Ein junger Mann trägt eine Creme um die Augen und Wangen. Auf der Creme kleben Gurkenscheiben. Der Mann schaut fröhlich.

EU Ecolabel bei Kosmetikprodukten: Nachhaltigkeit mit Verlässlichkeit

Viele Verbraucherinnen und Verbraucher legen beim Kauf von Kosmetikprodukten Wert darauf, dass diese möglichst umweltfreundlich sind. Eine Orientierungshilfe bietet hierbei das EU-Ecolabel, das zeigt, welche Belastungen für Mensch und Umwelt mit dem jeweiligen Produkt verbunden sind.

Das EU Ecolabel Öffnet sich in einem neuen Fensterverfolgt grundsätzlich das Ziel, Verbraucherinnen und Verbraucher auf Produkte hinzuweisen, die im Vergleich zu ähnlichen Produkt-Alternativen deutlich geringere Umweltauswirkungen haben. Mit dem Label können sowohl Produkte als auch Dienstleistungen ausgezeichnet werden. Hierzu zählen u. a. Wasch- und Reinigungsmittel, Textilien und Schuhe, Beherbergungsbetriebe und Campingplätze und auch Kosmetikprodukte. Aktuell sind rund 100.000 Produkte in der EU mit dem Ecolabel versehen. Das Signet steht für eine umweltorientierte Kennzeichnung und dient als Orientierungshilfe für Verbraucherinnen und Verbraucher. Nahrungsmittel, Getränke, Arzneimittel und medizinische Geräte sind von der Kennzeichnung ausgenommen. Für diese Produktgruppen gibt es andere Siegel, die von der EU vergeben werden, wie etwa das EU-Bio-Logo.

Schutz vor schwer einschätzbaren Marketingaussagen

Kosmetikprodukte werden, wie viele andere Produktgruppen auch, oftmals mit Marketingaussagen beworben, die ihre Umweltfreundlichkeit positiv hervorheben sollen. Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist es in der Regel schwer einzuschätzen, welche Qualität und Verbindlichkeit hinter diesen Aussagen oder einer Auszeichnung steht. Sind Produkte mit dem EU Ecolabel ausgezeichnet, kann man sich als Käufer darauf verlassen, dass bestimmte Kriterien eingehalten werden. Denn das Label wird unabhängig von Herstellerinteressen vergeben und gibt eine geprüfte und nachvollziehbare Aussage zur Umweltqualität des ausgezeichneten Produktes oder der Dienstleistung an. Wichtig zu wissen ist, dass das EU Ecolabel nicht nur die Inhaltsstoffe eines Produktes betrachtet, sondern auch wie sich ein Produkt in seinem gesamten Lebenszyklus von der Produktion bis zur Entsorgung auf die Umwelt auswirkt.

Das EU Eco-Label

Prüfbereiche

Kernaussage des Eco-Labels ist, dass ein Produkt mit Label im Vergleich zu ähnlichen Produkten des gleichen Anwendungsfeldes weniger negative Umwelteinwirkungen aufweist.

Dabei sind insbesondere bestimmte Inhalts- oder Produktionshilfsstoffe in Produkten mit EU Ecolabel nicht zugelassen:

  • Per- und Polyfluorierte Alkylsubstanzen, besser bekannt unter der Abkürzung PFAS oder auch als sogenannte Ewigkeitschemikalien
  • Mikroplastik
  • Chemische Stoffe, die den Hormonhaushalt von Menschen und Tieren stören können
  • Vermutlich krebserregende Stoffe oder jene, die in Verdacht stehen erbgutschädigend zu sein
  • Nanomaterialien
  • Duftstoffe in Produkten, die sich an Babys oder Kinder richten (um mögliche Allergien erst gar nicht aufkommen zu lassen)

Dabei wird auch eine vorhandene Umverpackung mit in die Bewertung einbezogen.

Prüfbare Produktsegmente

Im Segment der Kosmetikprodukte können sich sogenannte „Rinse-off-Produkte“,  die nur kurze Zeit auf der Haut verbleiben, auf ein Label bewerben. Hierzu zählen unter anderem Seifen und Shampoos. Ebenso können auch sogenannte „Leave-on-Produkte“ wie Lotionen, Cremes oder Deodorants mit dem Label ausgezeichnet werden, wenn sie die Vorgaben der EU zum Label-Erwerb einhalten.

Wer entscheidet über die Kriterien?

Über die Ausgestaltung der Kriterien, die erfüllt sein müssen, damit ein Produkt oder eine Dienstleistung das EU Ecolabel erhält, wacht das European Union Ecolabelling Board (EUEB). Interessant ist, dass neben Vertretern der EU auch Verbraucherschutzinitiativen und Umweltgruppen bei der Überwachung und Entwicklung des EU Ecolabels mit am Tisch sitzen und die Interessen der Konsumentinnen und Konsumenten vertreten können.

Das Label kommt übrigens so gut an, dass es neben den EU-Staaten auch in Norwegen, Island und der Schweiz in Gebrauch ist. (eck)

Stand: Juli 2025

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