Apfel-Quitte und Birnen-Quitte
Zu den bekanntesten Sorten hierzulande gehören die etwas weichere und geschmacklich mildere Birnenquitte und die härtere Apfelquitte. Den jeweiligen Namen verdanken sie dabei ihren Formen. Beide Sorten können bis zu einem Kilo schwer werden und haben eine gelbe Farbe.
Zum Rohverzehr eignen sich nur wenige Quittensorten. In der Regel müssen die Früchte gekocht werden. Dann können sie entweder zu Saft, zu Gelee, als Tortenbelag oder zu Quittenmark verarbeitet werden. Besonders interessant sind herzhafte Gerichte mit Quitten, etwa zu Hähnchen oder aus dem Wok.
Pektin wirkt sich günstig auf die Verdauung aus
Ähnlich wie Birnen weisen auch Quitten viel Pektin auf. Pektin ist ein Ballaststoff, der die Verdauung anregt und sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirkt. Auch bei bakteriellen Durchfallerkrankungen, bei denen der Körper durch den häufigen, dünnflüssigen Stuhl wichtige Mineralstoffe und Flüssigkeit verliert, erweisen sich Quitten als hilfreich. Das Pektin quillt im Darm auf, kann so die Flüssigkeit und die von den Bakterien gebildeten Giftstoffe binden und den dünnen Stuhl wieder eindicken.
Auch enthalten die Früchte unter anderem viel Vitamin C, Kalium, Zink und Eisen.
Wo bekommt man Quitten her?
Im Supermarkt findet man die Früchte leider so gut wie nie. Mehr Glück hat man während der Saison auf Wochenmärkten oder in Bauernhofläden. Eine weitere Möglichkeit ist, einfach mal freundlich in der Nachbarschaft zu fragen, ob jemand einen Quittenbaum hat und ob man ein paar Früchte ernten darf. Die kostenlose Web-App MundraubÖffnet sich in einem neuen Fenster verzeichnet herrenlose Obstbäume und ermuntert zum Ernten. Auch Kleinanzeigen-Portale sind ein guter Tipp zum Suchen und Anbieten von Obst.
Quitten zeitnah verarbeiten
Anders als Äpfel, fallen Quitten nicht einfach vom Baum, sondern müssen vom Zweig abgedreht werden. Die Früchte können geerntet werden, wenn sie sich gelb verfärbt und einen Flaum auf der Schale haben. Zudem verströmen die Früchte dann einen feinen Geruch. Obwohl die Früchte so hart sind, lassen sie sich nicht lange lagern, bekommen Druckstellen und werden faul. Daher sollten die Früchte möglichst kühl und dunkel und ohne Kontakt zu Äpfel, Birnen und anderem Obst und Gemüse aufbewahrt und zeitnah verarbeitet werden.
Der Flaum muss weg, aber nicht die Schale
Etwas mühselig ist das Verarbeiten der Quitten, denn die Früchte sind von einem weichen, flaumartigen Überzug umgeben und sind außerdem sehr hart. Da der Flaum viele ätherische Öle enthält, die einen bitteren Geschmack erzeugen können, sollte er entfernt werden. Am besten reibt man die Früchte vor dem Schälen mit einem groben Küchen- oder Frotteetuch ab. Mit Wasser bekommt man den Flaum nicht ab.
Danach können die Quitten am besten mit einem großen, scharfen Messer zerkleinert werden. Geschält werden muss die Quitte übrigens nicht. Lediglich das Kerngehäuse kann weggeschnitten werden.
Tipp: Die geputzten Quitten 30 Minuten kochen und dann über Nacht in ihrem Sud einweichen lassen. Am nächsten Tag sind die Früchte um ein Vielfaches weicher und lassen sich ganz einfach zerkleinern und sogar schälen. (Sie)
Stand: Oktober 2020