Eistüten mit gelbem, rotem und grünlichem Eis

Eiscreme oder Cremeeis: Was ist der Unterschied?

Sommerzeit ist Eiszeit! Doch die Kugel Eis ist teuer geworden – zwischen 1,60 und 2,50 Euro muss man in der Eisdiele ausgeben. Verbraucher holen sich das Eis deshalb lieber im Supermarkt oder stellen es gern selbst her. Welche Unterschiede gibt es?

Eis essen ist wie eine kleine Auszeit vom Alltag. Insgesamt gönnt sich jeder Deutsche etwa acht Liter von dieser gefrorenen Köstlichkeit im Jahr.

Eisvielfalt von cremig bis fruchtig

Wer selbst Eis herstellt, braucht dafür Milch oder Sahne, Zucker und weitere geschmacksgebende Zutaten wie Gewürze, Schokolade, Kakao, Nüsse oder Früchte. Bei gekauftem Speiseeis sind oft noch weitere Zutaten drin. So kann statt Milchfett Pflanzenfett verwendet werden, Aromastoffe können Früchte ersetzen. Auch weitere Zusatzstoffe können zugesetzt werden wie zum Beispiel Farbstoffe zum Färben, Dickungsmittel zum Binden von Flüssigkeit oder Stabilisatoren für die Konsistenz.

Ein Blick auf die genaue Bezeichnung des Speiseeises gibt Auskunft über die erlaubten Zutaten.  So ist Sahneeis anders zusammengesetzt als Cremeeis und Erdbeereis anders als Erdbeerfruchteis.

Die Eisbezeichnungen und ihre Zutaten

Cremeeis oder Kremeis löst beim Essen ein sehr cremiges Mundgefühl aus. Verantwortlich dafür sind die verarbeiteten Eier, die mit ihrer emulgierenden Wirkung dem Eis seine cremige Konsistenz verleihen. Vorgeschrieben ist, dass diese Eisart mindestens 50 Prozent Milch und mindestens 270 Gramm Vollei oder 90 Gramm Eigelb je Liter enthalten muss. Wasser darf nicht zugesetzt werden.

Rahm- oder Sahneeis enthält mindestens 18 Prozent Milchfett und zwar von der Sahne.

Milcheis hat einen Milchanteil von mindestens 70 Prozent. Anstelle von Vollmilch können andere Milchprodukte wie Joghurt, Quark, Kefir oder Buttermilch verwendet werden. Bestimmte Mengenvorgaben sind einzuhalten, damit das Eis als Joghurteis oder Buttermilcheis bezeichnet werden darf. Zudem muss die im Namen genannte Zutat wie Joghurt oder Buttermilch geschmacklich deutlich wahrnehmbar sein.

Eine Eiscreme muss mindestens zehn Prozent Milchfett enthalten und zwar aus Milch, Sahne oder Butter.

Bei einer Frucht-Eiscreme beträgt der Milchfettanteil mindestens acht Prozent und die genannte Frucht muss geschmacklich deutlich wahrnehmbar sein.

Ist die Bezeichnung „Eis“ angegeben, enthält das Produkt pflanzliche Fette wie Palmöl oder Kokosfett.

Ein Sorbet enthält kein Fett und damit auch keine Sahne oder andere Milchbestandteile. Seine Bezeichnung - beispielsweise Zitronensorbet - enthält die Zutat, die für den Geschmack vorwiegend verantwortlich ist. Bei Fruchtsorbets beträgt der Fruchtanteil mindestens 25 Prozent, bei Verwendung von Zitrusfrüchten oder anderen sauren Früchten mindestens 15 Prozent.

Wassereis wird aus Wasser, Zucker sowie geschmacksgebenden und färbenden Zutaten hergestellt.

Wie viel Erdbeeren sind im Erdbeereis?

Die Bezeichnung hängt davon ab, wie viel Früchte das Rezept enthält:

Erdbeereis besteht zu mindestens 20 Prozent Erdbeeren und enthält auch Milchfett.

Erdbeerfruchteis enthält auch mindestens 20 Prozent Erdbeeren, wird jedoch ohne Milchbestandteile hergestellt.

Eis mit Erdbeere hat einen Fruchtanteil von mindestens zehn Prozent. Es kann, muss aber kein Fett enthalten.

Bei Eis mit Erdbeergeschmack müssen keine Erdbeeren drin sein. Den Erdbeergeschmack erhält das Produkt ganz oder überwiegend durch entsprechende Aromazusätze.

