Jetzt ist es höchste Zeit, an das Heizen im kommenden Winter denken. Denn durch die richtige Technik und Einstellung der Heizungsanlage lässt sich Energie und damit viel Geld sparen.
Jährlich die Heizung warten lassen
Auch wenn der Schornsteinfeger bei seiner jährlichen Abgasmessung nichts zu beanstanden hat, kann der Kessel unnötig Energie verlieren. Deshalb ist es vor Beginn der Heizperiode nützlich, einen Heizungsinstallateur mit der Wartung von Kessel und Brenner zu beauftragen. Dabei werden je nach Heizungsanlage alle Regelungs- und Sicherheitseinrichtungen kontrolliert, Brenner und Kessel gereinigt und die Abgaswerte gemessen. Bei Bedarf werden Verschleißteile ausgetauscht. Denn spätestens in den ersten kühlen Herbsttagen wird die Heizanlage wieder ein- oder auf Heizbetrieb umgeschaltet und dann sollte die Heizung funktionieren.
Vorteile einer regelmäßigen Wartung
Die Wartung der Heizung muss von einer Fachfirma durchgeführt werden und kostet zunächst Geld. Doch dieses Geld ist gut investiert, da eine regelmäßige Wartung neben einem reibungslosen Betrieb weitere Vorteile hat und insgesamt betrachtet Geld spart:
- Eine gepflegte Heizungsanlage gewährleistet einen optimalen Betrieb mit guten Verbrauchswerten an Gas oder Heizöl. Zudem werden die Grenzwerte beim Abgas eingehalten. Dadurch wird Energie eingespart, was wiederum die Heizkosten senkt.
Beispiel: Wird der Heizkessel nicht jährlich gereinigt, setzt sich Ruß ab. So erhöht eine 1 mm dicke Rußschicht im Brennraum des Heizkessels den Ölverbrauch um etwa fünf Prozent.
- Verschleiß an Heizungsteilen werden eher erkannt und ausgetauscht, sodass ein Ausfall der Heizung und teure Reparaturen vermieden werden.
- Eine regelmäßige Wartung erhöht die Lebensdauer einer Anlage.
- Bei der Funktionsüberprüfung kann der Fachmann auch auf Energieeinsparmöglichkeiten hinweisen. Werden diese Maßnahmen noch vor dem kommenden Winter umgesetzt, steht man am Ende der nächsten Heizperiode nicht vor einer unverhältnismäßig hohen Heizkostenabrechnung bzw. Öl- oder Gasrechnung.
Kosten einer Heizungswartung
Die Wartungskosten hängen vor allem von der Art der Heizungsanlage ab. Hausbesitzer mit einer Gasanlage müssen mit etwa 100 bis 200 Euro rechnen, bei einer Ölheizung sind es mit 150 bis 250 Euro etwas mehr. Die Wartung der Pelletheizung ist im Vergleich zu anderen Heizarten mit 200 bis 350 Euro am teuersten. Gründe hierfür sind die aufwendige Wartung des Transportsystems der Pellets sowie die umfangreicheren Reinigungsarbeiten. Wer mit einer Wärmepumpe sein Haus beheizt, kommt mit etwa 140 bis 180 Euro am günstigsten weg, da hier kein Brenner zu reinigen ist oder Abgaswerte zu kontrollieren sind. Zudem fallen keine Kosten für den Schornsteinfeger an.
Die angegebenen Kosten beziehen sich auf ein Einfamilienhaus und sind als Durchschnittspreise anzusehen.
Können Wartungskosten steuerlich geltend gemacht werden? Wer bezahlt sie beim Vermieten?
Pro Jahr kann ein Hausbesitzer 20 Prozent der Lohnkosten von Handwerksrechnungen steuerlich geltend machen, wobei die Obergrenze bei 1.200 Euro liegt. Somit ist ein Teil der Wartungskosten von der Steuer absetzbar.
