Zwei Personen schneiden Gemüse, wie Möhren, Rotkohl, Tomaten, auf einem Holzbrett klein

Sinnvolle Alternative zum energiesparenden Kochen?

In Zeiten, in denen das Energiesparen und die Ressourcenschonung eine so große Bedeutung hat, kommen alte Garmethoden und -verfahren wieder in Mode. Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich dabei Kochkiste, Kochsack, Wonderbag oder Ecobag.

Das Prinzip dieser Kochgeräte ist einfach

Das Essen wird angekocht und heiß in die Kochkiste oder den Kochsack gestellt. Die Temperatur sinkt in der Kiste unter den Siedepunkt und die Mahlzeit im Topf gart danach bei niedriger Temperatur weiter. Das Kochen in der Kochkiste ist also ein sanftes Garen. Die Gefahr, dass etwas anbrennt besteht nicht. Außerdem hat diese schonende Garmethode den großen Vorteil, dass Vitamine und Aromen besser erhalten werden. Je nach Art und Beschaffenheit des Lebensmittels fällt die Garzeit unterschiedlich aus. Der Kochprozess richtet sich nach der Härte des Garguts und der Größe der Stücke. Die ungefähre Garzeit ist viermal so lang als normalerweise auf dem Herd üblich, aber durch das kurze Ankochen können 30 Prozent Energie gespart werden. Da der Herd zu den größten Stromfressern im Haushalt gehört, ist das schon ein großes Einsparpotential.

Die Kochkiste

Bei der Kochkiste handelt es sich um eine stabile Box, die innen mit Styropor oder anderen Dämmmaterialien ausgekleidet ist. Die Größe der Box richtet sich nach der Topfgröße, die verwendet wird. Ein größerer Topf ist günstig, die Wärme hält sich länger, aber die Kiste sollte nicht zu groß und zu sperrig sein. Der Topf sollte ungefähr zu zwei Dritteln befüllt sein. Die Kombination mit Induktion ist besonders ideal, weil das Ankochen schnell geht und die Platte auch nicht nachheizt. Wichtig ist, dass der Raum um den heißen Topf (auch über dem Deckel) in der Kochkiste gut ausgefüllt ist. Hierfür eignen sich zum Beispiel ausrangierte Steppdecken oder -jacken und mit Schafwolle gefüllte Baumwollbeutel oder -taschen. Im Internet gibt es viele kostenlose Anleitungen zum Bauen einer Kochkiste.

Je nach Lebensmittel dauert das Warten unterschiedlich lange. Je härter das Lebensmittel und je größer die Stücke, desto länger ist die Garzeit. Je nach Gericht können die Speisen nach ein bis fünf Stunden gegessen werden. Bei Festen oder großen Mahlzeiten kann ein Topf, zum Beispiel die Suppe, in der Kochkiste fertig garen und spart so Vorbereitungszeit und Platz auf dem Herd.

Vorteile der Kochkiste

  • Das Wärmedämm-Prinzip spart bis zu 30 Prozent Energie
  • Das Essen kann nicht anbrennen und muss deshalb auch nicht überwacht werden
  • Das Kochgut kann über längere Zeit warmgehalten werden
  • Das Kochen ist vitaminschonend und schmackhaft

Kochsack, Wonderbag oder Ecobag

Die modernere, nachhaltigere und weniger sperrige Alternative zur Kochkiste ist der Kochsack, auch als Wonderbag oder Ecobag auf dem Markt. Hierbei handelt es sich um einen mehrlagigen Beutel mit Deckel, der rundherum ausgepolstert ist. Der Kochsack besteht in der Regel aus festen Stoffen, wie Baumwolle oder Leinen.  Die Funktionsweise und das Prinzip ist das Gleiche wie bei der Kochkiste: Das Essen wird auf dem Herd vorgekocht und dann heiß zum Nachgaren in den Kochsack gestellt. Wichtig ist, dass der Raum um den Kochtopf gut ausgestopft ist, sodass nur wenig Wärme entweichen kann. Der Ecobag ist oft mit Kork aus geschredderten Wein- und Sektkorken gefüllt. Kork hat den Vorteil, dass er bestens isoliert, hitzebeständig und wasserabweisend ist, und sich gut recyceln lässt.

Sobald der Wonderbag zwei bis drei Mal die Woche genutzt wird, kann er etwa 0,5 Tonnen Kohlendioxid im Jahr einsparen. Er reduziert die Nutzung von Brennstoff bis zu 30 Prozent.

Einen Kochsack kann man im Handel kaufen, aber auch leicht selbst herstellen. Es gibt diverse kostenlose Schnittmuster und Anleitungen im Internet dafür.

Thermotopf

 Der Handel bietet auch Thermotöpfe an, die ebenfalls nach dem Prinzip der Kochkiste und des Kochsacks funktionieren.  Hierbei handelt es sich um Töpfe, die einen passgenauen Thermo-Umtopf haben, in den der Topf mit dem angekochten Essen gestellt wird und fertig gart.

Beispiele für Garzeiten

  • Gulasch: zehn Minuten ankochen/anbraten - vier bis fünf Stunden im Kochsack
  • Huhn: 15 Minuten ankochen - drei Stunden im Kochsack
  • Gemüse und Kartoffeln: Fünf Minuten ankochen - eine Stunde im Kochsack
  • Reis: eine Minute ankochen - eine Stunde im Kochsack    

Verfasser: DHB-Netzwerk Haushalt, Landesverband Hessen e.V.

Stand: Mai 2023

  • 1                     Zwiebel
  • 120 g             Porree
  • 40 g                Olivenöl
  • 800 g             gemischtes Gemüse (z.B.
                          Möhren, Sellerie,Staudensellerie,                       Kohlrabi, Weißkohl, Brokkoli)
  • 150 g             Süßkartoffel
  • 800 g             Wasser
  • 2 geh. TL        Gemüsebrühpulver
  • 1 TL               Salz
  • 120 g             Nudeln

Zubereitung:

  • fein gewürfelte Zwiebel in Olivenöl glasig dünsten
  • gemischtes, kleingewürfeltes Gemüse dazugeben und kurz mit anschwitzen
  • Wasser und Gemüsebrühe dazu geben und fünf Minuten ankochen
  • Nudeln und Salz dazugeben, einmal aufkochen
  • Topf in den Kochsack stellen und eine Stunde garziehen lassen.

Vor dem Servieren abschmecken und mit frischen Kräutern bestreuen.

 

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