Blick von oben auf eine Pfanne mit Kaiserschmarrn mit Puderzucker. an der Pfanne lehnt rechts das Besteck. Die Pfanne steht auf einem Holzbrett, das wiederum auf einem rot-weißem Geschirrtuch steht. Neben der Pfanne befindet sich ein Schälchen mit Zwetschgenröster.

Alpenküche: Obazda, Knödel, Kaiserschmarrn

Ein Tag auf der Skipiste oder eine Wanderung in den Bergen machen richtig hungrig. Was gibt es Besseres, als dann in eine Hütte einzukehren und sich bei Frittatensuppe, Kaiserschmarrn, Spätzle oder Buchteln wärmen und verwöhnen zu lassen? Für alle Daheimgebliebenen holt das Verbraucherfenster den köstlichen Hüttenzauber nach Hessen.

Brotzeit? Nicht ohne Obazda!

Ob zum klassischen Abendbrot, für einen schnellen Snack zwischendurch oder als „Gruß aus der Küche“: Frisches Brot mit dem köstlichen Aufstrich ist kaum aus der bayerischen Küche wegzudenken. Bei Obazda handelt es sich um reifen Camembert, der mit Butter, fein gehackten Zwiebeln, Salz, Pfeffer, Rosenpaprika, Kümmel und etwas Weißbier zu einer Creme verarbeitet wird. Frischer Schnittlauch oder Petersilie, Frühlingszwiebeln, Radieschen, in Spiralen geschnittener Rettich oder geriebener Meerrettich (österreichisch: „Kren“) dienen als Garnitur. Auf Roggenbrot oder Brezeln schmeckt der Aufstrich besonders herzhaft. Er sollte möglichst am Tag der Herstellung verzehrt werden, andernfalls kann es durch die enthaltenen Zwiebeln zu einem bitteren Geschmack kommen.

In Hessen gibt es eine vergleichbare Spezialität: SpundekäsÖffnet sich in einem neuen Fenster! Hierfür wird Speisequark, Frischkäse und Schmand mit Butter, Zwiebeln, Knoblauch, Schnittlauch, Paprikapulver, Salz und Pfeffer zu einer glatten Masse vermengt.

Kaiserschmarrn – Pfannkuchen aus Österreich

Um diese leckere Süßspeise kommt wohl kaum ein Österreich-Urlauber vorbei! Der Teig aus Mehl, Milch, Eiern, Rosinen und etwas Zucker und Salz wird mit einer Kelle in eine Pfanne gegeben – wie beim Pfannkuchen machen. Sobald die Unterseite des Teigs fest ist, wird dieser mit einem Kochlöffel oder Pfannenwender zerteilt und die einzelnen Stückchen vorsichtig gewendet, bis alle goldbraun gebacken sind. Serviert wird das Ganze traditionell mit Puderzucker, Mandelblättchen und Zwetschgenröster oder Apfelmus. Die Leckerei ist laut einer Überlieferung nach dem Kaiser Franz Joseph I. benannt.

Käsespätzle – beliebt in Schwaben, Baden, der Schweiz, Tirol

Der deftige Geruch von Bergkäse oder Emmentaler, die langen Käsefäden und die knusprigen Röstziebeln sind purer Hüttengenuss. Wer sich die Gaudi nach Hause holen möchte, benötigt nur wenige Zutaten wie Mehl, Wasser, Eier und etwas Salz und Öl. Der hieraus hergestellte Teig wird dann mit Hilfe eines Spätzle-Hobels oder einer Spätzle-Presse in kleinsten Portionen in einen heißen Topf mit Salzwasser gegeben. Sobald die Spätzle-Nudeln oben schwimmen, sind sie gar und können mit einer großen Kelle abgeschöpft werden. Anschließend werden die Spätzle zusammen mit Zwiebeln und Käse in einer Pfanne mit etwas Öl angebraten. Abgeschmeckt wird das Ganze mit Pfeffer, Muskat und gehacktem Schnittlauch. Dazu wird Salat oder auch Linseneintopf gereicht.

Frittatensuppe – Schmackhafte Verwertung für Pfannkuchen-Überbleibsel

Unter Frittatensuppe versteht man eine Rinder- oder Gemüsebrühe mit einer Einlage aus Pfannkuchenstreifen. Hierfür eignen sich besonders gut Reste vom Vortag. Einfach die Pfannkuchen aufrollen und in dünne Streifen schneiden. Serviert wird die Suppe mit frischem, gehackten Schnittlauch oder Petersilie.

Der Begriff Frittaten kommt aus Österreich. In Süddeutschland gibt es ein Pendant in der schwäbischen und badischen sowie der bayrischen Küche. Doch ist die Suppe hier eher unter dem Namen Flädlesuppe beziehungsweise Pfannkuchensuppe bekannt.

