Tradition der Landbevölkerung
Ursprünglich handelt es sich bei Suppen und Eintöpfen um Gerichte der ärmeren Leute. Besonders Bauern bereiteten die sättigende Mahlzeit vor und verwendeten hierfür das selbst angebaute Gemüse. Die Idee, alle Zutaten in einen Topf zu geben, wurde besonders in Norddeutschland und Ostpreußen praktiziert. Die Bauweise des hier aufzufindenden Hallenhauses ließ lediglich eine Feuerstelle zu, über die nur ein Kochkessel gehängt werden konnte. Zunächst bezeichnete man das Gericht, was hier zubereitet wurde, auch als „Durcheinander“.
Alles in einen Pott
Auch heute noch landen in den, auf neudeutsch, „One-Pot“-Gerichten, von Kartoffeln, über Linsen, Erbsen oder Bohnen auch Kohl, Kürbis, Steckrüben, Lauch oder Fisch und Fleisch. Einlagen aus Getreide wie Graupen, Brot oder Nudeln sind ebenfalls beliebt. Für eine sämigere Konsistenz können mehligkochende Kartoffeln verwendet oder die Zutaten püriert werden. Sahne, Crème fraîche oder die kalorienreduziertere Variante Joghurt machen Suppen und Eintöpfe hingegen cremig. Mit Räuchertofu als Speckersatz oder Seitan-Würstchen anstatt Wiener können die deftigen Einheizer im Nu auch als vegetarische Gerichte serviert werden.
Als Toppings schmecken zum Beispiel frische Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch oder Lorbeerblätter, Croûtons, ein Schuss hochwertiges Öl, Balsamico und Wacholderbeeren.
Resteverwertung gegen Langeweile im Kochtopf
Suppen und Eintöpfe eignen sich wunderbar, um Zutatenreste zu verwerten. Regeln oder Vorschriften bei der Zubereitung gibt es schließlich kaum. Ob eine halbe Sellerieknolle, Nudeln, eine Lauchzwiebel oder eine Hand voll grüne Bohnen – alles kann kleingeschnippelt mit etwas Brühe im Topf köcheln. Langweilig wird es so kaum!
Immer noch beliebt
Suppen und Eintöpfe sind in vielen Cafés, Bistros oder Restaurants wieder fester Bestandteil der Speisekarte. Hier dominieren nicht nur hippe neue Suppenkreationen, auch klassische und traditionelle Rezepturen mit naturbelassenen Zutaten liegen absolut im Trend. In manchen Städten gibt es sogar Suppenbars. Hier kommen Eintopffans voll auf ihre Kosten.
Eintöpfe und Suppen lagern
Bleibt vom Eintopf etwas übrig, sollte der Rest am besten warm in ein gut verschließbares Behältnis gefüllt werden. So kann das Risiko für einen Bakterieneintritt verringert werden. Ist der Eintopf im Behältnis abgekühlt, kann es im obersten Kühlschrankfach für etwa zwei bis drei Tage gelagert werden. Das Tolle: In der Regel schmecken Suppen und Eintöpfe „von gestern“ aufgewärmt nochmal so gut, da die Zutaten und Gewürze richtig durchgezogen sind. Zudem eignen sie sich perfekt für ein Meal Prep, also das Vorkochen für die Arbeitswoche.
Alternativ kann das Behältnis auch bei minus 18 Grad eingefroren werden. So hält sich die Speise für gute drei Monate.
Aufgepasst beim Einfrieren
Einige Eintöpfe und Suppen erhalten eine eigenartige Konsistenz durch das Tiefkühlen. So flocken beispielsweise Saure Sahne, Joghurt oder Crème fraîche aus. Um das zu vermeiden, empfiehlt es sich, die cremigen Zutaten erst nach dem Auftauen hinzuzugeben oder auf kälteunempfindliche fettreiche Sahne zu setzen.
Des Weiteren neigen Eintöpfe und Suppen zu Gefrierbränden. Dabei kommt es zum Austrocknen und Geschmacksverlust der Speisen, wenn diese nicht richtig verpackt worden sind. Daher sollten die Gefrierbehälter nicht zu voll gefüllt werden. Andernfalls dehnen sich die flüssigeren Eintöpfe und Suppen beim Einfrieren im Behältnis aus und drücken so den Deckel auf.(Sie)
Stand: Oktober 2022