85 Prozent der Energiekosten in deutschen Haushalten entstehen beim Heizen und der Warmwasserbereitung. Durch effiziente Energienutzung lassen sich diese Kosten reduzieren und die Qualität des Raumklimas verbessern.
Was bedeutet smartes Heizen?
Bei einer smarten Heizungssteuerung werden die herkömmlichen Drehregler an den Heizungen durch smarte Thermostate ausgetauscht. Diese sind per WLAN mit einer Basisstation verbunden und können über eine App auf dem Smartphone oder Tablet oder per Sprachassistenten bedient werden. Die intelligenten Thermostate ermöglichen es, die Raumtemperatur optimal und aus der Ferne an den persönlichen Tagesablauf anzupassen. So kann die Heizungstemperatur beispielsweise auf eine bestimmte Uhrzeit hin programmiert werden. Zudem können diese Smart-Home-Systeme Energieflüsse nachvollziehen und Wege aufzeigen, um Energie einzusparen.
Tür-/Fensterkontakte dienen auch zur Sicherheit
Ergänzen kann man das System mit Tür-/Fensterkontakten. Die vernetzten Heizkörper bekommen dann ein Signal und erkennen auf diese Weise ein offenes Fenster. Dadurch schließt sich das Ventil am Heizkörper, sodass nicht sinnlos weitergeheizt wird. Beim Schließen des Fensters heizt der Heizkörper wieder auf die eingestellte Temperatur hoch. Zusätzlich können solche Kontakte noch zur Einbruchssicherheit beitragen.
Welche Heizungen eignen sich für Smart-Home-Systeme?
Smart-Home-Systeme gibt es für klassische Heizkörper sowie Fußbodenheizungen. Sie funktionieren mit zentralen Heizungsanlagen, bei denen die Raumtemperatur über Heizthermostate oder Einzelraumregelungen eingestellt wird. Außerdem können auch nur einzelne Thermostate smart umgerüstet werden.
Den Tausch der Thermostate schaffen auch Laien, am Heizkörper selbst wird in der Regel nichts umgebaut. Mieter müssen den Vermieter nicht über den Austausch der Thermostate informieren.
Was kostet die Installation?
Ein smartes Heizkörperthermostat kostet zwischen 40 und 70 Euro. Hinzu kommen die Kosten für eine Smart-Home-Zentrale, die mit dem Internet verbunden ist, mit ca. 120 bis 150 Euro. Diese ist notwendig, um alle Geräte miteinander zu verbinden. Bei der Anschaffung sollte überlegt werden, welche smarten Geräte zukünftig noch betrieben werden sollen, da die Zentralen sich mit mehreren Geräten vernetzen können, zum Beispiel auch mit Lichtschaltern, Alarmanlagen oder Rauchmeldern.
Für eine kleine Wohnung mit vier Räumen und sechs Heizkörpern kommt man schnell auf einen relativ hohen Betrag zwischen 450 und 800 Euro.
Lohnt sich smartes Heizen?
Durch zeitweises Absenken der Raumtemperatur bei Abwesenheit oder nachts lässt sich - je nach Energieoptimierung der Häuser und Wohnungen - deutlich Heizenergie sparen. Ob die Raumtemperatur allerdings smart per App oder per Hand geregelt wird, spielt keine Rolle. Auf alle Fälle sind die smarten Thermostate deutlich komfortabler.
Optimale Raumtemperaturen:
Raum | empfohlene Temperatur |
---|---|
Wohnzimmer | 20-22 Grad Celsius |
Schlafzimmer | 16-18 Grad Celsius |
Kinderzimmer | 23 Grad Celsius |
Bad | 22-24 Grad Celsius |
Küche | 18-19 Grad Celsius |
Ist smartes Heizen sicher?
Wie bei allen Smart-Home-Geräten stellt sich auch bei einer smarten Raumtemperatursteuerung die Frage nach der Datensicherheit. Wer sich für ein Smart-Home-System entscheidet, sollte darauf achten, dass die Kommunikation der Geräte mittels verschlüsselter Protokolle stattfindet. Außerdem sollte die verwendete Software regelmäßige Updates erhalten. Auch ein Blick in die Datenschutzrichtlinien der Hersteller kann Aufschluss darüber geben, welche Daten zu welchem Zweck erfasst und verarbeitet werden.
Fazit
Einer der größten Vorteile der smarten Thermostate ist die Kombination aus Komfort und Effizienz. Nachteil ist der relativ hohe Anschaffungspreis. Wer nicht so viel Geld ausgeben möchte, aber dennoch auf das händische Regeln verzichten möchte, hat die Möglichkeit sich programmierbare Thermostate anzuschaffen. Mit diesen Geräten ist jeder Heizkörper einzeln einstellbar, meistens auch für unterschiedliche Wochentage. Die Vernetzung mehrerer Heizkörper und das Ansteuern von unterwegs ist damit aber nicht möglich. (schl/sie)
Stand: Januar 2025