Tasse Matcha-Tee mit Matcha-Pulver im Hintergrund

Matcha-Tee – grünes Trendgetränk unter der Lupe

Ob als klassischer Matcha-Tee, Smoothie oder Matcha-Latte mit der Extraportion aufgeschäumter Milch – das giftgrüne Getränk ist bereits seit geraumer Zeit in aller Munde. Was hat es mit dem Tee auf sich?

Teurer Grüntee

Bei Matcha handelt es sich um einen unfermentierten grünen Tee, dessen Blätter von den Blattadern befreit und zu Pulver vermahlen werden. Vor der Ernte der Teeblätter werden die Teesträucher zudem mit Bambusmatten und Ähnlichem beschattet, um besonders grüne Blätter zu erhalten. Dieser Teil des Herstellungsprozesses verleiht dem Matcha auch den Namen „Schatten-Tee“.

Aufgrund dieser aufwendigen Herstellung hat das Pulver seinen Preis: Je nach Qualität kostet ein Gramm bis zu 1,70 Euro.

Beim Konsumenten wird das Matcha-Pulver dann ohne weiteres Filtern mit einem Schneebesen in heißem Wasser gelöst. Je nach gewünschter Konsistenz werden dabei in 100 Millilitern Wasser bis zu fünf Gramm Matcha-Pulver benötigt - ein vergleichsweise teures Unterfangen. Dabei entsteht eine Zubereitung, die an Spinatsuppe erinnert. Geschmacklich ist Matcha als herb-bitter bis fruchtig zu beschreiben und hat eine belebende Wirkung.

Das Pulver wird außer zur Tee-Zubereitung auch zur Aromatisierung von Milchprodukten, Speiseeis, Süßwaren und anderen Lebensmitteln verwendet.

Matcha: nicht geschützter Begriff

Ursprünglich stammt das Teegetränk aus China und gelangte von dort nach Japan. Hierzulande ist der Begriff „Matcha“ lebensmittelrechtlich nicht geschützt. Dies führt dazu, dass sich Teefreunde nicht eindeutig sicher sein können, ob das verwendete Matcha-Pulver tatsächlich nach dem traditionellen, aufwendigen Herstellungsprozess produziert worden ist. Zudem ist unklar, wie sich Matcha-Tee von herkömmlichen Grüntee-Produkten unterscheidet.

Sekundäre Inhaltsstoffe verleihen gesunden Anstrich

Vielfach werden Matcha-Tee neben einer anregenden Wirkung auch Superfood-Eigenschaften nachgesagt. Angeblich sei er gesund fürs Herz und wirke gegen Krebs. Fest steht, dass in Grüntee neben Koffein und Oxalsäure auch sekundäre Pflanzenstoffe enthalten sind. Diesen Pflanzenstoffen werden gesundheitsfördernde Eigenschaften wie ein Schutz des Herz-Kreislauf-Systems und Schutz vor Krebserkrankungen zugeschrieben. Allerdings gibt es keine wissenschaftlichen Beweise, ob der Genuss von Matcha-Tee derlei Krankheiten vorbeugt. Das in Matcha-Tee enthaltene Koffein indes hat ähnlich der Wirkung von Kaffee eine anregende, wachmachende Wirkung.

Hohe Aluminiumgehalte im Tee

Ernährungsphysiologisch eher ungünstig wirkt sich hingegen die in Matcha-Tee enthaltene Oxalsäure aus, da sie Eisen, Kalzium und Magnesium an sich bindet und somit diese Mineralstoffe der Aufnahme durch den Verdauungsprozess entzieht.

Ungesund ist zudem der hohe Aluminiumgehalt, den das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Matcha-Tee-Proben nachgewiesen hat. Langfristig hohe Aluminiumaufnahmen können zu Fortpflanzungs- und Knochenentwicklungsstörungen sowie zu Erkrankungen des Nervensystems führen. Deshalb wird auch die Entstehung der Alzheimer-Erkrankung in Zusammenhang mit einer hohen Aluminiumaufnahme diskutiert.

In Maßen genießen

Tee - also auch Matcha - ist wie Kaffee ein Genussmittel: Auf die Menge kommt es an. Beispielsweise rät die Verbraucherzentrale NRW nicht häufiger als dreimal am Tag und nicht mehr als je ein Gramm Matcha-Pulver pro Tasse zu trinken. Kinder sollten alleine schon aufgrund des Koffeingehalts gar keinen Matcha zu sich nehmen. (sie)

Stand: November 2024

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