Produkt fleißiger Bienen
Eigentlich produzieren die Bienen den Honig als Wintervorrat für ihr Volk. Hierfür sammeln sie den Blütennektar in ihrem Honigmagen. Im Bienenstock würgen sie den Nektar wieder hoch und reichen ihn weiter an andere Arbeitsbienen, die ebenfalls ihren Honigmagen mit ihm füllen. Dies zunächst etwas unappetitlich klingende Prozedere fügt dem Blütennektar jedoch Enzyme zu und macht den Honig so wertvoll.
In den Waben lagern die Bienen ihren Honigvorrat. Hierfür muss jedoch zunächst das Wasser aus dem Nektar verdunsten. Ist der Honig trocken genug wird die Wabe mit Wachs, welches die Arbeitsbienen selbst produzieren, verschlossen.
Was steckt tatsächlich drin im Honig?
Honig ist zwar ein reines Naturprodukt, besteht aber zu 80 Prozent aus Zucker – Traubenzucker (Glukose) und Fruchtzucker (Fruktose) - sowie zu 18 Prozent aus Wasser. Die übrigen zwei Prozent der Inhaltsstoffe verteilen sich über eine Vielzahl von Mineralstoffen, wie Kalium, Magnesium oder die Vitamine C, B1 und B2 und sekundäre Pflanzenstoffe. Für die tägliche Bedarfsdeckung sind die im Honig enthaltenen Mengen an Mineralstoffen und Vitaminen jedoch zu gering.
Außerdem enthält Honig Spuren von Pollen, organischen Säuren, Aromastoffen und den bereits genannten Enzymen.
Honig – die gesündere Zuckeralternative?
Honig weist eine höhere Süßkraft auf, als Haushaltszucker. Dies sollte beim Süßen von Getränken und Speisen bedacht werden: Für den gleichen Süßegrad, wie man ihn durch eine bestimmte Zuckermenge erreicht, muss man vom Honig etwas weniger einsetzen.
Auch beim Backen ist Vorsicht geboten: Da Zucker mehr Masse erzeugt, kann man ihn auch hier nicht einfach durch die gleiche Menge Honig ersetzen.
Honig ist ebenso wie Zucker kalorienreich: Bereits 100 Gramm des leckeren Brotaufstrichs machen 320 Kilokalorien aus.
Nicht nur durch den hohen Zuckergehalt sondern auch aufgrund der klebrigen Eigenschaften ist der Honig noch ungesünder für die Zähne als herkömmlicher Zucker und trägt ebenfalls zur Kariesentstehung bei.
Daher empfehlen die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Verzehr von Zucker wie Honig auf eine Aufnahme von unter 10 Prozent der Gesamtenergiezufuhr zu begrenzen.
Hilft Honig gegen Husten?
Honig soll viele gesundheitliche Vorteile mit sich bringen, so wirkt sein Verzehr angeblich antibakteriell und fördert die Heilung von Wunden oder Erkältungskrankheiten. Grund für die antibakterielle Wirkung sollen unter anderem die Enzyme sein, welche von den Arbeitsbienen bei der Honigherstellung beigefügt werden. Die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe und organischen Säuren gelten als entzündungshemmend und antioxidativ.
Antioxidantien wirken sich positiv auf die Herzgesundheit aus und können den Blutdruck senken. Jedoch sind auch die Mengen an Antioxidantien, welche tatsächlich durch den empfohlenen moderaten Honigverzehr aufgenommen werden, zu gering um derlei Wirkung zu entfalten. Um beispielsweise eine wirksame Menge an Vitaminen über Honig aufzunehmen, müsste man den klebrigen Saft kiloweise zu sich nehmen.
Der Enzymanteil in herkömmlichen Honig ist ebenfalls zu gering, um Infektionen damit nachhaltig behandeln zu können. Wer sich eine richtige Erkältung eingefangen hat, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen und auf verschriebene Medikamente zurückgreifen.
Nichtsdestotrotz schadet aber ein Löffel Honig in heißer Milch oder Tee nicht und kann bei einem aufkommenden Infekt besonders in Verbindung mit Reizhusten oder Heiserkeit wohltuend wirken. Wichtig dabei: Das jeweilige Getränk nicht auf über 40 Grad erhitzen! Denn in diesem Falle zerstört die hohe Temperatur die wirksamen Enzyme.
Wundermittel Manuka-Honig
Der neuseeländische Manuka-Honig weist aufgrund des Inhaltsstoffs Methylglyoxal allerdings einen hohen antibakteriellen Effekt auf, sodass diese Honigsorte mittlerweile tatsächlich in der Schulmedizin zur Wundbehandlung zum Einsatz kommt. Aufs Brot schmieren kann man ihn zusätzlich noch, jedoch ist ein Glas dieses Wundermittels nicht ganz günstig: Für 500 Gramm muss man bis zu 150 Euro berappen.
Seinen Namen hat der Honig übrigens vom Manuka-Baum oder auch bekannt als Südsee-Myrthe, welcher 60 bis 80 Prozent des Nektars für den Honig ausmacht.
Stand: März 2020