Gartenarbeit oder das Bepflanzen des Balkons sind für viele Menschen eine Lieblingsbeschäftigung. Zwar hat nicht jeder die Möglichkeit dazu, sich draußen im Hochbeet oder am Balkonkasten gärtnerisch zu betätigen, aber wer sagt denn, dass man nicht auch in der Wohnung eine gute Gemüseernte einfahren kann? Und das Tolle: Da es in den Wohnungen viel wärmer ist, als draußen im Garten, kann man sogar bei vielen Gemüsesorten gleich mehrmals im Jahr ernten.
Ab auf die Fensterbank mit den Radieschen!
Radieschen sind ein absolutes Anfängergemüse – sie sind nicht sonderlich anspruchsvoll und lassen sich recht leicht ziehen. Alles was die kleinen, scharfen Rettiche brauchen, sind ein Blumenkasten, eine Fensterbank, auf die etwa drei bis vier Stunden am Tag Licht fällt und etwa dreimal die Woche Wasser. Bereits nach gut einem Monat können dann die ersten Radieschen geerntet werden. Da es so schnell geht, ist die Radieschen-Aufzucht auch mehrere Male hintereinander möglich. Übrigens: Radieschen mögen es eher etwas kühler, daher wäre ein Platz nicht in direkter Nähe zu einer Heizung ideal!
Tomaten sind ganz gerne drinnen
Auch Tomaten macht eine Anzucht in der Wohnung nichts aus, ganz im Gegenteil. Da sie keinen direkten Regen auf ihren Blättern mögen, bevorzugen sie einen trockenen und warmen Standort mit viel Licht – wie zum Beispiel die Fensterbank. Hierfür ist es sinnvoll, die Samen erst vorkeimen zu lassen und die kleinen Pflänzchen dann in größere Kübel umzutopfen. Je nach Sorte ist zudem ein Pflanzstab nötig, an dem die Tomatenpflanze angebunden werden kann, wenn sie anfängt Früchte zu tragen. Die Tomaten sollten einmal täglich gegossen werden – aber behutsam! So, dass dabei nicht die Blätter befeuchtet werden.
Kleiner Tipp: Für die Wohnung eignen sich eher robustere und kleinere Tomatensorten, wie „Pixie“ oder „Red Robin“. Diese brauchen nämlich nicht mal einen Pflanzenstab.
Zucchini und Gurken mögen große Kübel
Ähnlich wie bei den Tomaten, kann auch die Anzucht von Gurken und Zucchini gelingen. Allerdings brauchen diese Pflanzen wesentlich mehr Fläche und somit einen größeren Kübel. Ein Pflanzstab zum Hochbinden der Pflanze kann ebenso sinnvoll sein. Die Anzucht unterscheidet sich aber sonst kaum von Tomaten.
Grünes für die Fensterbank: Bohnen und Erbsen
Man mag es kaum glauben, aber sogar Bohnen und Erbsen lassen sich in der Wohnung prima ziehen. Hierfür am besten einen Blumenkasten mit einem Untersetzer darunter wählen, sodass überschüssiges Wasser beim Gießen einfach ablaufen kann. Auch die Hülsenfrüchte mögen es gerne hell, darum eignet sich auch hier als Standort die Fensterbank. Da Bohnen und Erbsen Rankpflanzen sind, brauchen sie zum Wachsen etwas Hilfe, zum Beispiel in Form von langen Holzstäben, an denen sie sich entlang hangeln können. Alternativ können zudem vertikal gespannte Fäden dienen, die am Fensterrahmen befestigt werden müssen.
Wer auf Buschbohnen zurückgreift, kann auf Rankhilfen verzichten, benötigt aber einen größeren Topf, am besten mit einem Durchmesser von 30 bis 40 Zentimetern (cm).
Bereits nach vier Wochen erntereif: Rucola
Haben Sie nun noch ein sonniges Plätzchen auf der Fensterbank frei? Prima! Dann sollten Sie es unbedingt für Salatrauke, auch bekannt als Rucola, freihalten. Bei regelmäßiger Wässerung können Sie die beliebte Salatsorte bereits nach vier Wochen zum ersten Mal ernten. Achten Sie auf regelmäßiges Gießen, denn bei zu großer Trockenheit wird die Rauke recht scharf im Geschmack.
Auf der Suche nach dem richtigen Plätzchen für den Spinat
Spinat ist ebenfalls nicht zimperlich, wenn es um die Wohnung geht, allerdings bevorzugt er eher einen Fensterbankplatz im Halbschatten. Hitze mag er gar nicht, deswegen sollte die Pflanze besser nicht nahe einer Heizung stehen und auch das Wohnzimmer ist nicht der richtige Platz für das leckere Blattgemüse. Hat der Spinat aber erstmal seinen Standort gefunden, wächst und gedeiht er, was das Zeug hält und kann immer wieder abgeerntet werden. Regelmäßiges Gießen aber nicht vergessen!
Mangold – bunte Stiele als schicke Deko
Wer sich für unterschiedliche Mangoldsorten entscheidet, kann die verschieden bunten Stängel des „Indoor-Mangoldbeetes“ sogar gezielt dekorativ einsetzen. Je größer die Blätter werden sollen, desto größer sollte auch der Topf sein, in dem das Blattgemüse ausgesät wird. Für kleine Blätter ist ein Topf mit zehn cm Tiefe ideal. Mangold mag es nicht in der prallen Hitze zu stehen, ähnlich wie beim Spinat sind daher Plätze an der Heizung oder im warmen Wohnzimmer nicht die beste Wahl. Frost macht dem Mangold hingegen nichts aus.
Damit die Mangoldblätter besonders zart sind, sollten Sie auf eine regelmäßige Wassergabe achten.
Kräuter auf der Fensterbank? Kinderleicht!
Ob Petersilie, Schnittlauch oder Minze, die leckeren Kräuter dürfen vor keinem Küchenfenster fehlen, schließlich geben sie den zubereiteten Speisen erst den richtigen Pepp! Bereits fertige Kräuter im Topf können im Supermarkt oder Discounter erworben werden, aber natürlich lassen sich die Kräuter auch problemlos aus der Saat ziehen. Dabei sollte auf einen hellen Standtort und regelmäßiges Gießen geachtet werden.
Kresseeier mit Kindern basteln
Besonders mit Kindern kann die Anzucht von Kresse Freude bereiten. Dieses anspruchslose Kraut wächst nämlich schnell und so gut wie überall, so zum Beispiel auch in leeren Eierschalen. Hierfür einfach nach dem Backen oder Rührei braten, die leeren, aufgeschlagenen Eierschalen gründlich auswaschen und mit etwas Watte oder zusammengeknülltem Küchenpapier befüllen. Die „Füllung“ sollte dann mit einer Sprühflasche oder vorsichtig unter dem tröpfelnden Wasserhahn befeuchtet werden. Anschließend werden die Kressesamen auf der Füllung verteilt. Dabei können die Samen ruhig eng in der Eierschale ausgesät werden, so wächst die Kresse dann später buschig aus dem Ei heraus. Wichtig ist, dass auch die Samen auf der Füllung immer schön feucht gehalten werden. Die Eier sollten dann einen warmen Standort erhalten, so dauert es bis zur Ernte gar nicht lange. Wer mag, kann den Eiern noch lustige Kulleraugen malen oder aufkleben. (Sie)