Ein Getränkekarton, eine Glasflasche und eine PET Flasche stehen nebeneinander

Glas, Verbundkarton oder PET – wie umweltverträglich sind Verpackungen?

Ob man Mineralwasser oder Bier lieber aus Plastik- oder Glasflaschen konsumiert ist eine persönliche Entscheidung – über Geschmack lässt sich sowieso nicht streiten. Doch wie sieht es mit der Umweltfreundlichkeit von Getränkeverpackungen aus?

Ganz so einfach lässt sich die Frage nach der Umweltverträglichkeit von Getränkeverpackungen nicht beantworten. Parameter wie Transportwege, Wiederbefüllbarkeit oder Recyclingquote des Ausgangsmaterials beeinflussen die Gesamtbilanz. Daraus ergibt sich, dass es das eine ökologische Verpackungsmaterial, welches für alle Verwendungszwecke und Anwendungsfälle funktioniert, nicht gibt.

Glas versus Verbundkarton

Rundum recycelbar, doch beim Gewicht hapert´s: Glas

Glas geht mit einem großen Vorteil ins Rennen. Denn es ist zu 100 Prozent wiederverwertbar: Entweder werden die Glasflaschen dem Hersteller zur Reinigung und Wiederbefüllung zurückgegeben oder im Recyclingkreislauf eingeschmolzen und zu neuen Glasprodukten verarbeitet. Mehrwegglasflaschen können dabei bis zu 50-mal wieder befüllt werden und Einwegglas beliebig oft zu neuen Glasprodukten recycelt werden.

Allerdings ist für das Einschmelzen des alten Glases sowie der Herstellung von neuen Gebinden ein hoher Energieeinsatz nötig. Zudem weisen Glasprodukte ein wesentlich höheres Gewicht auf als Verbundkarton oder PET. Dies schlägt sich besonders beim Transport über eine weitere Distanz mit einer schlechteren CO2-Bilanz nieder.

Vorteil Verbundkarton

Zwar enthält Verbundkarton neben 75 Prozent Kartonage auch etwa 21 Prozent Kunststoff sowie bei ungekühlt haltbaren Produkten zusätzlich ca. vier Prozent Aluminium, nichtsdestotrotz ist der CO2-Fußabdruck mehr als die Hälfte geringer als beim Verpackungsmaterial Glas. Ausschlaggebend hierfür ist  das Gewicht dieser Lebensmittelverpackungen. Denn auf diese Weise verringert sich der Energieverbrauch auf dem Transportweg, insbesondere bei größeren Distanzen.

PET – Mehrweg oder Einweg entscheidet

PET-Mehrweg

Ebenso wie die Mehrweg-Glasflaschen, können auch Mehrweg-PET-Flaschen wieder befüllt werden. Mit bis zu 25-mal kommen sie jedoch noch nicht ganz an das Äquivalent aus Glas heran.  Doch auch hier sorgt das leichtere Gewicht der PET-Flaschen zum Wiederverwenden für eine günstigere CO2-Bilanz.

Allerdings sind die Rohstoffe zur Herstellung der Mehrweg-PET-Flaschen nicht unbegrenzt vorhanden. Außerdem ist der Energieaufwand zur Herstellung der Flaschen zwar in den letzten Jahren deutlich verringert worden, aber dennoch nicht zu vernachlässigen.

PET-Einweg

Im Vergleich zur Mehrwegflasche wird die PET-Einweg-Verpackung lediglich einmal befüllt. Ganz klar, dass hier die wiederverwendbare Alternative wesentlich umweltfreundlicher abschneidet. Ebenfalls problematisch: Nur 25 Prozent der Einwegflaschen sind recycelbar und die Herstellung neuer Flaschen bedarf ebenfalls eines relativ hohen Energieaufwands. Zwar gilt das Granulat aus geschredderten PET-Einwegflaschen als wertvoller Rohstoff, dennoch kann nur die Hälfte des Granulats für die Herstellung neuer Flaschen verwendet werden. Grund dafür ist, dass bei den mechanischen Wiederaufbereitungsverfahren die Kunststoffmoleküle beschädigt werden.

Fazit

Produkte aus der Region in Mehrwegverpackungen sind die umweltfreundlichste Verpackungsalternative. Hier werden unnötige Abfälle vermieden, ganz gleich, ob es sich bei der Mehrwegverpackung um PET oder Glas als Ausgangsmaterial handelt.

Außerdem verbrauchen Rücktransport und Reinigung der Mehrweg-Verpackungen weniger Energie als die Herstellung von neuen Einwegflaschen. Je kürzer die Transportstrecken der Mehrweg-Flaschen umso besser ist die CO2-Bilanz. Deswegen sollte am besten beim Einkauf auf regionale Anbieter geachtet werden. (eck)

Stand: Oktober 2024

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