Es gibt über 2.000 verschiedene Pflaumenarten. Die Zwetschge stellt eine Unterart der Pflaume dar, ist jedoch länglicher, fester und säuerlicher. Eine reife Pflaume ist saftig, süß und aromatisch.
Pflaumen und Zwetschgen aus Hessen
In Deutschland wird vor allem in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gewerbsmäßiger Obstbau mit Pflaumen betrieben. Aber auch in Hessen wird diese Frucht angebaut. Sowohl von der Fläche als auch von der geernteten Menge her ist Nordhessen mit dem Werra-Meißner-Kreis und dem Landkreis Kassel führend, gefolgt von der Region um Kriftel und Ockstadt in Südhessen.
Pflaume oder Zwetschge – Was ist der Unterschied?
Am Aussehen lässt sich leicht erkennen, ob es sich um eine Pflaume oder Zwetschge handelt:
Merkmale | Pflaumen | Zwetschgen |
---|---|---|
Form | rundlich, ohne ausgeprägte Bauchnaht | länglich-oval, mit ausgeprägter Bauchnaht |
Farbe | meist blau-violette Färbung (selten: rote und gelbe Sorten) | dunkelblaue Färbung |
Fruchtfleisch | sehr weich und saftig, vom Stein schlechter lösbar | leicht entsteinbar |
Pflaumen liefern wertvolle Nährstoffe
Pflaumen enthalten mit rund zehn Prozent Kohlenhydraten eine nennenswerte Menge an Zucker, jedoch kaum Eiweiß (0,6 Prozent) und Fett (0,2 Prozent). Ihr Ballaststoffgehalt ist mit rund zwei Prozent recht hoch. Da Pflaumen mehr Zucker enthalten als anderes Obst, ist ihr Kaloriengehalt auch etwas höher. So liefern 100 Gramm Pflaumen 47 Kalorien, während 100 Gramm Erdbeeren 32 Kalorien und 100 Gramm Pfirsich zum Beispiel 40 Kalorien haben. Trockenpflaumen enthalten mit 225 Kalorien pro 100 Gramm deutlich mehr Kalorien als ihr frisches Pendant.
Pflaumen enthalten viele Vitamine wie die Vitamin A-Vorstufe Beta-Carotin, Vitamin C und E, die das Immunsystem stärken und widerstandfähig gegen Stress machen. Die ebenfalls reichlich enthaltenen B-Vitamine stärken das Nervensystem und verbessern die Konzentrationsfähigkeit.
Darüber hinaus sind in den blauen Früchten Mineralstoffe und Spurenelemente wie Eisen, Magnesium, Kalium, Kupfer und Zink enthalten.
Pflaumen und Gesundheit
- Schneller Energiespender
Durch den hohen Zuckergehalt eigenen sich Pflaumen als schneller Energiespender.
- Gut gegen Verstopfung
Pflaumen sind reich an Ballaststoffen wie Zellulose und Pektin. Dies gilt insbesondere für getrocknete Pflaumen. Diese können am Vorabend eingeweicht und am nächsten Morgen zum Frühstück gegessen werden. Da Ballaststoffe unverdauliche Pflanzenfasern sind, die im Darm weiter aufquellen, regen sie so die Verdauung an. Wichtig ist, dass mit der Aufnahme von Ballaststoffen auch ausreichend getrunken wird, da diese zum Quellen Flüssigkeit benötigen. Damit der Darm wieder in Schwung kommt, sind meist zwei bis drei Trockenpflaumen täglich ausreichend.
- Sekundäre Pflanzenstoffe sind vielfältig gesundheitsfördernd
Pflaumen enthalten reichlich sogenannte Anthocyane, die zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören und für die Färbung der Pflaumenschale verantwortlich sind. Es wird angenommen, dass sie Bluthochdruck und einer Insulinresistenz vorbeugen sowie die Erbsubstanz vor Schädigungen schützen können.
- Vorsicht bei einer Unverträglichkeit von Fruktose
Menschen mit einer Fruktoseintoleranz sollten nur wenige Pflaumen essen oder darauf verzichten, da Pflaumen im Vergleich zu anderen Früchten einen besonders hohen Anteil an Fruchtzucker haben. Sonst können – meist direkt nach dem fruktosehaltigen Essen – Symptome wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Blähungen oder Durchfall auftreten.
Verwendung
Pflaumen und Zwetschgen sind in der Küche vielseitig verwendbar:
- Süß zubereitet:
Kuchen, Marmelade, Gelee, Kompott, Pfannkuchen, Obstsalat, Quark- und Joghurtspeise
- Herzhaft zubereitet:
Füllung für Knödel, aromatisch-fruchtige Zugabe bei Fleischsoßen
- Alkoholische Getränke
Pflaumenwein, Zwetschgenschnaps
Einkauf und Verarbeitung
Beim Einkauf sollten nur frisch aussehende Pflaumen und Zwetschgen mit einer glatten Schale ausgewählt werden. Das Fruchtfleisch sollte fest und frei von Maden sein. Sind die Pflaumen schon überreif, ist das Fruchtfleisch sehr weich bis matschig, sodass sie für Kuchen weniger geeignet sind.
Pflaumen und Zwetschgen können einige Tage in Kühlschrank aufbewahrt werden und das besser ungewaschen, da durch das Waschen die Schutzschicht entfernt wird und sie so schneller verderben.
Zwetschgen und Pflaumen eignen sich sehr gut zum Einfrieren. Dazu die Früchte halbieren, den Stein entfernen und auf ein Backblech legen. Dieses sollte mindestens eine Stunde im Gefrierfach sein, bevor die Früchte in einen Gefrierbeutel oder eine Gefrierbox gefüllt werden. Da die eingefrorenen Früchte eine Mindesthaltbarkeit von mindestens sechs Monaten haben, kann man sich auch mitten im Winter an einem leckeren Pflaumenkuchen erfreuen.
Übrigens...
Mirabellen und Renekloden sind Unterarten der Pflaume:
- Mirabellen
Die Mirabelle, auch „Gelbe Zwetschge“ genannt, hat ihre Erntezeit von August bis September. Die runden Früchte haben eine orange-gelbe bis rötlich-gelbe Schale und einen Durchmesser von etwa drei Zentimetern.
- Renekloden
Diese Pflaumenunterart mit ihren drei bis sieben Zentimeter großen Früchten reift bei uns im August. Ihre Schale ist gelblich grün bis bräunlich grün gefärbt. Das hellgrüne Fruchtfleisch schmeckt süß. (fra)
Stand: September 2025