Rote Trauben in Tüte

Warum öfter mal rote Trauben essen?

Die süßen Früchtchen liefern dank des Zuckergehaltes schnell verfügbare Energie. Auch die vielen anderen Inhaltsstoffe wirken sich günstig auf das Immunsystem und die Gesundheit aus. Warum Trauben mit Kernen gesünder sind als kernlose und rote Trauben besser als grüne? Das – und vieles mehr – verraten wir hier.

Auch wenn es ganzjährig Trauben zu kaufen gibt, so werden doch im Herbst vermehrt Trauben gegessen, denn dann sind sie auch in unseren Regionen reif. Trauben, die zum Essen geeignet sind, werden als Tafeltrauben bezeichnet.

Tafeltrauben aus Hessen

Der Anbau von Tafeltrauben in Hessen ist relativ gering. So bauen aktuell 35 Betriebe Tafeltrauben auf einer Fläche von insgesamt 6,4 Hektar an, die überwiegend direkt vermarktet werden. Die Betriebe liegen alle in Südhessen. Es ist nicht erlaubt, aus Tafeltrauben Wein oder Federweißer zu erzeugen und in den Verkehr zu bringen.

Inhaltsstoffe der Trauben

Trauben enthalten viele Vitamine, insbesondere die B-Vitamine, die für einen reibungslosen Ablauf vieler Stoffwechselvorgänge nötig sind. An Mineralstoffen sind vor allem Kalium, Phosphor, Eisen, Calcium und Natrium enthalten.

Wertvoll sind auch die in den Trauben enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe, die vielfältige gesundheitsfördernde Eigenschaften haben. Diese Stoffe sind vor allem in der Schale und den Kernen enthalten. Deshalb sollten auch kernhaltige Trauben gegessen werden, auch wenn mancher Verbraucher den Biss auf einen Traubenkern als etwas unangenehm empfindet. Besonders reichlich kommen die sekundären Pflanzenstoffe in den roten Weintrauben vor.

Der enthaltene Zucker gelangt rasch ins Blut und ist somit ein schneller Energiespender. Der Zucker verleiht den Trauben nicht nur die Süße, sondern macht auch den größten Teil des Energiegehaltes der Trauben von 68 Kalorien in 100 Gramm aus.

Trauben – Gesundheit für den Körper

Trauben beeinflussen dank der wertvollen Inhaltsstoffe das gesundheitliche Wohlbefinden auf vielfältige Weise:

  • Der hohe Kaliumanteil in den Trauben wirkt entwässernd und reguliert so den Wasserhaushalt.
     
  • Die sekundären Pflanzenstoffe schützen die Körperzellen vor schädlichen Radikalen durch ihre antioxidative Wirkung. Auch fördern sie die Durchblutung und beugen Herz- und Kreislauferkrankungen vor. Durch den Zellschutz werden auch Alterungsprozesse verlangsamt. Zudem stärken sie das Immunsystem und schützen so vor Infektionskrankheiten. Auch sollen sie das Wachstum von Krebszellen hemmen.
     
  • Der Verzehr von Weintrauben bewirkt auch, dass Blut und Urin alkalischer werden. Dadurch kann Harnsäure leichter ausgeschieden und so der Ablagerung von Harnsäure in den Gelenken und damit der Gicht vorgebeugt werden.

Einkauf und Lagerung

Da Trauben zu den Früchten gehören, die nach der Ernte nicht nachreifen, sind möglichst reife Früchte zu kaufen. Diese sollten fest und unbeschädigt sein. Gerade bei verpackten Trauben können faule oder matschige Beeren leicht übersehen werden. Im Kühlschrank halten sich die Trauben etwa eine Woche.

Vor dem Verzehr sind Weintrauben gründlich unter fließend warmem Wasser zu waschen, um eventuell vorhandene Schadstoffe auf der Schale zu entfernen. Bei den in Deutschland angebauten Tafeltrauben muss erfreulicherweise nicht so viel gespritzt werden. Dies liegt daran, dass viele der Sorten widerstandsfähig gegen Pilzkrankheiten sind, so dass der sonst erforderliche Pflanzenschutz deutlich reduziert werden kann oder nicht erforderlich ist. Bei ausländischer Ware sind Bio-Trauben zu bevorzugen, da hier im konventionellen Anbau die Trauben häufiger gespritzt werden.

Eignen sich Tafeltrauben zur Weinherstellung?

Trauben zum Essen sind süß, saftig und meist kernlos. Wer mal von einem Weinstock, der Trauben für einen guten Wein liefert, genascht hat, wird die Erfahrung gemacht haben, dass diese Trauben roh gar nicht so gut schmecken. Dies liegt daran, dass für die Herstellung von Wein andere Rebsorten geeignet sind als für den Verzehr. Trauben zum Essen zeichnen sich durch größere Beeren, mehr Süße und wenig Säure aus. Keltertrauben zur Weingewinnung haben eine feste Schale und kleinere Beeren, die jedoch zahlreiche Kerne enthalten. Zudem weisen diese Trauben auch bei hoher Reife einen höheren Säuregehalt auf, der zur Entwicklung eines vollmundigen Weingeschmacks nötig ist.

Produkte aus Trauben

Aus Trauben werden Produkte wie Rosinen und Traubenkernöl hergestellt:

  • Rosinen
    Rosinen ist der Oberbegriff für alle getrockneten Weinbeeren. Ihr Wassergehalt liegt bei 15 bis 18 Prozent und der Kohlenhydratgehalt bei 68 Prozent. Um ein Kilogramm Rosinen zu erhalten, braucht man vier bis fünf Kilogramm Trauben.

    Rosinen können je nach Rebsorte und Herkunft einen anderen Namen haben:
    Sultaninen werden aus der Sultana-Traube hergestellt, die weiß und besonders süß ist.
    Korinthen werden aus Korinthiaki-Trauben gewonnen, die schwarzbraun und kräftiger im Geschmack sind.
     
  • Traubenkernöl
    Traubenkernöl hat einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die gut für die Blutgefäße sind und vor Arteriosklerose schützen. Auch enthält es reichlich Lecithin, das sich günstig auf die Gehirnleistung auswirken soll.

    Wie jedes Öl lässt sich auch Traubenkernöl auf zwei Arten herstellen: heiß gepresst oder kalt gepresst. Kalt gepresstes Öl ist qualitativ hochwertiger, weshalb es auch teurer ist. Während heiß gepresstes Öl hinsichtlich Geschmack und Farbe ein neutrales Speiseöl ist, hat kalt gepresstes Öl eine hellgrün schillernde Farbe und einen leicht nussigen Geschmack.

    Deshalb eignet sich kalt gepresstes Traubenkernöl vor allem zur kalten Verwendung, also zum Würzen von Saucen und Salaten oder auch zum Beizen von Fleisch.
    Traubenkernöl kann aber auch zum Braten verwendet werden, da dieses Öl sehr hoch erhitzt werden kann, denn sein Rauchpunkt liegt bei über 190 Grad Celsius.

Rezept: Herzhafter Weintraubensalat (für vier Personen)

Je etwa 250 Gramm rote und weiße Weintrauben waschen und halbieren und mit 250 Gramm klein gewürfeltem Schafskäse und zwei klein geschnittenen roten Paprikaschoten in eine Schüssel geben. Mit Öl, Balsamico, Pfeffer und Salz abschmecken. Wer mag, kann noch etwas Knoblauch hinzufügen. Den Salat mit knusprigem Baguette servieren. (fra)

Stand: September 2022

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