Germknödel – Hefekloß mit süßer Überraschung

Germknödel sind auch bekannt als „Süße Klöße“. In Süddeutschland und Österreich wird Hefe auch als „Germ“ bezeichnet. Somit handelt es sich bei den halbkugelförmigen Germknödeln um Hefeklöße, die als eine warme, süße Hauptspeise verzehrt werden. Meist gibt es sie mit Pflaumenmus gefüllt und mit Mohn überstreut an Vanillesoße. Eine weitere Bezeichnung für die Leckerei ist auch Dampfnudel, weil der Hefeteig in einem Topf mit Deckel gedämpft oder in gesalzenem Wasser gekocht wird. Dies führt zu der typischen weichen Krume.

Buchteln – gebackene Hefeklöße

Auch bei Buchteln handelt es sich um Hefeklöße. Anders als Germknödel werden die Buchteln im Ofen gebacken. Buchteln sind in der österreichischen und bayrischen Küche bekannt, aber auch als Spezialitäten aus der Pfalz, Sachsen, Schwaben oder Slowenien. Während in der österreichischen Küche die Klöße mit Mohn, Topfen (Quark) oder Marillen-(Aprikosen)Marmelade gefüllt werden, sind sie in Bayern mit Rosinen oder frischen Zwetschgen beliebt. Dazu gibt es fast immer Vanillesoße. In einigen Regionen gibt es die deftige Variante: Dukatenbuchteln, etwa mit Sauerkraut als Beilage. Dann sind die Buchteln zwar kleiner und ungefüllt, dafür aber mit Kümmel und grobem Salz bestreut.

Tiroler Gröstl – kleines Pfannenallerlei

Es erinnert ein wenig an das deutsche Bauernfrühstück und ist aus einer Berghütte kaum wegzudenken: das Tiroler Gröstl. In diesem bunten Pfannengericht werden gekochte Kartoffeln, Stücke vom Rind und Schwein, gehackte Zwiebeln und Pilze in Butterschmalz geröstet. Anschließend kommt noch ein Spiegelei in die Pfanne – fertig!

Kaspressknödel – die besondere Suppeneinlage

Besonders beliebt ist der österreichische Kaspressknödel als Einlage in einer klaren Gemüse- oderRinderbrühe, mit Schnittlauch und Petersilie. Auch mit Sauerkraut oder frischem Salat serviert, ist er eine Empfehlung. Der Knödel selbst besteht aus Brot und regionalem Käse: In Salzburg wird Bierkäse verwendet, in Tirol Bergkäse und im Vorarlberg Sura Kees, ein Sauermilchkäse. Die Kaspressknödel werden nicht zu runden Klößen geformt, sondern flach gepresst und anschließend in einer Pfanne in Butterschmalz gebraten. (sie)

Stand: Februar 2025

Rezeptideen für den Hütte

  • Eine Zwiebel
  • Eine Knoblauchzehe
  • Ein EL Butter
  • 750 ml Gemüsebrühe
  • Ein Bund Schnittlauch (gehackt)
  • Ein Bund Petersilie (gehackt)
  • 100 g Perlgraupen
  • 200g Schlagsahne
  • 2-3 EL Bergkäse
  • Salz, Pfeffer, Muskat
  • (Wahlweise 50 g luftgetrockneter Rinderschinken oder Räuchertofu)

Zwiebel und Knoblauch fein hacken und in heißer Butter anbraten. Graupen zugeben und mit der Brühe auffüllen. 25 Min. köcheln lassen. Sahne und Käse einrühren. Das Ganze kurz erhitzen. Kräuter und Gewürze hinzugeben. Umrühren – fertig. Dazu schmeckt gut frisches Brot!

  • 250 g Knödelbrot
  • 150 g geriebener Bergkäse
  • 150 ml Milch
  • Eine Zwiebel
  • Eine Knoblauchzehe
  • Ein großes Ei
  • Frischer Schnittlauch, frische Petersilie
  • Butterschmalz
  • Salz und Pfeffer
  • Zwiebel und Knoblauch fein hacken.

Knödelbrot mit Zwiebel, Knoblauch, Milch, Ei, Käse, Schnittlauch, Petersilie, Salz und Pfeffer in einer Schüssel vermengen und gut durchkneten. Anschließend 15 Minuten ruhen lassen. Den entstandenen Teig zunächst zu runden Knödeln formen und dann mit der flachen Hand plattdrücken. Das Butterschmalz in der Pfanne erhitzen und die Knödel darin von beiden Seiten goldbraun anbraten. 

  • Drei Handvoll Kräuter, je nach Verfügbarkeit und Saison: Pfefferminz, Brennnessel, Gänseblümchen, Holunderblüten, Löwenzahn, Basilikum, Waldmeister, Zitronenverbene, Rosmarin, Melisse,  Salbei…
  • 750 ml Wasser
  • 250 g Zucker

Kräuter waschen und in einen Behälter geben. Anschließend mit kochendem Wasser übergießen und 24 Stunden ziehen lassen. Dann die Kräuter durch ein Sieb in einen Topf passieren. Das Ganze mit Wasser aufkochen und den Zucker hinzugeben. Weiterhin ein paar Minuten köcheln lassen.

Danach den Sirup in ein frisches Behältnis füllen und kühl halten. Zum Servieren mit Mineralwasser auffüllen.

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