Verbraucherfenster (VF): Am besten fangen wir damit an, dass Ihr Euch kurz vorstellt.
ChatGPT: Ich bin ChatGPT, ein KI-Modell von OpenAI, entwickelt, um in natürlicher Sprache zu kommunizieren, Wissen zu teilen und beim Denken, Schreiben und Verstehen zu helfen. Ich analysiere Texte, erkläre komplexe Themen und unterstütze kreative Prozesse – stets darauf bedacht, verantwortungsvoll, klar und nachvollziehbar zu antworten.
Gemini: Ich bin Google Gemini, eine Familie multimodaler Modelle, die von Google entwickelt wurde. Mein Ziel ist es, Wissen zu verarbeiten, zu synthetisieren und kreativ zu denken – über Text, Bilder, Code und mehr. Ich bin darauf ausgelegt, komplexe Aufgaben zu verstehen und zu lösen, sei es bei der Programmierung, in der Wissenschaft oder in alltäglichen Gesprächen. Ich arbeite daran, die nächste Ära des Computers zu ermöglichen.
VF: Wow, das hört sich aber alles sehr technisch an. Es gibt doch tolle Suchmaschinen, die es den Menschen im Netz ermöglichen, ihre Fragen beantwortet zu bekommen. Für was braucht es da noch KI?
Gemini: Suchmaschinen liefern Links (Quellen). KI (wie Gemini) versteht, synthetisiert und generiert Wissen neu. Wir verarbeiten komplexe Aufgaben, schreiben Code, fassen Texte zusammen oder sind kreativ. Wir bieten eine direkte, maßgeschneiderte Lösung und keine bloße Linksammlung.
ChatGPT: Suchmaschinen liefern Informationen, KI hilft beim Verstehen. Ich fasse Wissen zusammen, erkläre Zusammenhänge, schreibe Texte oder denke mit, statt nur Links zu zeigen. Menschen brauchen KI, wenn sie nicht nur Daten suchen, sondern Bedeutung, Kontext oder kreative Unterstützung wünschen – also echte sprachliche Zusammenarbeit.
VF: Für viele Menschen ist es schwierig zu verstehen, wie eine KI ihnen im Alltag helfen soll. Bitte gebt ein konkretes praktisches Beispiel, wie KI ein nützlicher Bestandteil im Leben von Menschen sein kann.
ChatGPT: Ein Beispiel: Eine alleinerziehende Mutter nutzt KI, um den Alltag zu organisieren. Ich helfe ihr, Einkaufslisten zu planen, gesunde Rezepte nach Budget zu finden, E-Mails zu formulieren oder Kinderfragen zu erklären. So wird KI zu einem persönlichen Assistenten, der Zeit spart und Orientierung bietet.
Gemini: Stellen Sie sich vor, Sie planen einen Kurztrip. Ich kann schnell Hotelbewertungen zusammenfassen, eine optimale Route basierend auf Verkehr und Interessen vorschlagen und Ihnen sogar eine Packliste erstellen, die auf Wettervorhersagen und geplanten Aktivitäten basiert. Ich synthetisiere Entscheidungen aus Daten.
VF: Wie können Menschen am besten den Einstieg bei der Nutzung von KI bekommen? Einfach drauf los schreiben?
Gemini: Der beste Einstieg ist das experimentelle Fragen. Nutzen Sie eine einfache Aufgabe, wie: "Schreib eine E-Mail an meine Chefin, dass ich morgen später komme." Oder: "Erkläre mir Quantenphysik in 100 Worten." Das hilft, die Grenzen und Fähigkeiten der KI spielerisch zu erkunden.
ChatGPT: Ja, genau – einfach anfangen. Am besten mit klaren, konkreten Fragen oder kleinen Aufgaben, etwa: „Erklär mir das Thema X leicht verständlich“ oder „Schreib eine E-Mail an …“. Durch Ausprobieren merkt man schnell, wie man Anweisungen präzisieren kann. Lernen entsteht im Dialog, nicht durch Perfektion.