Nach der Heizkostenverordnung können die Kosten für die Heizungswartung vollständig auf die Mietparteien umgelegt werden, sofern dies im Mietvertrag vereinbart wurde. Mieter müssen sich also anteilig ihrer Wohnungsfläche an den Wartungskosten beteiligen. Hierzu zählen die normale Wartung, Reinigung und der Austausch von Verschleißteilen (zum Beispiel die Öldüse). Sie können jedoch auch 20 Prozent der anfallenden Lohnkosten steuerlich geltend machen. Werden bei der Wartung Reparaturen durchgeführt, sind diese vom Hauseigentümer allein zu bezahlen und nicht anteilig von den Mietern.
Muss die Heizung gewartet werden?
Nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) besteht die gesetzliche Pflicht, Heizungsanlagen regelmäßig durch einen Fachmann warten zu lassen. Vorgaben über die Häufigkeit der Wartung gibt es allerdings nicht. Auch werden keine Kontrollen über die Einhaltung der Wartungspflicht durchgeführt.
Der Hausbesitzer ist jedoch gut beraten, die Heizungsanlage jährlich durch einen Fachbetrieb warten zu lassen, da sonst die Garantie für die Anlage seitens des Herstellers erlischt.
Zudem prüft der Schornsteinfeger jährlich die Anlage. Stellt er dabei fest, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Emissionsgrenzwerte nicht eingehalten werden, was bei einer nicht oder mangelhaft gewarteten Heizung der Fall sein kann, sind teure Nachbesserungen durchzuführen. Im schlimmsten Fall kann sogar die Heizung stillgelegt werden.
Wartungsvertrag sinnvoll?
Mit einem Wartungsvertrag mit einer Fachfirma können die Wartungskosten gesenkt werden, da dies meist günstiger ist als die Erteilung von Einzelaufträgen. Auch muss sich der Hauseigentümer nicht um Fristen oder Termine kümmern, denn die Wartung erfolgt automatisch einmal im Jahr. Vorteilhaft ist es auch, wenn der Wartungsvertrag einen kostenlosen Notdienst enthält.
Wer einen Wartungsvertrag abschließen möchte, holt sich am besten mehrere Angebote zum Vergleichen ein. Im Vertrag ist klar zu regeln, welche Arbeiten durchgeführt werden, ob Fahrkosten eingeschlossen sind und ob eine Ersatzteil- oder Reparaturpauschale enthalten ist. Weiterhin sind der Zeitraum und die Intervalle der Heizungswartung anzugeben. Wichtig ist auch die Klärung der Haftungsfrage bei nicht ordnungsgemäßer Wartung.
Heizkörper entlüften kann man selber machen
Sämtliche Heizkörper in zentral beheizten Wohngebäuden müssen Thermostatventile haben. Gluckert ein Heizkörper, so weist dies darauf hin, dass sich Luft im Heizkörper befindet. Dadurch wird das heiße Wasser, das durchgepumpt wird, nicht mehr optimal verteilt. Die Folge ist, dass auch ein voll aufgedrehter Heizkörper nicht richtig warm wird.
Das Entlüften eines Heizkörpers lässt sich leicht selbst durchführen: Hierzu wird das Ventil am Heizkörper, das sich meist seitlich befindet, mit einer Zange oder einem Vierkantschlüssel langsam aufgedreht. Mit einem Tuch oder einer kleinen Schale wird austretendes Spritzwasser aufgefangen. Das Ventil wird wieder zugedreht, sobald keine Luft mehr entweicht und Wasser austritt.
Energiepass Hessen
Beim "
Energiepass HessenÖffnet sich in einem neuen Fenster“ werden mittels eines Fragebogens die Gebäude- und Heizungsanlagendaten erhoben. Die dafür vom Hauseigentümer aufzubringende Zeit lohnt sich, da durch die Auswertung der Daten ersichtlich ist, wo noch Energiesparmaßnahmen sinnvoll sind.
Der „Energiepass Hessen“ wird von Handwerkern, Architekten und Ingenieuren auf der Grundlage des Fragebogens im Auftrag der „Hessische Energiespar-Aktion“ erstellt.
(fra)
Stand: September 2020