Laut dem führenden Raststättenbetreiber „Tank und Rast“ nutzen jährlich etwa 500 Millionen Urlauber und Pendler die Raststätten mit integrierten Tankstellen, Restaurants, Spielplätzen und Toiletten – spätestens dann, wenn der Magen knurrt, die Blase voll oder der Tank leer ist. Dabei sind diese kleinen Fahrtpausen alles andere als günstig. Laut des vom ADAC durchgeführten " RastanlagentestsÖffnet sich in einem neuen Fenster" im Jahr 2024 kann man in Tankstellenshops von Raststätten zwischen 1,90 Euro und 3,85 Euro für einen halben Liter Wasser ausgeben. Wer eine längere Pause einlegen und sich mit einer Mittagsmahlzeit stärken möchte, der muss für das günstigste vegetarische Gericht zwischen 8,49 Euro und 13,49 Euro einplanen. Die Schnitzel-Pommes-Alternative hat mit 10,99 Euro bis 19,99 Euro die größte Preisspanne.
Die Toilettennutzung auf den Raststätten kostet einen Euro. Im Gegenzug gibt es einen Wertbon, der im Raststättenshop eingelöst werden kann. Allerdings gilt hier: Pro gekauftes Produkt kann nur ein Bon verwendet werden.
Auch die Benzin- und Dieselpreise haben es an den Raststätten in sich. So zahlen Autofahrende für den Liter Diesel durchschnittlich 38 Cent mehr. Bei Benzin (E10) sind es sogar 39 Cent Aufschlag.
Spätestens bei längeren Autofahrten kann das wiederholte Einkehren also richtig ins Geld gehen.
Am Autohof oder der Tankstelle in der nächsten Ortschaft ist es günstiger
Eine günstigere Toiletten-, Tank- und Snackpause gibt es an Autohöfen. Allerdings müssen Autofahrende hierfür die Autobahn verlassen. Das Gute: Autohöfe liegen maximal einen Kilometer von einer Anschlussstelle entfernt und sind somit dennoch schnell und einfach erreichbar. Sie sind meist ebenfalls 24 Stunden am Tag geöffnet und an den Autobahnen ausgeschildert. Toiletten sind auf Autohöfen oft kostenlos und auch beim Tanken oder im Shop gibt es einen deutlichen Preisunterschied zur Autobahnraststätte.
Noch günstiger wird es, wenn man die Autobahn noch ein Stück weiter verlässt und eine Tankstelle in der nächstgelegenen Ortschaft ansteuert.
Wie kommt es zu den Preisunterschieden?
Grund für die hohen Preise ist laut ADAC die Monopolstellung des Unternehmens „Tank und Rast“. Zwar betreibt das Unternehmen den Großteil der Raststätten nicht direkt selbst, sondern überlässt dies Franchisepartnern. Diese müssen jedoch Abgaben an den Monopolisten zahlen. Dadurch gibt es kaum Wettbewerb. Höchstbietende Mineralölkonzerne erhalten von „Tank und Rast“ den Zuschlag, ihre Kraftstoffe an den Standorten zu verkaufen.
Autohöfe hingegen konkurrieren bei der Preisgestaltung mit örtlichen Tankstellen.
Kostenlose Parkplätze an der Autobahn oft unhygienisch und mit Sicherheitsmängeln
Die sparsamste Variante für eine Pause auf langen Autofahrten ist der unbewirtschaftete Rastplatz mit Toilettenhäuschen. Zwar ist hier der WC-Gang kostenlos, dafür muss man dabei allerdings oft starke Nerven haben. Laut dem großen ADAC-Rastplatztest aus 2022, bei dem auch unbewirtschaftete Rastplätze unter die Lupe genommen wurden, sind diese Rastplätze oft ungepflegt, die Toilettenanlagen verschmutzt oder unzureichend ausgestattet. So fehlen nicht selten Seifenspender oder Toilettenpapier, Toilettentüren lassen sich nicht mehr verschließen oder die Toiletten sind sogar verstopft.
Auch in Sachen Sicherheit lassen die Parkplätze zu wünschen übrig. Oft fehlt es an ausreichender Beleuchtung oder einem Notruf.
Behindertenparkplätze oder ausreichend ausgestattete Behinderten-Toiletten sind ebenfalls Mangelware.
Erholung im Grünen
Bei langen Autofahren sollten in regelmäßigen Abständen Pausen eingelegt werden. Wer etwas Zeit hat, ist in jedem Falle besser beraten die Autobahn zu diesem Zweck zu verlassen und sich in der umliegenden Gegend ein Rastplätzchen zu suchen. Warum nicht mal einen kleinen Waldspaziergang machen, anstatt sich an der lauten Autobahn im Raststättengewusel nur schnell die Beine zu vertreten?
Mit dem richtigen Reiseproviant Geld und Kalorien sparen
Anstatt auf überteuertes Fast Food und Snacks von Raststätten zurückzugreifen, kann vorab zubereiteter Reiseproviant nicht nur den Geldbeutel entlasten, sondern auch eine gesündere und schmackhaftere Alternative sein.
Hier sind ein paar leckere Tipps für die Rast:
- Klein geschnittenes Obst und Weintrauben oder je nach Saison Beeren
- Gemüsesticks (zum Beispiel Gurke, Möhre, Zucchini) mit Dip (zum Beispiel Kräuterquark oder Hummus)
- Vollkornbrot mit Frischkäse, fettarmer Wurst oder Käse, garniert mit Radieschen, Gurken oder einem Salatblatt
- Müsliriegel
- Nüsse
- Nudel- oder Couscoussalat
- Oliven oder Cocktailtomaten
- Salzstangen oder Salzbrezeln
- Joghurt oder Buttermilch
- Mineralwasser, Saftschorle oder Tee in der Thermoskanne
Lebensmittel, die zuhause im Kühlschrank gelagert werden, sollten auch während der Fahrt gekühlt werden. Hierfür empfiehlt sich die Anschaffung einer Kühltasche oder –box und Kühlakkus.
Fazit: Gute Planung ist alles!
Es lohnt sich, längere Autofahrten inklusive Erholungspausen gut vor Fahrtantritt zu planen und sich etwas Zeit zu gönnen. E-Auto-Besitzer müssen auf größeren Strecken ohnehin längere Tank-Pausen einlegen. Mit einem leckeren Reiseproviant ausgestattet, kann man sich dann zu abgelegeneren Ruheplätzen in der Autobahnnähe aufmachen. Natürlich ist der Zeitverlust etwas größer, dafür sind die kleinen Auszeiten vom stressigen Autobahnverkehr aber wesentlich entspannter.
Um den Toilettengang kommt man natürlich nicht herum. Hier muss man sich entscheiden, welche Möglichkeiten man ansteuert.(Sie)
Stand: April 2025