthält und deshalb in größeren Mengen aufgenommen werden kann, rät das Bundesinstitut für Risikobewertung bei Cassia-Zimt zu maßvollem Verzehr, da es mehr Cumarin enthält. Um die Verbraucher zu schützen, gelten in der Europäischen Union seit 2011 Höchstgehalte für Cumarin in zimthaltigen Lebensmitteln. Für Zimt als Gewürz sind jedoch keine Höchstgehalte festgelegt worden.

Für Frauen wird während der Schwangerschaft und Stillzeit empfohlen, auf Cassia-Zimt zu verzichten und besser Ceylon-Zimt zu verwenden.

Tipps zum Zimtkauf

Wer selbst kocht und backt und dabei Zimt verwendet, kann beim Einkauf dieses Gewürzes selbst entscheiden, welche Sorte ausgewählt wird. Zimt wird im Handel als Stangen und Pulver angeboten. Gut zu wissen ist, dass bei Zimtstangen der Cumaringehalt geringer ist als bei gemahlenem Zimt. Ist aufgrund der Kennzeichnung nicht die Zimtsorte erkennbar, lässt sich dies bei Zimtstangen leicht herausfinden. Bei Ceylon-Zimt ist die Rinde in vielen dünnen Schichten zusammengerollt, bei Cassia-Stangen hingegen sind die Schichten dicker und in der Mitte ist ein Hohlraum erkennbar.

Bei Zimtpulver ist die Sorte anhand des Aussehens nicht erkennbar. Steht auf der Verpackung nur „Zimt“, ist davon auszugehen, dass der preisgünstigere Cassia-Zimt enthalten ist. Möchte man sicher sein, dass es sich bei dem Zimtgewürz in gemahlener Form tatsächlich um Ceylon-Zimt handelt, sollte eine entsprechende Kennzeichnung auf der Verpackung angegeben sein.

Zimt in der Küche

Süße Pfannkuchen, Crêpes, Milchreis mit Zimt und Zucker und Grießpudding sind bekannte Süßspeisen, bei denen Zimt den geschmacklichen Pfiff gibt. Viele Rezepte mit Äpfeln, ob als Kompott, Kuchen oder Strudel, schmecken mit Zimt erst richtig lecker. Auch Pflaumenmus oder Zwetschgenmarmelade bekommen durch Zimt erst das gewisse Etwas.

Doch auch bei pikanten Zubereitungen wie Hackfleischsoße oder Rotkohl kann eine Prise Zimt dem Essen einen exotischen Hauch verleihen. Wer indisch kocht, würzt gern mit Masala, einer Gewürzmischung, die auch Zimt enthält. Auch in der marokkanischen Küche wird Zimt für herzhafte Speisen wie der traditionellen Tajine mit Lamm verwendet.

In vielen winterlichen Getränken wie Punsch und Glühwein gehört Zimt ebenso dazu wie im Chai-Tee oder wie im Zimt-Ingwer-Tee.

Werden ganze Zimtstangen beim Kochen verwendet, werden diese vor dem Servieren entfernt. Zimtpulver hingegen wird am besten erst zum Ende der Garzeit hinzugefügt, um zu vermeiden, dass sich ein leicht bitterer Geschmack bildet.

Fazit

Zimt ist ein beliebtes geschmackgebendes Gewürz in der süßen und herzhaften Küche. Werden selten Milchreis mit Zimt oder zimthaltige Hefeschnecken zubereitet, kann man hierfür den preisgünstigeren Cassia-Zimt nehmen. Wer hingegen häufig und viel Zimt beim Kochen und Backen verwendet, ist mit Ceylon-Zimt aufgrund seines geringen Gehalts an Cumarin auf der sicheren Seite. (fra)

Stand: Januar 2023

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