Ein bewusster Umgang mit Heizenergie schont nicht nur die Umwelt, sondern hilft auch unnötige Ausgaben zu vermeiden. Wir haben Tipps, wie dies gelingen kann.
Bereits eine um ein Grad Celsius gesenkte Raumtemperatur verringert den Energieverbrauch über die Heizung um etwa sechs Prozent. Dabei sollte vor allem darauf geachtet werden, dass nicht jedes Zimmer gleich warmgehalten werden muss.
Im Ventilkörper befindet sich die sogenannte Ausdehnungsmasse, welche aus einem Gas oder einer Flüssigkeit besteht. Je nach eingestellter Heizintensität und der umgebenden Raumtemperatur wirkt diese Dehnmasse auf einen Ventilstift, der die Zufuhrmenge von heißem Wasser aus dem Heizkreislauf in den Heizkörper steuert. Soll die Temperatur erhöht werden, zieht sich der Stift aus dem Zufluss zurück und lässt mehr Wasser durch. Zum Absenken der Raumtemperatur wird der Stift von der Dehnmasse wieder in die Zuleitung geschoben und verringert damit die Zuflussmenge oder verschließt den Wasserzustrom gänzlich.
Der Thermostatknopf ist in der Regel mit den Zahlen eins bis fünf sowie mit den Zeichen Schneeflocke, Sonne und Halbmond markiert, sodass die Wunschtemperatur recht genau eingestellt werden kann.
Zahlen auf dem Thermostat
Temperatur
1
12 Grad Celsius
2
16 Grad Celsius
3
20 Grad Celsius
4
24 Grad Celsius
5
28 Grad Celsius
Stern/Schneeflocke
Frostschutzstellung (etwa 6 Grad Celsius)
Sonne
Grundeinstellung bei 20 Grad Celsius
Halbmond
Grundeinstellung bei 14 Grad Celsius
Zwischen den Zahlen befinden sich noch jeweils drei Teilstriche oder Punkte, die eine weitere Abstufung der Temperatur ermöglichen. Eine Markierung bedeutet dabei ein Grad Celsius. Beispiel: Wird das Thermostat auf den zweiten Strich nach der Zahl 3 eingestellt, entspricht dies einer Raumtemperatur von 22 Grad Celsius.
Alternativ: Programmierbare Thermostate
Thermostate mit einer elektronischen Steuerung können auch auf die Wunschtemperatur programmiert werden, sodass kein händisches Regeln mehr nötig ist. Zu Zeiten, in denen die Bewohner außer Haus sind, wird es dann automatisch kühler in der Wohnung, nach Feierabend automatisch wärmer. Dies funktioniert am besten, wenn die Tagesabläufe relativ regelmäßig sind. Hierfür müssen die herkömmlichen Drehregler ausgetauscht werden.
Smart Wärme steuern
Auch bei smarten Thermostaten, die per App oder Sprachassistenten bedient werden können, ist ein Austausch am Heizkörper notwendig. Dafür hat die intelligente Wärmezufuhr auch einige Vorteile. So kann beispielsweise die Raumtemperatur optimal an den persönlichen Tagesablauf und die aktuelle Wetterlage angepasst werden. Auch können diese Geräte mit anderen Sensoren, wie etwa einem „Fenster Offen“-Sensor gekoppelt werden. So kann das smarte Thermostat bei geöffneten Fenster automatisch den Zufluss weiterer Heizenergie stoppen. Die smarten Thermostate nutzen zumeist WLAN als Verbindungstechnik und werden per Smartphone oder Tablet eingestellt.
Heizung nie ganz ausstellen
Bei längerer Abwesenheit, etwa bei Urlaubsreisen, muss die Heizung nicht voll aufgedreht werden. Jedoch sollte die Wohnung auch nicht komplett auskühlen. Meist ist der Energieverbrauch deutlich höher, wenn eine völlig ausgekühlte Wohnung wieder warm werden soll. Auch Schimmel kann leichter in kalten Räumen entstehen. Daher ist es sinnvoll, die Heizung auf niedriger Stufe einzustellen.
Heizung unterstützen
Möbel oder Gardinen sollten vom Heizkörper weggerückt oder –gezogen werden, so kann sich der Raum schneller erwärmen. Hinter dem Heizkörper kann viel Wärme verloren gehen, wenn die Wand unzureichend gedämmt ist. Eine mit Alu beschichtete Matte kann helfen, die Wärme im Raum zu halten.
Ist der Raum aufgewärmt, sollten Türen zu kühleren Wohnbereichen geschlossen bleiben. Schließen Türen nicht richtig oder pfeift ein kühler Wind unter dem Türschlitz hervor, können beispielsweise Schaumdichtungsbänder oder Zugluftstopper am Boden hilfreich sein.
Tipp
Wie dicht Türen und Fenster sind, lässt sich mit einem Trick leicht herausfinden. Hierfür kann ein Blatt Papier zwischen Fenster- oder Türrahmen und Fenster- oder Türflügel eingeklemmt werden. Lässt sich das Blatt bei geschlossenen Fenster mühelos herausziehen, ist das Fenster nicht dicht genug.
Richtig Lüften
Beim Lüften gilt: Je wärmer die Außentemperaturen, desto länger sollte gelüftet werden. Bei Minusgraden reichen sogar wenige Minuten, um die gesamte Raumluft einmal auszutauschen. Das verringert Heizkosten und Energieverbrauch. Allerdings sollte die Heizung während des Lüftens kurz ausgestellt werden.
Heizungen warten lassen
Auch wenn der Schornsteinfeger bei seiner jährlichen Abgasmessung nichts zu beanstanden hat, kann der Kessel unnötig Energie verlieren. Deshalb ist es vor Beginn der Heizperiode nützlich, einen Heizungsinstallateur mit der Wartung von Kessel und Brenner zu beauftragen. Dabei werden je nach Heizungsanlage alle Regelungs- und Sicherheitseinrichtungen kontrolliert, Brenner und Kessel gereinigt und die Abgaswerte gemessen. Bei Bedarf werden Verschleißteile ausgetauscht. Eine gepflegte Heizungsanlage gewährleistet einen optimalen Betrieb mit guten Verbrauchswerten. Zudem werden die Grenzwerte beim Abgas eingehalten. Dadurch wird Energie eingespart, was wiederum die Heizkosten senkt. (Sie/Eck)