Klassiker unter den Weihnachtsnaschereien
Neben Lebkuchen, Pfeffernüssen und Spekulatius gehören Bratäpfel zu den absoluten Klassikern der weihnachtlichen Süßspeisen. Ursprünglich wurden ganze, ungeschälte ÄpfelÖffnet sich in einem neuen Fenster im Backofen erhitzt, bis die Schale aufplatzt, um sie dann mit Zimt und Zucker zu bestreuen. Heutzutage schneidet man den Deckel des Apfels ab, bohrt mit einem Apfelausstecher das Kerngehäuse heraus und füllt das Loch mit einer leckeren Mischung aus Nüssen, Rosinen, Marmelade, Marzipan, Butter oder Honig.
Es lohnt sich, das Kerngehäuse vorsichtig herauszubohren und darauf zu achten, dass der Boden des Apfels erhalten bleibt. Dann läuft die Füllung nicht wieder heraus und der Apfel kann appetitlich mit Vanillesoße oder einer Kugel Vanilleeis angerichtet werden.
Saure Apfelsorten schmecken am besten
Für Bratäpfel eignet sich jeder Apfel. Allerdings harmonisiert das Aroma einer säuerlichen Apfelsorte besonders gut mit der süßen, weihnachtlichen Füllung. Daher schmecken Bratäpfel am besten mit den Sorten Boskoop, Holsteiner Cox, Orange, Jonagold, Elstar oder Gravensteiner. Besonders Äpfel die erst im September geerntet wurden, haben meist eine ideale Größe zum Aushöhlen und Befüllen.
Viele Varianten für die süße Füllung
Traditionell wird der Bratapfel mit gerösteten Mandelsplittern, Rosinen, Haselnüssen und Honig gefüllt. Allerdings gibt es auch viele anderen schmackhafte „Toppings“, die sich lohnen ausprobiert zu werden, wie etwa Walnüsse, Krokant, Nougat, Marzipan, Erdnussbutter, Haferflocken, Datteln, Spekulatius, Mohn, Pflaumenmus, Aprikosenmarmelade oder Johannisbeergelee. Besonders weihnachtlich wird es außerdem mit Gewürzen wie Vanille, Zimt, Nelken oder Kardamom.
Pikant geht auch
Bratäpfel müssen nicht immer süß sein. Wer es lieber deftig mag, greift bei der Füllung zum Beispiel zu Frühlingszwiebeln, Créme fraîche, Gorgonzola und Schinken. Auch eine Couscous-Füllung mit gedünsteten Zwiebeln, Walnüssen, Olivenöl, Pfeffer, Chiliflocken und einer Haube von zerbröseltem Ziegenkäse schmeckt köstlich. Weitere Varianten sind überdies Oliven, Tomaten, Pinienkerne und Fetakäse oder Gruyère-Käse und Speck.
Als Beilage eignet sich Blattsalat oder Baguette.
Ab in den Ofen
Sind die Äpfel gefüllt, werden sie in eine feuerfeste Backform gestellt und im Backofen bei 160 Grad Celsius 45 bis 60 Minuten geschmort. Die Bratäpfel sind fertig, wenn das Fruchtfleisch weich ist und nachgibt oder die Schale aufplatzt.
Ab in die Mikrowelle
Etwas schneller geht es in der Mikrowelle: Zwei Früchte werden hierfür in eine mikrowellengeeignete Schüssel gestellt und für etwa fünf Minuten bei 600 Watt erhitzt.
Süße Abwechslung: Bratquitte
Zwischen Oktober und Dezember haben QuittenÖffnet sich in einem neuen Fenster Saison. Im Supermarkt findet man die Früchte allerdings selten. Mehr Glück hat man während der Saison auf Wochenmärkten oder in Bauernhofläden. Dann sollte man zugreifen und die aromatischen Früchte unter anderem einmal als Bratapfel-Alternative probieren. Das herb-säuerliche Aroma der Quitten schmeckt besonders lecker mit den süßen Zutaten aus der Füllung.
Die Früchte sind von einem weichen, flaumartigen Überzug umgeben. Am besten reibt man die Früchte mit einem groben Küchen- oder Frotteetuch ab. Mit Wasser löst sich der Flaum nicht.
Um die Quitten zu füllen, muss das Kerngehäuse ebenfalls vorsichtig herausgestochen werden – entweder mit dem Messer oder einem Apfelkernausstecher. Hier ist etwas Kraft gefragt, denn Quitten sind ziemlich hart und nicht so leicht zu verarbeiten. Wem das zu mühsam ist, der kann die Frucht auch als Ganzes mit Zimtzucker oder Kandis bestreuen und im Backofen karamellisieren lassen.
Der ausgestochene Hohlraum kann auch hier mit einer Mischung aus gerösteten Mandelsplittern, Walnüssen, Honig, Rosinen, getrockneten Cranberries, Butter, Nougat, Mandelmus, Marzipan oder Johannisbeergelee mit Quark oder Mascarpone gefüllt werden.
Serviert werden die Bratquitten, ebenso wie die Bratäpfel, mit Vanillesoße oder einer Kugel Eis.
(Sie)
Stand: Dezember 2022