Ähnlich verhält es sich bei Nusseis. Bei der Bezeichnung „Nusseis“ muss der Nussanteil mindestens fünf Prozent betragen, bei „Eis mit Nussgeschmack“ werden zugesetzte Aromen für den Nussgeschmack verantwortlich sein und nicht echte Nüsse.

Beliebte und neue Eissorten

Zu den beliebtesten Eissorten gehören Vanille, Schokolade, Erdbeere, Stracchiatella, Nuss und Erdbeere. Eiscafes kreieren jedes Jahr neue Sorten, teilweise mit ungewöhnlichen Zutaten wie Bier, Tannenspitzen mit Waldhonig, Löwenzahnblüten oder Spargel. Die Nachfrage nach den Eissorten hängt auch vom Wetter ab. Ist es heiß, verkauft sich Fruchteis besonders gut.

Veganes Eis zunehmend beliebter

Veganes Eis wird immer mehr nachgefragt. So lag im Jahr 2021 der Marktanteil dieser Eisart bei knapp fünf Prozent. Statt Milchprodukte oder Eier werden als pflanzliche Alternative häufig Soja-, Mandel-, Hafer- oder Kokosmilch sowie Erbsenprotein, Raps- und Sonnenblumenöl verarbeitet. Sorbets sind von Natur aus vegan, da sie aus Fruchtsaft, Fruchtpüree und Zucker bestehen.

Große Unterschiede beim Preis

Beim Vergleich der Eissorten aus dem Supermarkt stellt man große Preisunterschiede fest. So reicht die Preisspanne von rund zwei Euro bis zu etwa 15 Euro pro Liter. Dies hängt von der Eisart und damit den verwendeten Zutaten ab, also ob Milch, Sahne oder Eier verwendet wurden. Wird die teure Vollmilch und Sahne durch Magermilch und pflanzliches Fett wie Kokosfett ersetzt, wird das Speiseeis preislich günstiger. Dies trifft auch zu, wenn statt Früchte nur Aromastoffe geschmacksgebend sind. Bei [VH1] “Cremeeis“, „Sahneeis“ oder „Eiscreme“ sind hochwertigere Zutaten im Vergleich zu „Eis“ verarbeitet.

Beim Preisvergleich lohnt es sich, bei der Mengenangabe nicht nur auf das Volumen, meist in Milliliter angegeben, zu achten, sondern auch auf das Gewicht der Eispackung. Dann ist der Preisunterschied meist nicht so groß, da bei manchen Produkten ein größeres Volumen durch die Zugabe von Luft erzielt wurde!

Was ist Softeis?

Bei Softeis handelt es sich um eine besondere Form der Herstellung, bei dem durch Lufteinschlag das Speiseeis aufgeschäumt wird. Da sich dadurch die Produktoberfläche vergrößert und es leichter verderben kann, ist hier eine hygienische Zubereitung besonders wichtig. Softeis hat eine Temperatur von sechs Grad Celsius im Gegensatz zu minus 18 Grad Celsius bei industriell hergestelltem Speiseeis.

Eiskristalle auf dem Speiseeis

Wird zu Hause die Eispackung aus der Tiefkühltruhe geholt und geöffnet, dann sieht man schon mal Eiskristalle. Wer sich fragt, ob das Eis noch genießbar ist, kann beruhigt werden. Die Eiskristalle sind zwar ein Zeichen für eine unterbrochene Kühlkette, bei der die Eiscreme etwas antaut und beim Zurückstellen in den Gefrierschrank wieder gefriert. Doch da sich Bakterien bei minus 18 Grad Celsius nicht vermehren können, kann das Eis nicht schlecht werden. Bei milchhaltigen Eissorten können jedoch der Geschmack und die Konsistenz etwas beeinträchtigt werden.

Nachhaltigkeit bei Verpackungen

Eis aus dem Handel wird in der Regel in Plastikschalen oder als Stieleis in Plastikfolie angeboten. Auf nachhaltige Verpackung wird nach Angaben der Speiseeishersteller vermehrt geachtet, weshalb ihre Produkte in kompostierbarem oder recyclingfähigem Material angeboten werden. (fra)

Stand: Juli 2023

Schnelles Beereneis

300 Gramm tiefgekühlte Beerenmischung lässt man zwei bis drei Minuten in einer Schüssel antauen. Danach werden zu den Beeren 500 Gramm griechischer Joghurt und vier Esslöffel Honig zugegeben und mit dem Pürierstab gemixt, bis eine cremige Masse entsteht. Nun kann das Eis kann auf Dessertschalen verteilt und nach Belieben mit Beeren, Kokosraspeln, Nüssen oder Schokoladenstreuseln verziert werden.

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