Warum kann es sinnvoll sein auf Backpapier zu verzichten?
Durch seine einfache Handhabung erfreut sich Backpapier großer Beliebtheit. Doch leider kann klassisches Backpapier weder über den Papiermüll noch über die Biotonne entsorgt werden, da es wegen seiner Beschichtung nicht recycelt werden kann.
Zwar werben einige Backpapierhersteller damit, dass ihr Produkt mehrere Male verwendet werden kann, doch gerade bei langen Backzeiten oder besonders hohen Temperaturen ist das Material meist trotzdem schnell abgenutzt. Sobald das Papier stark verschmutzt, brüchig oder verfärbt ist, muss es ausgetauscht werden. Dadurch entstehen rasch große Mengen an Restmüll.
Was sind Dauerbackfolien und welche Vorteile bieten sie?
Dauerbackfolien, auch Backmatten genannt, sind eine wiederverwendbare Alternative zum Wegwerfprodukt. Sie sorgen dafür, dass bei der Zubereitung von Speisen nichts am Backblech haften bleibt. Im Gegensatz zum klassischen Backpapier können sie je nach Hersteller zum Teil über mehrere Jahre hinweg verwendet werden und verursachen dadurch erstmal deutlich weniger Müll. Gleichzeitig sind sie hitzestabil und bei korrekter Handhabung auch gesundheitlich unbedenklich. Qualitativ hochwertige Dauerbackbackfolien sind zudem geruchs- und geschmacksneutral.
Dauerbackfolien lassen sich ohne großen Aufwand reinigen. Nach jedem Gebrauch können sie ganz einfach mit warmem Wasser und Spülmittel abgewaschen werden. Sind die Verschmutzungen mal etwas hartnäckiger, kann die Backunterlage auch einfach eingeweicht werden. Ein Großteil der Produkte ist außerdem spülmaschinenfest, was die Reinigung noch weiter erleichtert.
Mittlerweile sind Dauerbackfolien in unterschiedlichen Größen und Formen erhältlich. So gibt es zum Beispiel Produkte, welche genau in Spring- oder Kastenformen passen. Einige Dauerbackfolien verfügen außerdem über Hilfslinien, welche beispielweise das exakte Ausrollen von Teig erleichtern können.
Welche Arten von Dauerbackfolien gibt es?
Aktuell sind auf dem Markt überwiegend zwei Arten von wiederverwendbaren Backunterlagen vertreten: Dauerbackfolien aus Silikon und Dauerbackfolien aus Glasfaser mit einer Beschichtung aus Teflon (PTFE). Zwar erfüllen beide Varianten in der Küche denselben Zweck, doch bezogen auf die Produkteigenschaften gibt es trotzdem einige materialbedingte Unterschiede.
Dauerbackfolien aus Silikon...
...müssen für den Kontakt mit Lebensmitteln einer Wärmebehandlung unterzogen werden. Dafür wird das Material über einen längeren Zeitraum erhitzt, wodurch unerwünschte Substanzen entweichen können. Einige Backunterlagen aus Silikon sind deswegen vom Hersteller mit dem Hinweis versehen, dass sie vor der ersten Benutzung einmal leer im Backofen erhitzt werden müssen. Dieser Hinweis sollte unbedingt ernst genommen werden. Sollte eine Backunterlage dennoch ungewöhnlich oder stark chemisch riechen, sollte das Produkt nicht verwendet und stattdessen reklamiert werden.
Dauerbackfolien mit Teflonbeschichtung...
...können bei einer Überhitzung giftige Substanzen abgeben. Dies erfolgt laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung jedoch erst bei Temperaturen von ca. 360°C. Die gängigen Backtemperaturen liegen aber in der Regel weit darunter, weswegen die Produkte bei korrekter Anwendung normalerweise kaum problematische Substanzen abgeben. Mit Teflon beschichtete Backunterlagen gibt es in unterschiedlichen Materialstärken. Dickere Produkte sind hierbei meist etwas teurer, dafür aber häufig langlebiger.
Nachteile von Dauerbackfolien
Trotz ihrer im Vergleich zu Backpapier deutlich längeren Einsatzdauer haben auch Dauerbackfolien einige Nachteile. Bei Produkten mit Teflonbeschichtung entstehen zum Beispiel schon bei der Herstellung sogenannte PFAS (per- und polyfluorierte Chemikalien), welche schädlich für die menschliche Gesundheit und die Umwelt sind.
Ein weiterer entscheidender Nachteil von Backunterlagen mit Teflonbeschichtung ist, dass sie nicht recyclebar sind. Deswegen landen sie früher oder später in einer Müllverbrennungsanlage. Wie auch bei ihrer Produktion werden dann bei ihrer Verbrennung nochmal schädliche Substanzen freigesetzt.
Auch die Entsorgung von Dauerbackfolien aus Silikon ist nicht unproblematisch, da das Material nicht biologisch abbaubar ist und es auch nicht recycelt werden kann.
Dauerbackfolien sicher verwenden
Egal ob es sich um eine Dauerbackfolie aus Silikon oder um eine mit Teflon beschichtete Variante handelt, für eine sichere Benutzung sollten immer die Hinweise des Herstellers beachtet werden. Sie geben unter anderem Aufschluss darüber, welchen Temperaturen die Produkte maximal ausgesetzt werden dürfen und wie lange sie verwendet werden sollten. Vor der ersten Benutzung sollten die Backunterlagen zusätzlich gründlich abgewaschen werden.
Außerdem sollten die Backunterlagen regelmäßig auf Beschädigungen untersucht werden. Ist das Material spröde, rissig, verfärbt oder anderweitig beschädigt, sollte das Produkt entsorgt werden. Um solche Beschädigungen möglichst zu vermeiden, sollte nicht mit einem Messer direkt auf den Backunterlagen geschnitten werden.
Backen funktioniert auch ohne Unterlage
Manchmal braucht es beim Backen weder Backpapier noch Dauerbackfolien. Viele Gerichte können nämlich auch ganz einfach auf einem gut eingefetteten Backblech zubereitet werden. Dafür eignet sich beispielsweise ein hoch erhitzbares Pflanzenöl. Soll Kuchen oder anderes Gebäck gebacken werden, kann es hilfreich sein, auf dem gefetteten Blech noch etwas Mehl zu verteilen. Im Handel sind auch Backbleche mit Antihaftbeschichtung verfügbar, welche das Backen ohne Backunterlage noch weiter vereinfachen.
Kann auf eine Backunterlage nicht verzichtet werden, ist es sinnvoll, diese möglichst lange zu nutzen. Das gilt sowohl für Dauerbackfolien als auch für herkömmliches Backpapier.
Verfasser: DHB-Netzwerk Haushalt, Landesverband Hessen e.V.Öffnet sich in einem neuen Fenster
Stand: Dezember 2024