Was sind Bettwanzen?
Bettwanzen sind flugunfähige Insekten, die eine Größe von vier bis 8,5 Millimetern erreichen können. Ausgewachsene Exemplare verfügen über eine rötlich-braune Färbung und einen flachen ovalen Körper. Bei Dunkelheit krabbeln die nachtaktiven Tiere aus ihren Verstecken und machen sich auf die Suche nach schlafenden Menschen, von deren Blut sie sich ernähren. Während ihres etwa sechs Monate langen Lebens sind Bettwanzenweibchen in der Lage um 150 Eier zu legen, wodurch sich ein Befall rasch vergrößern kann.
An welchen Orten treten Bettwanzen auf?
Da die blutsaugenden Insekten nachtaktiv sind, halten sie sich in Privathaushalten tagsüber meist in Ritzen und Spalten in der Nähe vom Schlafplatz auf. Typische Verstecke können beispielweise das Bett selbst oder die Matratze und die Bettwäsche sein. Aber auch Fußleisten, Steckdosen, Bilderrahmen, Schubladen, Türrahmen, Fensterbänke oder andere sich in der Nähe des Schlafplatzes befindende Gegenstände, können den Tierchen als Unterschlupf dienen.
Bedingt durch ihre Lebensweise treten Bettwanzen neben Privathaushalten vor allen an Orten auf, welche von einer Vielzahl wechselnder Personen aufgesucht werden. Hierzu zählen unter anderem Hotels oder Wohnheime. Darüber hinaus können die Parasiten in Transportmitteln wie Flugzeugen oder Bahnen zu finden sein.
Auf dem menschlichen Körper halten sich Bettwanzen in der Regel nicht dauerhaft auf. Die Tiere suchen Menschen ausschließlich zum Blutsaugen auf. Bei einem besonders starken Befall eines Wohnraums kann es aber dazu kommen, dass die Tiere auch in der Kleidung der dort lebenden Personen herumkrabbeln.
Wie kann ein Bettwanzenbefall erkannt werden?
Da Bettwanzen nur wenige Millimeter groß sind und sich gut verstecken können, ist es nicht immer leicht einen Befall zu erkennen. Mögliche Zeichen können zum Beispiel rote Punkte an Armen, Beinen oder Gesicht sein. Dabei kann es sich nämlich um die Bissstellen der Wanzen handeln. Insbesondere wenn die roten Punkte zu einer Jahreszeit auftreten, in der keine Mücken mehr unterwegs sind, können sie ein Hinweis auf einen Befall sein.
Bettwanzen können auch noch andere Spuren hinterlassen. Hierbei sind insbesondere die Kotspuren der Tiere ein wichtiges Indiz, welche sich in Form von kleinen schwarzen Punkten an Möbeln, Bettwäsche oder der Matratze befinden können. Neben diesen schwarzen Punkten können auch die Häutungshüllen der Wanzen ein eindeutiges Zeichen für einen Befall sein. Diese finden sich zum Beispiel bei den Verstecken der Tiere.
Da der Nachweis von Bettwanzen sich allerdings sehr schwierig gestalten kann, sollte bei dem Verdacht auf einen Befall immer eine professionelle Schädlingsbekämpfungsfirma kontaktiert werden.
Hat ein Bettwanzenbefall etwas mit mangelnder Hygiene zu tun?
Dass Bettwanzen vor allem bei mangelnder Hygiene auftreten können, ist ein weitverbreiteter Irrtum. Ein Befall ist kein Zeichen von fehlender Sauberkeit und Hygiene. Gelangen die Tiere zum Beispiel über Reisegepäck in die Wohnung, fühlen sie sich auch im saubersten Zimmer wohl.
Kann ein Befall von Privatpersonen selbst bekämpft werden?
Die Bekämpfung eines Bettwanzenbefalls ist kompliziert und häufig mit viel Aufwand verbunden. Deswegen ist es wichtig, dass dies unbedingt von professionellen Schädlingsbekämpfern übernommen wird. Dies liegt auch daran, dass zur Bekämpfung in der Regel Insektizide eingesetzt werden. Eine falsche Anwendung dieser Mittel kann der Gesundheit der im Haushalt lebenden Personen schaden.
Werden dennoch Versuche unternommen den Befall selbst zu bekämpfen, kann dies dazu führen, dass sich die Tiere noch weiter in der Wohnung ausbreiten. Dadurch kann die Bekämpfung sogar noch aufwendiger und damit auch teurer werden.
Wie gefährlich sind Bettwanzen?
Zwar können die Stiche teilweise stark jucken, allerdings ist es bisher nicht bekannt, dass Bettwanzen gefährliche Krankheiten auf den Menschen übertragen können. Trotzdem kann ein Befall für die betroffenen Personen sehr belastend sein.
Wie kann einem Befall vorbeugt werden?
Da die Bekämpfung eines Bettwanzenbefalls sehr aufwendig ist, sollte unbedingt vermieden werden, dass die Tiere überhaupt erst in die eigene Wohnung gelangen. Auf Reisen sollte daher immer darauf geachtet werden, das eigene Gepäck nicht auf dem Bett abzustellen. Gepäckstücke sollten lieber verschlossen und mit größtmöglicher Entfernung zum Bett gelagert werden. Außerdem empfiehlt es sich, immer Ausschau nach möglichen Spuren der Tiere zu halten. Dabei sollten insbesondere das Bett, Kopfkissen und die Matratze auf die bereits erwähnten schwarzen Punkte untersucht werden. Werden lebende Tiere oder andere Spuren der Tiere gefunden, sollte umgehend ein anderes Zimmer verlangt werden.
Falls bereits eine Übernachtung in einem befallenen Zimmer stattgefunden hat, müssen alle Gepäckstücke gründlich auf Bettwanzen untersucht werden. Hierfür kann das Gepäck zum Beispiel in der Badewanne ausgepackt werden, um fliehende Wanzen schnell zu erkennen. Die Reisebekleidung sollte zudem bei mindestens 60°C gewaschen werden. Nicht waschbare Gegenstände können bei minus 18°C für drei Tage in der Kühltruhe gelagert werden. Alternativ kann das Gepäck auch von einer Schädlingsbekämpfungsfirma behandelt werden. Doch egal für welche Methode sich entschieden wird, die Wohnung sollte in den nächsten Wochen regelmäßig auf mögliche Zeichen der Wanzen untersucht werden. Dabei sollte auch auf Stiche am Körper geachtet werden.
Bettwanzen können sich aber nicht nur durch befallenes Reisegepäck in der Wohnung ausbreiten. Auch mit dem Kauf gebrauchter Gegenstände können die Parasiten in die eigenen vier Wände gelangen. Daher sollten diese vor dem Kauf immer auf Spuren der Tiere untersucht werden. Kleinere Gegenstände können überdies zur Sicherheit wie oben beschrieben für drei Tage in die Kühltruhe gelegt werden, um aktuell vorhandene Wanzen abzutöten. Fällt der Befall eines Gegenstandes erst in der eigenen Wohnung auf, sollte der Gegenstand wenn möglich sofort fest verpackt werden, damit keine Tiere entkommen können.
Verfasser: DHB-Netzwerk Haushalt, Landesverband Hessen e.V.Öffnet sich in einem neuen Fenster
Stand: Oktober 2025