Schaut man sich einmal in der Wohnung, im Keller, in den Regalen und Schränken um, findet wohl jeder Gegenstände, Lebensmittel und Kleidungsstücke, die kaum genutzt, eigentlich gar nicht gefallen oder nie gebraucht wurden. Warum hat man sich so viele unnötige Dinge angeschafft?
Impulskäufe oft Grund für unnötigen Konsum
Unter Impulskäufen versteht man das spontane Einkaufen von Dingen. Planungen oder Vorüberlegungen zum Kauf finden nicht statt. Stattdessen gehen solchen Käufen meist äußere Reize im Geschäft oder online voraus. Hinterher sind die Anschaffungen nicht mehr rational zu begründen.
Der Handel versucht Impulskäufe durch äußere Reize zu bewirken, etwa durch Rabattaktionen, bestimmte Produktplatzierungen, Countdowns oder Gutscheincodes per Newsletter. Schnell gehen die vermeintlichen Schnäppchen und Preisknüller ins Geld, besonders dann, wenn sie zu Staubfängern in Kellern oder Dachböden verkommen.
Auch Frust- oder Belohnungskäufe finden häufig unüberlegt statt. Zu den Impulskäufen zählen auch Restaurantbesuche, weil nach einem langen Arbeitstag die Lust zum Kochen fehlt.
So funktioniert die Kaufdiät!
Bei den vielen Verlockungen, offline wie online, nicht zuzuschlagen, ist gar nicht so einfach. Es gibt aber einige Tipps und Kniffe, wie Sie sich vor Spontankäufen schützen können. Dabei muss es gar nicht darum gehen, nur noch Dinge zu erstehen, die lebensnotwendig sind.
Ruhe bewahren und Durchatmen
Bevor Sie sich zu einem Spontankauf hinreißen lassen, empfiehlt es sich zunächst einmal durchzuatmen. Überlegen Sie vor dem Kauf noch einmal genau, ob Sie das Produkt wirklich benötigen. Häufig ist lediglich das Schnäppchenfieber Grund für einen Spontankauf.
Was will ich?
Gleiches gilt auch, wenn Sie bereits seit längerem ein bestimmtes Produkt im Auge haben. Entsprechen die angebotenen Waren tatsächlich Ihren Vorstellungen und was wollen Sie wirklich? Greifen Sie vielleicht nur zu dem günstigen Produkt aufgrund des attraktiven Angebots, aber nicht, weil Sie wirklich Interesse oder Bedarf an dem Teil haben? Laut Stiftung Warentest gibt es häufig Auslaufmodelle oder Ladenhüter im Angebot. Waren, die sich gut verkaufen lassen, sinken hingegen selten im Preis.
Tatsächliche Preise und Angebote checken
Viele Rabattprozente berechnen sich an der unverbindlichen Preisempfehlung der Hersteller (UVP) des jeweiligen Produktes. Diese UVP ist meist recht hoch angesetzt und wenige Händler halten sich tatsächlich daran – zumindest dann nicht, wenn es um den normalen Marktpreis geht. Bei der Rabattvergabe sieht es hingegen schnell anders aus. So werden aus Rabatten, die in Wirklichkeit bei zehn bis 20 Prozent liegen, schnell Angebote zum halben Preis.
Preise vergleichen
Vergleichen Sie Angebote zum Beispiel auf Preisvergleichsportalen mit den Preisen anderer Händler. Am besten stellt man die Ergebnisse von mindestens zwei Vergleichsportalen gegenüber. Ist das angebliche Schnäppchen tatsächlich eins?
Preisradar für maximales Budget
Auf den Preisvergleichsportalen gibt es außerdem die Möglichkeit, nach vorheriger Anmeldung, einen sogenannten „Preisalarm“ oder „Preisradar“ für die gewünschte Ware einzurichten. Das Portal benachrichtigt Sie dann, sobald es ein Angebot mit Ihrem Wunschpreis gibt. So haben Sie auch an anderen Tagen die Möglichkeit Produkte zu günstigen Preisen zu ergattern.
Nur Bares ist Wahres
Wer seine Einkäufe bar bezahlt, behält einen besseren Überblick über seine Finanzen. Außerdem ist es sinnvoll, nur so viel Geld zum Einkaufsbummel mitzunehmen, wie man maximal ausgeben möchte.
Spontankäufe im Supermarkt vermeiden
Einkaufslisten schreiben
Eine Möglichkeit Impulskäufe beim Lebensmitteleinkauf zu verhindern, ist Einkaufslisten schreiben. Beim Einkauf sollten Sie sich dann strikt an diese Liste halten. Wöchentlich einzukaufen statt täglich, kann zusätzlich helfen.
Nicht hungrig einkaufen gehen
Unterzuckert durch die Supermarktgänge laufen führt unweigerlich zu unnötigen Snacks im Einkaufswagen.
Einkaufsbudget festlegen
Mit einem wöchentlich festgelegten Budget einzukaufen, bedarf einer guten Einkaufsplanung. Zu viele Spontankäufe sind so nicht mehr möglich.
Regional und Saisonal kaufen
Wer auf regionale und saisonale Lebensmittel zurückgreift, kann Geld sparen und tut gleichzeitig etwas fürs Klima.
Vorsicht bei Fake-Shops im Internet
Generell sollte bei auffallend günstigen Angeboten in Onlineshops immer Vorsicht geboten sein. Die Betrüger bitten Ihre Kunden durch Vorkasse oder Kreditkarte zur Kasse, doch die Ware wird nie verschickt. Wer auf „Nummer sicher“ gehen möchte, sollte die Onlinekäufe grundsätzlich per Rechnung, Paypal oder Lastschrift bezahlen.
Werfen Sie außerdem einen ausführlicheren Blick auf die Website des Shops. Fehlende Impressen und Geschäftsbedingungen oder eine schlechte deutsche Übersetzung der Website sollten Sie hellhörig werden lassen.
Fehlkauf oder aus dem Shoppingwahn erwacht? Nutzen Sie das Widerrufsrecht!
Wenn der Rausch während des Shoppingfiebers größer war als die Vernunft und eine Stornierung beim Händler nicht mehr möglich ist, bleibt Ihnen noch der Widerruf, um von dem Kauf zurückzutreten. Beim Onlinekauf ist dies meist ohne Angaben von Gründen bis zu 14 Tage nach Produktlieferung möglich. Allerdings: Im Zweifel müssen Sie die Rücksendekosten tragen. Ein Blick auf die Website des Händlers gibt Aufschluss über den Ablauf eines Widerrufs. (Sie)
Stand: Januar 2024