Ein bärtiger Mann im Anzug hält eine Flasche Parfum in der flachen Hand

Edle Düfte für kleines Geld – geht das?

Wer sich gerne in hochwertige Düfte hüllt oder eine Vorliebe für schöne Flacons hat, muss in Parfümerien und Warenhäusern häufig tief in die Tasche greifen, denn die großen Hersteller lassen sich ihre Markenprodukte nicht gerade wenig kosten. Wie kann man beim Parfümkauf sparen, lohnen sich die Superschnäppchen im Onlinehandel tatsächlich und woran erkennt man Fälschungen?

Von Eau de Parfum bis Eau de Cologne – Sparen nach Duftkonzentration

Wer nicht auf die besondere Note verzichten, aber dennoch den Geldbeutel ein wenig entlasten möchte, kann bei Parfümkauf auf die unterschiedlichen Duftkonzentrationen achten. Hier ist nicht nur die Geruchsintensität unterschiedlich, sondern auch der jeweilige Preis. Während das Eau de Parfum am intensivsten ist und auch preislich am höchsten liegt, handelt es sich beim Eau de Toilette um eine geringere Konzentration des jeweiligen Duftstoffs mit einem dementsprechend niedrigeren Preis. Das Eau de Cologne hat den niedrigsten Anteil an Duftstoffen und ist somit die günstigere Ausführung.

Duftzwillinge – günstige No-Name-Parfüms mit großen Ähnlichkeiten

Sucht man im Internet nach Düften oder wirft einen Blick ins Parfümregal der Drogerien oder Supermärkte, kann man auch wesentlich günstigere Ausführungen finden – sogenannte Duftkopien, „Smell alikes“ oder „Dups“. Dabei handelt es sich um nachgeahmte Parfüms, die zudem in eher unauffälligen, einfachen Fläschchen und Verpackungen verkauft werden, sodass kein Rückschluss auf den jeweiligen nachempfundenen Markenduft möglich ist. Die Hersteller dieser Dupes dürfen nicht mit der Ähnlichkeit zu einem Markenprodukt werben. Lediglich Käufer können Vergleiche ziehen. So weisen zum Beispiel Mode-Blogger und Influencer darauf hin, welchem Markenparfüm der Duftzwilling in der dezenten Aufmachung am ehesten ähnelt und wo man ihn erstehen kann. Die Kosten liegen in der Regel bei maximal 20 Euro pro 100 Milliliter. Einziger Nachteil: Anstatt echter werden für die Verwendung der Duftkopien häufig synthetische Parfümöle verwendet, daher verfliegen die Gerüche schneller.

Bei Parfüm kann die äußere Erscheinung, also Flacon, Schriftzug und Verpackung, rechtlich geschützt werden, allerdings nur schwerlich der Duft an sich. Hierfür müsste für jede Duftkomposition die genaue chemische Zusammensetzung angegeben, veröffentlicht und auch patentiert werden. Dies ist bisher aktuell nicht üblich. Daher handelt es sich bei den nachgeahmten No-Name-Parfüms also um durchaus legale Produkte mit einer gewissen Ähnlichkeit zu teuren Marken.

Grauzone: Überschussware

Originaldüfte kann es auch günstig geben. So werden auf Onlineverkaufsportalen Markendüfte mit bis zu 65 Prozent Rabatt angeboten. Dabei handelt es sich um nicht verkaufte Überschussware aus Parfümerien, die wiederum von den Onlinehändlern aufgekauft werden – eigentlich ein Grauzonengeschäft. Dies passiert zudem in der Regel gegen den Willen der eigentlichen Hersteller. Doch ausrichten können sie nicht viel dagegen, solange die Parfüms aus der EU stammen.

Aufgepasst bei Fälschungen auf Flohmärkten und im Onlinehandel

Skeptisch sollte man allerdings werden, wenn teure Markendüfte auf Flohmärkten, im Internet oder auf Basaren im Urlaubsland zu einem Bruchteil des deutschen Einzelhandelspreises angeboten werden. Auch wenn Fläschchen und Verpackung zum Verwechseln ähnlich erscheinen, handelt es sich hier häufig um gut gemachte Fälschungen. Hier ist Vorsicht geboten, denn bei den Fakedüften kann es nicht nur zu qualitativen Einbußen, sondern durchaus auch zu gesundheitlichen Schäden kommen.

So muss in den Flacons nicht unbedingt das drin sein, was die Deklaration angibt. Billige Öle, Schwermetalle und sogar Urin als Farbgeber sind bereits in Untersuchungen nachgewiesen worden. Die Inhaltsstoffe der Fälschungen werden zudem nicht kontrolliert. Allergien, Hautausschläge oder Flecken auf der Kleidung sind daher keine Seltenheit.

Woran erkennt man die Fälschung?

  • Packungsgrößen können einen Hinweis auf eine Fälschung liefern, wenn etwa die vorliegende Größe eigentlich gar nicht käuflich ist.
  • Flacon: Die Fälscher werden immer besser, sodass für den Verbraucher nicht immer ersichtlich ist, ob es sich bei dem günstigen Parfüm um ein Original oder eine Fälschung handelt.
  • Auge fürs Detail: Bei Fälschungen ist oftmals der kleine Schlauch der Sprühdüse ziemlich deutlich in der Parfümflasche zu erkennen, während er beim Original kaum sichtbar ist.
  • Geruch: Auch anhand des Geruchs ist ein Parfüm für einen Laien nicht immer als Fälschung identifizierbar, gerade dann nicht, wenn man das Original nicht direkt zum Vergleich riechen kann.
  • Onlinehandel: Wer ist der Verkäufer? Seriöse Onlinehändler für Parfüm müssen in Deutschland und der EU ein an einen festen Standort gebundenes Geschäft nachweisen. Gibt es hierzu auf der Internetseite keine Hinweise, sollten Verbraucher besser vom Kauf der vermeintlichen Schnäppchen absehen. Auch bei Käufen auf Onlineverkaufsplattformen sollten Verbraucher vorsichtig sein, denn hier ist nur schwer nachzuvollziehen, woher das von Privatpersonen dort angepriesene Produkt tatsächlich stammt.

Fazit

Wer auf Originaldüfte in schmuckvollen Flacons und mit edlen Parfümölen wert legt, dem ist zum Kauf in der Parfümerie des Vertrauens zu raten. Diese Düfte haben allerdings ihren Preis. Sparen kann man zum Beispiel bei der Wahl einer geringeren Duftkonzentration.

Dups können eine günstige Alternative sein, sich in angenehme Düfte zu hüllen, jedoch sollten hier Abstriche in Aufmachung und Qualität hingenommen werden. Welcher Duftzwilling welchem Luxusparfüm ähnelt, ist aber weder durch Werbung noch Hinweise der No-Name-Hersteller ersichtlich.

Aufpassen sollten Verbraucher bei Markenparfums zu Superschnäppchenpreisen im Internet oder auf Flohmärkten. Nicht selten handelt es sich hier um Fälschungen. (Sie)

Stand: Februar 2020

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