Eine Frau mit Warenkorb steht vor Regalen mit unverpackten Produkten. Die Lebensmitteln sind in Spender aufbewahrt. Die Frau hat bereits einige Produkte in Gläsern und in einer Papiertüte gefüllt in ihrem Warenkorb.

Einkaufen – ganz unverpackt!

Wer etwas gegen Plastik und Verpackungsmüll tun möchte, sollte sich einmal in einem Unverpackt-Laden umsehen. Hier gibt es sämtliche Waren ganz ohne Papp- und Plastikummantelungen zu kaufen.

Verpackungsmüll den Kampf ansagen

Wer im Supermarkt einkauft, kauft nicht nur Lebensmittel ein, sondern gleichzeitig einen riesigen Berg Verpackungsmüll. Denn selbst Produkte, die lose gut zu verkaufen wären, findet man oft vorverpackt. So machen tatsächlich Obst- und Gemüseverpackungen den größten Anteil am Verpackungsmüllberg aus.

Das muss nicht sein! Inzwischen gibt es kleine Supermärkte, die dem Verpackungsmüll den Kampf ansagen und ihre Ware verpackungsfrei anbieten. Neben Obst und Gemüse gibt es in diesen Geschäften auch Mehl, Nudeln, Olivenöl, Waschmittel, Zahncreme oder Shampoo lose in großen Behältnissen, sodass Kunden sich die gewünschte Menge des jeweiligen Produktes selbst in mitgebrachte Boxen und Gläser abfüllen können.

Wer unverpackt einkauft, spart nicht nur eine Menge an Verpackungen ein, welche unter großem Energieaufwand hergestellt wurde und am Ende doch bloß im Müll landet, sondern kann auch einen Beitrag gegen die Lebensmittelverschwendung leisten. Durch das genaue Abwiegen der Ware können Jumbo-Packungen durch tatsächlich benötigte Mengen ersetzt werden.

Gut zu wissen…

Eigentlich ist das Konzept eines Unverpackt-Ladens denkbar einfach: Gefäße zum Abfüllen und Einpacken werden vom Kunden mitgebracht. Im Laden wird dann das leere Gefäß gewogen, die gewünschte Ware in das Gefäß abgefüllt und dann an der Kasse bezahlt.

  • Neues entdecken und ausprobieren: Häufig handelt es sich bei Unverpackt-Läden um ein veganes, vegetarisches und regionales Sortiment. Die jeweilige Website des Geschäftes klärt über die vorhandenen Waren auf.
  • Nichts ist wie sonst: Auch der Blick im Internet auf die Öffnungszeiten ist ratsam, oftmals weichen diese von den Öffnungszeiten herkömmlicher Supermärkte ab.
  • Planung ist das A und O: Eine vorherige Planung des Einkaufs ist sinnvoll, so kann man direkt die nötige Anzahl an Gefäßen einpacken.
  • Gläser, Boxen, Beutel, Taschen: Als Gefäße eignen sich Gläser mit Schraubverschluss, Baumwollsäckchen und Taschen oder Plastikboxen und Gefäße mit Deckel, wie zum Beispiel eine Brotbox.
  • Darf es ein bisschen mehr sein? Falls man vor Ort doch mehr kaufen möchte, als ursprünglich geplant, besteht in den meisten Geschäften die Möglichkeit, ein weiteres Gefäß zu kaufen oder zu leihen. Ob das auch in dem Unverpackt-Laden in der Nähe funktioniert, kann man vorab auf der jeweiligen Website herausfinden.
  • Kein Stress! Für den Einkauf im Unverpackt-Laden sollte man sich Zeit nehmen, denn manchmal kann es etwas länger dauern. So gibt es in vielen Geschäften beispielsweise kein Mehl, sondern Getreidekörner, welche erst vor Ort noch gemahlen werden müssen.
  • Zeit für eine Kaffeepause! Einige Unverpackt-Läden bieten sogar an, Einkaufsliste und Gefäße abzugeben und befüllen zu lassen. Währenddessen hat der Kunde Zeit um Kaffee trinken zu gehen oder weitere Besorgungen zu erledigen. Hinterher können die fertig befüllten Gefäße abgeholt und bezahlt werden.
  • Zwei Fliegen mit einer Klappe: Oft sind die angebotenen Produkte im Unverpackt-Laden sogar in Bio-Qualität, aus der Region und saisonal.
  • Per Du: Viele Unverpackt-Läden pflegen einen engen Kontakt mit ihren Lieferanten und kennen daher die Produkte ganz genau. Eine gute Gelegenheit Fragen zu stellen, welche in einem herkömmlichen Supermarkt unbeantwortet bleiben.

Wie sieht es mit der Hygiene aus?

Der Verkauf von unverpackter Ware ist in Deutschland grundsätzlich zugelassen. Die Unverpackt-Läden müssen die gleichen Hygienebedingungen erfüllen, wie jeder andere Supermarkt auch. So ist zum Beispiel die Lagerung genau vorgeschrieben. Gefäße mit loser Ware sind fest verschlossen, sodass Kunden weder in die Abfüllbehälter niesen noch hineinfassen können. Ist ein Gefäß leer, wird es vor der Neubefüllung zunächst gereinigt. Die Hygienebedingungen werden regelmäßig von der Lebensmittelüberwachung kontrolliert.

Was ist mit der Lebensmittelkennzeichnung, zum Beispiel für Allergene?

Auch wenn die Lebensmittel unverpackt in Spendern angeboten werden, so müssen dennoch die gesetzlich vorgeschriebenen Angaben zum Mindesthaltbarkeitsdatum, Preis, Allergenkennzeichnungen und Hersteller gemacht werden. In der Regel finden die Kunden diese gut sichtbar auf Schildern am jeweiligen Abfüllbehältnis. Einige Läden haben zusätzlich auch Mappen ausliegen, die diese Angaben zu den Produkten beinhalten.
Zudem gibt es in manchen Unverpackt-Läden die Möglichkeit, eigene Behältnisse mit abwaschbaren Stiften zu beschriften.

Allerdings: Da es keine hundertprozentige Sicherheit gibt, dass Getreidestaub oder Nusspartikel auf andere Produkte übergehen, ist leider Menschen mit bestimmten Allergien oder Zöliakie vom Einkauf in den Unverpackt-Läden eher abzuraten.

Verpackungsfrei geht auch online

Wer keinen Unverpackt-Laden in der Umgebung hat, hat sogar die Möglichkeit online plastikfrei einzukaufen. Einige Shops geben sich große Mühe Plastik als Verpackungsmaterial aus ihrem Sortiment zu verbannen. HierÖffnet sich in einem neuen Fenster findet man eine Liste mit solchen Onlineshops. (sie)

Stand: November 2023

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