Trockenobst mit Feigen, Pflaumen, Aprikosen und Rosinen

Ist geschwefeltes Trockenobst gesund?

Getrocknete Früchte wie Rosinen, Aprikosen oder Bananen sind oft in Müsli-Mischungen enthalten. Auch als Snack wird Trockenobst gern gegessen. Doch warum werden manche Trockenfrüchte geschwefelt? Ist Schwefel in Lebensmitteln gesundheitlich bedenklich?

Trockenobst – praktisch für unterwegs

Trockenobst wertet nicht nur das Müsli geschmacklich auf. Es ist auch ideal für unterwegs - ob in Riegeln, Fruchtschnitten, im Studentenfutter oder direkt aus der Tüte genascht. Es stellt eine gesunde Alternative zu Süßigkeiten dar, denn im getrockneten Obst sind reichlich Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Der enthaltene Zucker sorgt für den Energiekick und erhöht die Leistungsfähigkeit.

Natürlicher Schwefel in Lebensmitteln

Schwefel ist ein wichtiger Mineralstoff, den der menschliche Körper braucht und den wir mit der Nahrung aufnehmen müssen. Da viele Lebensmittel Schwefel enthalten, sind wir in der Regel gut damit versorgt. Reichlich Schwefel liefern vor allem eiweißreiche tierische Produkte wie Eier, Milch, Joghurt, Käse, Fleisch, Fisch und Muscheln. Doch auch in pflanzlichen Lebensmitteln wie Nüssen, Senf, Zwiebeln und Knoblauch ist Schwefel enthalten.

Warum wird den Trockenfrüchten Schwefel zugesetzt?

Schwefel dient der Haltbarmachung von Lebensmitteln. So wird Wein Schwefel zugesetzt, um zu vermeiden, dass aus dem Wein Essig wird.

Bei der Herstellung von Lebensmitteln wird Schwefel in unterschiedlichen Formen wie Schwefeldioxid oder Sulfit-Salzen verwendet. Hierbei handelt es sich zum zugelassene Konservierungsstoffe, die folgende Eigenschaften aufweisen:

  • Braunwerden verhindern
    Der zugesetzte Schwefel hemmt die Wirkungsweise von Enzymen, sodass die Früchte länger ihre Farbe behalten. Bei Aprikosen ist der Unterschied zwischen geschwefelten und nicht geschwefelten Früchten deutlich zu erkennen: Geschwefelte Früchte sind leuchtend orange, während die nicht geschwefelten bräunlich und matt aussehen. Auch Apfelringe behalten ihr helles Aussehen. Hier wirkt Schwefel als Antioxidationsmittel und damit ähnlich wie der Zitronensaft, der bei geschnittenen Äpfeln auch das Braunwerden verhindert.
     
  • Haltbarkeit verlängern
    Schwefel wirkt auch als Konservierungsstoff, da er das Wachstum von Bakterien, Pilzen und Hefen hemmt und damit einer Fäulnis vorbeugt. So bleiben die getrockneten Früchte länger haltbar.
     

Gesetzliche Grenzwerte für Trockenobst

Für die meisten Menschen sind zugesetzte Schwefelverbindungen unbedenklich, da der Körper diese Stoffe schnell abbauen kann. Auch Schwangere brauchen deshalb auf Trockenfrüchte nicht zu verzichten.

Gesetzliche Vorgaben verhindern, dass der Schwefelzusatz in Lebensmitteln zu hoch wird. So wird der Schwefelgehalt je nach Fruchtart auf maximal 0,5 bis zwei Gramm Schwefeldioxid pro Kilogramm in Trockenobst begrenzt.

Sind Trockenfrüchte ungesund?

Gesunde Menschen haben in der Regel keine Probleme, wenn sie Lebensmittel essen, denen Schwefel und Sulfit-Salze zugesetzt wurden, da diese Stoffe von körpereigenen Enzymen schnell zu unbedenklichem Sulfat umgewandelt werden. Anders kann es bei Menschen sein, die eine Unverträglichkeit gegenüber Schwefel haben. Vorsichtig müssen Menschen mit einer Asthmaerkrankung sein. Hier kann die Kombination von Asthma und Sulfit-Allergie zu lebensbedrohlichen Reaktionen führen, da die Atemwege anschwellen können.

Auch bei Menschen, denen das Enzym zum Schwefelabbau im Körper fehlt, können nach dem Essen von schwefelhaltigen Trockenfrüchten gesundheitliche Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Erbrechen oder Kopfschmerz auftreten.

Weitere Lebensmittel mit Schwefelzusatz

Schwefel wird nicht nur bei der Herstellung von Trockenobst verwendet. Auch bei der Herstellung vieler anderer Lebensmittel werden Schwefeldioxid oder Sulfit-Salz zugesetzt, wobei es Höchstmengen einzuhalten gilt.

Lebensmittel, bei denen Schwefel zugesetzt werden darf:

  • Meerrettichzubereitungen
  • Krebstiere
  • Kartoffelprodukte (Kartoffelteige für Klöße, Kartoffelpüreepulver)
  • Fruchtfüllungen bei Backwaren
  • Wein, Fruchtwein
  • kandierte Früchte
  • Stärke
  • Tafeltrauben
  • Frische Litchis
     

Kennzeichnung von Schwefelzusatz

Schwefel, egal ob als Schwefeldioxid oder als Sulfit-Salz, ist ab einer Konzentration von zehn Milligramm pro Kilogramm oder zehn Milligramm pro Liter zu kennzeichnen.

Auf der Lebensmittelpackung ist die Verwendung von Schwefeldioxid mit E 220 zu deklarieren. Werden Sulfit-Salze zugesetzt wie zum Beispiel Natriumsulfit, ist dies mit E 221 zu kennzeichnen. Weitere Sulfit-Salze haben die Nummern E 222, E 223, E 224, E 226, E 227 und E 228. Bei den E-Nummern steht das E dabei für EU (Europäische Union).

Wird bei der Weinherstellung Schwefel zugesetzt, ist dies durch „enthält Sulfite“ zu kennzeichnen.

In Gaststätten, Speiselokalen und anderen Gastronomiebereichen ist der Gast durch entsprechende Hinweise in der Speise- und Getränkekarte auf die Verwendung von schwefelhaltigen Produkten hinzuweisen.

Es geht auch ohne Schwefel

Mittlerweile werden im Handel viele Trockenfrüchte auch ungeschwefelt angeboten. Ein Blick auf die Zutatenliste verrät, ob Schwefel verwendet wurde oder nicht. Bei Bio-Trockenfrüchten ist keine Schwefelung der Früchte erlaubt. (fra)

Stand: März 2023

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