Auf einer geöffneten Hand liegt ein roter Apfel mit einem Blättchen am Stiel

Von großen und kleinen Portionen

11 Millionen Tonnen Lebensmittel landen im Müll! Nicht selten liegt es auch daran, dass wir Portionsgrößen falsch einschätzen und viel zu viel auf dem Teller oder im Vorratsschrank haben. Wissen Sie, was eine Portion Müsli ist und wie man die ganz einfach ermitteln kann?

Gegessen wird, was auf dem Teller liegt - oder nicht?

Meist wird eher zu viel Essen zubereitet, als zu wenig. Dementsprechend landet auch mehr auf dem Teller. Egal wie groß die Portion oder der Hunger sind, was einmal auf dem Teller liegt, wird meist verzehrt. Denn das Auge, das einen leeren Teller vor sich sieht, spielt neben dem Sättigungsgefühl und erlernten Glaubenssätzen, wie zum Beispiel „gegessen wird, was auf dem Teller liegt“, eine große Rolle bei dem Entschluss, mit dem Essen aufzuhören. Nicht selten werden auf diese Weise viel zu große Mengen verzehrt, die Völlegefühl, Blähungen, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Sodbrennen und Übergewicht nach sich ziehen können.

Aufgrund von falsch eingeschätzten Essensmengen bleiben auch Reste in Töpfen und auf Tellern zurück, die dann im Müll landen.

Wenn die Augen größer sind als der Magen

Viele Menschen tun sich schwer damit, Portionsgrößen richtig einzuschätzen. Auch exakte Mengenangaben in Gramm sind für den Alltag eher unhandlich, schließlich müsste man dann sämtliche Lebensmittel und Teller vor dem Verzehr abwiegen.

Da man sich auf sein Augenmaß nicht verlassen kann und auch der Appetit kein guter Berater ist, braucht es eine andere, leicht verständliche und praktikable Maßeinheit für Portionsgrößen: die eigene Hand. Das Tolle dabei ist, dass diese individuell an Körpergröße und Geschlecht angepasst ist, mitwächst und bereits Portionsgrößen für Kinder aufzeigen kann. Denn Menschen mit kleineren Händen benötigen kleinere Portionen, als Menschen mit großen Händen.

Eine Portion entspricht dabei einer Hand voll, in wenigen Ausnahmen auch zwei Händen voll. Auch die Angaben „ein Glas“ oder „eine Scheibe“ sind hierbei hilfreiche Angaben für Portionsgrößen. Schließlich passen auch ein Glas oder eine Scheibe Brot leicht in eine Hand.

Portionsgrößenrechner hilft beim Kochen

Wer sich bei anstehendem Besuch oder Feierlichkeiten unsicher ist, wie viele Nudeln, Gemüse, Fisch, Salatsoße und Dessert nötig sind, um alle Gäste satt zu bekommen, kann auf den Portionsplaner der VerbraucherzentraleÖffnet sich in einem neuen Fenster zurückgreifen. Mit wenigen Informationen und ein paar Klicks zeigt der Planer auf, welche Mengen für Ein- bis Drei-Gänge-Menüs, vegetarisch oder mit Fleisch, benötigt werden. Auch Portionen für Kinder oder Senioren lassen sich berücksichtigen. Anhand der errechneten Menge des Planers kann dann eine Einkaufsliste erstellt werden. Damit kann Lebensmittelverschwendung vermieden werden.

XXL-Verpackungen und Supersonderangebote

Oft locken Supermärkte und Discounter mit speziellen Angeboten, Vorratspaketen oder XXL-Verpackungen. Besonders dann, wenn man in Eile ist oder bereits Hunger hat, ist man sehr empfänglich dafür, schnell zu den XXL-Schnäppchen zu greifen. Um derlei Impulseinkäufe zu umgehen, kann es ratsam sein, sich fürs Einkaufen Zeit zu nehmen, Preise in Ruhe zu vergleichen, Einkaufslisten zu führen oder vor dem Einkauf die Vorratskammer daraufhin zu inspizieren, was noch da ist, um dann nach Bedarf realistische Verpackungsgrößen zu wählen. Besonders für Single-Haushalte eignen sich sowieso eher kleinere Verpackungen. Auf diese Weise landen unverbrauchte, aber abgelaufene Lebensmittel nicht im Müll.

Außer Haus: Bestellungen nach Maß

Etwa 17 Prozent aller Lebensmittelabfälle fallen in der Außer-Haus-Verpflegung an.

Studien zeigen, dass in Restaurants oder auf Veranstaltungen, die auf ein Buffet verzichten und stattdessen Essensbestellungen aufnehmen, weniger Lebensmittelabfälle anfallen. Grund dafür ist, dass beim Buffet insbesondere warme Speisen oder Salate schnell unappetitlich aussehen und daher ausgetauscht werden. Besonders viele Tellerreste fallen bei „All You Can Eat“-Buffets an oder bei XXL-Gerichten. Auch essbare Tellerdekorationen landen häufig in der Tonne. Wenn Reste übrigbleiben, kann man das Personal bitten, diese einzupacken, um sie mit nach Hause zu nehmen. Viele Speisen schmecken auch kalt oder am nächsten Tag noch einmal aufgewärmt.  Kinder und Senioren können im Restaurant nach extra kleineren Portionen fragen, oft gibt es hier spezielle Angebote.

(Sie)

Stand: September 2023

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