Joggen und dabei noch etwas für die Umwelt tun
Unter Plogging versteht man die Kombination von Jogging und „Plocka upp“ – dem schwedischen Wort für Aufsammeln“. Dabei handelt es sich um eine Natursportart, bei der man, meist organisiert in Kleingruppen und mit Handschuhen sowie Mülltüten ausgerüstet, die Laufstrecke durch Stadt, Park und Wald von herumliegenden Müll befreit.
#Plogging
Um das persönliche Umfeld und weitere Personen auf die Müllproblematik in der Natur hinzuweisen, nutzen die selbsternannten Plogger soziale Netzwerke und das Hashtag (#) Plogging, um ihre Säcke und besonderen Fundstücke mit Foto und einer Botschaft zu präsentieren. Dort haben sich bereits viele regionale Plogging-Gruppen zusammengefunden – immer auf der Suche nach Gleichgesinnten, die sich anschließen möchten. Viele Städte organisieren zudem regelmäßig Plogging-Events. Nicht selten unterstützen dabei ansässige Abfallwirtschaftsbetriebe mit Handschuhen, Müllsäcken, Warnwesten und Getränken.
Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden
Nicht nur während des Joggens kann Müll eingesammelt werden, auch beim Spaziergang, , der Radtour, während der Gassirunde oder der nächsten Kanutour lässt sich Müll aus Wäldern, Seen, Flüssen und von Feldwegen und Straßen auflesen.
Mindestens 150 Minuten Bewegung in der Woche
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Erwachsenen von 18 bis 64 Jahren zweieinhalb bis fünf Stunden Bewegung in der Woche. Rechnerisch sind das 21 Minuten pro Tag. Gemeint sind damit Aktivitäten mit moderater bis hoher Intensität – das können also Laufen, Schwimmen, Walking, Inline-Skating oder Kanufahren sein.
Sitzen ist eines der größten gesundheitlichen Risiken und sollte daher so gut es geht vermieden und durch Bewegung ausgeglichen werden.
Plogging ist ein gesundes Vielseitigkeitstraining
Durch die kleinen Sammelpausen mit Stopp-, Bück- und Dehnbewegungen in der Laufeinheit – etwa durch Ausfallsschritte oder Kniebeugen - wird aus der Joggingrunde schnell ein intensiveres Intervall-Training, das die Rücken-, Schulter-, Gesäß- und Oberschenkelmuskulatur stärkt.
Tipp: Beim Aufsammeln den Rücken möglichst gerade lassen und tief in die Hocke gehen. Dabei Bauch- und Rückenmuskulatur anspannen. Beim Aufstehen möglichst die Beinkraft nutzen.
Generell regen Ausdauersportarten wie Laufen oder Radfahren das Herz-Kreislauf-System an, stärken die Abwehrkräfte und verbessern den Muskelstoffwechsel und die Knochengesundheit. Viele Krankheiten können durch die regelmäßige Bewegung vorgebeugt werden, insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes Typ II.
Grund dafür ist, dass Bewegung die Durchblutung und somit die Sauerstoffversorgung sämtlicher Körperzellen fördert, den Blutzuckerspiegel und Blutdruck senkt und Blutfette abbaut. Arteriosklerose oder Blutgerinnsel haben so eine geringere Chance. Ganz nebenbei hilft das regelmäßige Sportprogramm Stress abzubauen und Depressionen oder Burnout vorzubeugen, denn der Körper setzt hierbei Glückshormone frei, sogenannte Endorphine.
Nicht zuletzt ist ein aktiver Stoffwechsel gut für die Figur – so unterstützt das Training die Fettverbrennung.
Welche Ausstattung wird benötigt?
Da Jogging auf die Gelenke gehen kann, sind gute Laufschuhe unerlässlich. Hier sollte man sich im Fachgeschäft beraten und seinen Fußtyp bestimmen lassen, etwa durch eine Laufanalyse. Laufschuhe sollten nicht nur auf die Bodenbeschaffenheit abgestimmt sein, sondern auch auf den jeweiligen Fuß. Auch spielen Laufstil und die Trainingsansprüche bei der Wahl des richtigen Laufschuhs eine große Rolle.
Fitnesstracker und SmartwatchesÖffnet sich in einem neuen Fenster können das Lauftraining begleiten, zum Beispiel durch Schritte zählen, Puls oder Kalorienverbrauch messen.
Handschuhe aus Stoff, beispielsweise Gartenhandschuhe, sind fürs Aufsammeln sinnvoll, da man in Gummihandschuhen schnell schwitzt. Es gibt auch praktisches Pick-Up-Werkzeug, das leicht ist und Bücken ebenso erspart wie den Handkontakt: Greifzangen, Handgreifer und Greifhilfen sind nicht nur für Senioren ein nützliches Zubehör. (sie)
Stand: April 2021