Woher kommen die Esskastanien?
Ursprünglich stammen die Esskastanie aus Nordafrika, dem Schwarzmeergebiet und der Türkei. Die hierzulande angebotenen Früchte kommen allerdings aus den südlicheren Regionen Europas wie Italien, Spanien und Frankreich, aber zunehmend auch aus einigen Regionen in Südwestdeutschland. Zwar sind verschiedene Arten von Esskastanien weltweit verbreitet, aber in Europa ist nur eine Art heimisch: Die Edelkastanie Castanea sativa. Diese wurde schon von den Römern und Griechen kultiviert.
Esskastanien werden auch Maronen oder Maroni genannt und gehören botanisch zu den Nüssen. Der Begriff Marone wird meist für besonders großfruchtige Sorten mit hoher Fruchtqualität verwendet. Diese stammen überwiegend aus Frankreich.
Die Esskastanie ist etwas kleiner als die bekannte, ungenießbare Rosskastanie, mit der sie botanisch übrigens nicht verwandt ist. Die Ernte erfolgt zwischen Mitte September und Anfang November.
Inhaltsstoffe - was ist drin?
Maronen sind nicht nur lecker, sondern auch gesund. Sie gelten gar als „Superfood“. Denn neben ihrem geringen - aber sehr wertvollen - Fettanteil und dem hochwertigen Eiweiß sind sie reich an Mineralstoffen wie Kalium, Spurenelementen und wichtigen Vitaminen wie Vitamin C und Folsäure. Auch liefert die Nuss viele Ballaststoffe. Das leicht süßliche Aroma entsteht übrigens erst beim Kochen oder Rösten, wenn die enthaltene Stärke zu Zucker umgebaut wird.
Bei Zimmertemperatur sollten frische Esskastanien nicht länger als eine Woche gelagert werden. An einem kühlen, dunklen Ort und offen in Körben oder Kisten können sie bis zu drei Monate liegen.
Wofür werden Esskastanien in der Küche verwendet?
Während Esskastanien früher der ärmeren Bevölkerungsschicht als Grundnahrungsmittel dienten, werden bei uns heutzutage die sahnig-süßlich schmeckenden Früchte – häufig geröstet – auf (Weihnachts-)Märkten angeboten und traditionell als Füllung für den Gänsebraten verwendet. Außerdem lässt sich die Esskastanie zu zahlreichen kulinarischen Köstlichkeiten verarbeiten:
- Kuchen
- Brot
- Nachspeisen (Tipp: Vanilleeis oder Crêpes mit Maronencreme)
- Cremige Suppen und Soßen
- Beilage zu Wildgerichten
- Füllungen von Geflügelbraten („Weihnachtsgans“)
- Glasiert, zum Beispiel zu Rotkohl
Vor der Verarbeitung, ob Rösten oder Kochen, werden die rohen Maronen mit einem kleinen, scharfen Messer an der gewölbten Seite kreuzweise eingeschnitten. Das Rösten der Maronen ist unkompliziert. Dazu legt man die eingeschnittenen Nüsse auf ein Backblech, und je nach Größe werden sie etwa 15 Minuten bei 180 bis 200 Grad Celsius erhitzt, bis sich die Schale nach außen biegt. Sie lassen sich jedoch auch in der Pfanne rösten. Dabei müssen sie mehrmals gewendet werden. Im Kochwasser brauchen die Maronen etwa fünf Minuten bis sie gar sind. Die Schale und auch die pelzige Innenhaut lassen sich am besten entfernen solange die Marone noch heiß ist. (ack/fra)
Stand: Oktober 2024