Berberitzen am Ast

Kennen Sie Berberitzen?

Wer gerne orientalische Speisen isst, kennt sie vielleicht: Die kleinen leuchtend, dunkelroten Berberitzen. Im Iran oder anderen Ländern des Nahen Ostens sind die Beeren weit verbreitet und würzen dort Reisgerichte oder dienen als Beilage zu Fisch und Fleisch. Hierzulande sind sie eher unbekannt. Dabei haben Sie gerade jetzt zum Herbstbeginn Saison.

Die Gewöhnliche Berberitze – in Deutschland kaum bekannt

Hierzulande kennen nur wenige die dunkelroten, länglichen, essbaren Beeren der Gewöhnlichen Berberitze, obwohl man sie gerade im Spätsommer an Sträuchern in Parkanlagen, lichten Wäldern, trockenen Hängen und an Straßenrändern sehen kann. In privaten Gärten werden die Berberitzensträucher sogar gerne als Heckenpflanze genutzt. Wer einmal durch den Bioladen geschlendert ist, hat die Beeren vielleicht schon einmal bewusst wahrgenommen. Hier gibt es sie nämlich getrocknet und abgepackt zu kaufen.

Ganz anders sieht es im Iran und anderen Ländern des Nahen Ostens aus. Dort genießen die Berberitzen einen großen Bekanntheitsgrad, gehören fest auf den Speiseplan und würzen Reis-, Couscous-, Fisch- und Fleischgerichte.

Berberitzen werden auch als Sauerdorn oder Essigbeere bezeichnet. Tatsächlich schmecken die Beeren auch herb-säuerlich, haben aber ein angenehm fruchtiges Aroma.

Beeren mit guten Inhaltsstoffen

Berberitzen sind bei Naturheilkundlern beliebt. So sollen sie Erkältungsbeschwerden oder Entzündungen im Mundbereich lindern. Der Badearzt und Pfarrer Sebastian Kneipp setzte im 19. Jahrhundert auch auf Berberitzen bei Leber- und Gallenbeschwerden. Kein Wunder, denn die Nährstoffe in den kleinen Beeren können sich sehen lassen. So weisen Berberitzen viel Vitamin C und Mineralstoffe auf und können es diesbezüglich mit Blaubeeren oder Himbeeren aufnehmen.

Nicht nur Heil- sondern auch Giftpflanze

Mit Ausnahme der Beeren, ist der Rest der Pflanze allerdings giftig! Grund sind unter anderem die Stoffe Berberin und Berbamin. Diese können zum Beispiel, je nach Dosis, zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Nierenschäden führen.

Zudem sind nur die Beeren der Gewöhnlichen Berberitze essbar. Andere Berberitzenarten weisen neben Rinde, Wurzeln und Blättern auch giftige Früchte auf.

Köstlich auch für Marmelade oder Säfte

Berberitzen eignen sich nicht nur als Zutat in herzhaften, orientalischen Speisen, sie lassen sich auch hervorragend zu Sirup, Marmelade, Gelee oder Saft verarbeiten. Hierfür werden die Früchte mit etwas Wasser gekocht und lediglich mit Honig gewürzt. Getrocknet sind sie vergleichbar mit Rosinen ein leckerer Snack für Zwischendurch oder bereichern sie Müslis, Salate, Desserts oder Gebäck. Auch für die Herstellung von Likören oder Essig eignen sich Berberitzen hervorragend.

Wo kann man Berberitzen kaufen?

Wer Berberitzen als Beigabe in leckeren orientalischen Gerichten oder als Snack und Süßspeise ausprobieren möchte, braucht für die Suche nach ihnen etwas Durchhaltevermögen. Frische Berberitzen findet man mit etwas Glück in arabischen oder orientalischen Geschäften oder auf lokalen Märkten. Dort werden sie meist lose angeboten und man sollte darauf achten, dass die Beeren eine schöne, leuchtend dunkelrote Farbe aufweisen.

In getrockneter Form wird man im gut sortierten Biomarkt fündig. Eine weitere Möglichkeit ist es, die kleinen Beeren im Herbst selbst zu sammeln. Noch bis in den Oktober hinein kann man die Berberitzen ernten. Aber Vorsicht: Hier sollte man sich wirklich gut auskennen, denn die essbare Berberitze ist leicht zu verwechseln mit der sogenannten „Thunberg Berberitze“, einer weiteren Berberitzenart, deren Früchte giftig sind.

Wer sich auf die Suche begibt, sollte zudem nicht auf Handschuhe verzichten, da die Sträucher Dornen aufweisen. (Sie)

Stand: September 2019

Zum Ausprobieren: Reis mit Safran und Berberitzen

Zutaten:
Basmatireis
getrocknete Berberitzen
Safranfäden
Zucker
Butter
Salz

Zubereitung:
Basmatireis etwa fünf Minuten in gesalzenem Wasser kochen, sodass die Körner bereits weiß werden. Dann das Reiswasser abgießen und den Reis mit kaltem Wasser abschrecken.

Berberitzen währenddessen in kaltem Wasser einweichen lassen.

Butter in einem Topf erhitzen, zerstoßene Safranfäden und den Reis hinzugeben und den Reis bei geringer Temperatur 35 Minuten garen lassen. Zwischen Topf und Deckel ein Geschirrtuch legen und den Reis nicht umrühren. Außerdem sollte der Topfdeckel nur zum Schluss angehoben werden, da der Wasserdampf zum Garen benötigt wird und nicht durch das Deckelöffnen schwinden sollte. Auf der Unterseite des Reises entsteht dann im Topf eine leckere, goldbraune Butterkruste.

Öl in eine Pfanne geben, die Berberitzen andünsten und mit einer Prise Zucker karamellisieren.

Zum Schluss die Berberitzen auf den Reis geben.

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