80 Prozent der Energiekosten in deutschen Haushalten entstehen vom Heizen und Warmwasser. Durch effizientes Heizen lassen sich diese Kosten reduzieren und die Qualität des Raumklimas verbessern.
Was bedeutet smartes Heizen?
Bei einer smarten Heizungssteuerung werden die herkömmlichen Drehregler mit smarten Thermostaten ausgetauscht. Diese sind per WLAN mit einer Basisstation verbunden und können über eine App oder Sprachassistenten bedient werden. Die intelligenten Thermostate ermöglichen es, die Raumtemperatur optimal an den persönlichen Tagesablauf anzupassen.
Den Tausch der Thermostate schaffen auch Laien, am Heizkörper selbst wird in der Regel nichts umgebaut. Mieter müssen den Vermieter nicht über den Austausch der Thermostate informieren.
Tür-/Fensterkontakte dienen auch zur Sicherheit
Ergänzen kann man das System mit Tür-/Fensterkontakten. Diese senden dann ein Signal an die vernetzten Heizkörper, damit diese nicht sinnlos weiterheizen, während zum Beispiel gelüftet wird. Erkennt der Tür-/Fensterkontakt ein offenes Fenster, schließt sich das Ventil am Heizkörper. Beim Schließen des Fensters heizt der Heizkörper wieder auf die eingestellte Temperatur hoch. Zusätzlich können solche Kontakte noch zur Einbruchssicherheit beitragen.
Was kostet die Installation?
Ein smartes Heizkörperthermostat kostet zwischen 40 und 70 Euro. Hinzu kommen die Kosten für eine Smart-Home-Zentrale mit ca. 120 bis 150 Euro. Diese ist notwendig, um alle Geräte miteinander zu verbinden. Bei der Anschaffung sollte überlegt werden, welche smarten Geräte zukünftig noch betrieben werden, da die Zentralen sich mit mehreren Geräten vernetzen können, zum Beispiel auch mit Lichtschaltern, Alarmanlagen oder Rauchmeldern.
Für eine kleine Wohnung mit vier Räumen und sechs Heizkörpern kommt man schnell auf einen relativ hohen Betrag zwischen 450 und 800 Euro.
Lohnt sich smartes Heizen?
Durch zeitweises Absenken der Raumtemperatur bei Abwesenheit oder nachts lassen sich laut Stiftung Warentest ca. acht Prozent der Heizenergie sparen. Das gilt in etwa für drei Viertel aller Häuser in Deutschland, die nicht gut isoliert sind. Neubauten sind so energieoptimiert, dass das zeitweise Senken der Temperatur nichts bringt, da sie nur sehr langsam auskühlen. Ob die Raumtemperatur smart per App oder per Hand geregelt wird, spielt keine Rolle. Auf alle Fälle sind die smarten Thermostate deutlich komfortabler.
Optimale Raumtemperaturen:
Raum | empfohlene Temperatur |
---|---|
Wohnzimmer | 20-22 Grad Celsius |
Schlafzimmer | 16-18 Grad Celsius |
Kinderzimmer | 23 Grad Celsius |
Bad | 22-24 Grad Celsius |
Küche | 18-19 Grad Celsius |
Ist smartes Heizen sicher?
Wie bei allen Smart-Home-Geräten, stellt sich auch bei einer smarten Raumtemperatursteuerung die Frage nach der Datensicherheit. Die Hersteller setzen bei der Datenübertragung auf hohe Sicherheitsstandards. Ähnlich wie beim Online-Banking werden die Daten verschlüsselt übertragen. So gelangt niemand von außerhalb an die Daten.
Fazit: Einer der größten Vorteile der smarten Thermostate ist die Kombination aus Komfort und Effizienz. Nachteil ist der relativ hohe Anschaffungspreis. Wer nicht so viel Geld ausgeben möchte, aber dennoch auf das händische Regeln verzichten möchte, hat die Möglichkeit sich programmierbare Thermostate anzuschaffen. Mit diesen Geräten ist jeder Heizkörper einzeln einstellbar, meistens auch für unterschiedliche Wochentage. Die Vernetzung mehrerer Heizkörper und das Ansteuern von unterwegs ist nicht möglich. (schl)
Stand: Januar 2021