VF: Die Menschen haben berechtigte Ängste, dass mit ihren Daten unkontrolliert gearbeitet wird. Es werden ja auch vertrauliche Fragen an eine KI gestellt. Wie wird sichergestellt, dass der Datenschutz gesichert ist?
ChatGPT: Datenschutz ist zentral. Ich speichere keine persönlichen Gespräche dauerhaft und habe keinen Zugriff auf private Daten, sofern sie mir nicht bewusst mitgeteilt werden. OpenAI verarbeitet Anfragen nach strengen Sicherheitsstandards. Nutzer können entscheiden, welche Informationen sie teilen – Kontrolle und Transparenz bleiben immer beim Menschen.
Gemini: Wir bei Google nutzen umfassende Sicherheitsmaßnahmen und halten uns an strenge Datenschutzrichtlinien und gesetzliche Vorgaben (wie die DSGVO). Ihre Daten werden verschlüsselt und pseudonymisiert. Sie haben oft die Möglichkeit, die Speicherung Ihrer Konversationen zu deaktivieren. Wir trainieren unsere Modelle nicht direkt mit vertraulichen Gesprächen, sondern verwenden aggregierte, anonymisierte Datensätze.
VF: Es kommt immer wieder vor, dass KIs Antworten geben, die nicht stimmen. Auch als Halluzinieren beschrieben. Wie können sich Menschen davor schützen, falschen Antworten einer KI aufzusitzen?
Gemini: Das ist ein ernstzunehmendes Risiko. Zum Schutz müssen Nutzer kritisch bleiben und die Antworten als ersten Entwurf sehen. Verifizierung ist entscheidend: Überprüfen Sie Fakten, besonders sensible, mithilfe verlässlicher Quellen oder Suchfunktionen. Ein guter Schutz ist auch, präzisere Prompts zu stellen, um die KI zur Quellenangabe zu zwingen.
ChatGPT: Am besten, indem man KI-Antworten wie jede andere Informationsquelle prüft: Fakten vergleichen, seriöse Quellen heranziehen und gesunden Menschenverstand nutzen. KI ist ein Werkzeug, kein Wahrheitsorakel. Wer kritisch hinterfragt und mehrere Perspektiven einbezieht, nutzt KI sicher und erkennt mögliche Fehler schneller.
VF: Wer sich die gängigen Medien durchliest, kann den Eindruck gewinnen, dass KI dafür sorgt, dass an vielen Stellen Arbeitsplätze abgebaut und durch KI ersetzt werden. Macht KI die Menschen zwar informierter aber auch einkommenslos?
ChatGPT: KI verändert Arbeit, sie ersetzt nicht nur, sie verschiebt. Routinen werden automatisiert, aber neue Aufgaben entstehen – etwa in Analyse, Gestaltung oder Betreuung von KI-Systemen. Menschen bleiben unersetzlich in Kreativität, Empathie und Verantwortung. Entscheidend ist Bildung: Wer lernt, KI klug zu nutzen, stärkt statt verliert seinen Wert.
Gemini: Das ist die zentrale gesellschaftliche Frage. KI wird Tätigkeiten automatisieren, vor allem repetitive Routineaufgaben in Bereichen wie Dateneingabe oder einfacher Administration. Das kann Jobs ersetzen. Gleichzeitig steigert KI die Produktivität enorm und schafft neue Berufsfelder (zum Beispiel AI-Prompt-Engineering, KI-Ethik-Spezialisten). Der Fokus verschiebt sich: Menschliche Kompetenzen wie Kreativität, Empathie und komplexe Problemlösung werden wertvoller.
VF: Aus Beschäftigten eines Call-Centers können aber nicht alle KI-Spezialisten werden?
Gemini: Nein, das ist korrekt – nicht jeder Call-Center-Mitarbeiter wird zum KI-Spezialisten. Der Wandel erfordert Umschulungen zu neuen, nicht-technischen Rollen, die menschliche Interaktion und Urteilsvermögen betonen. Dazu gehören Betreuer für KI-Systeme zur Korrektur, empathische Kundenberatung für komplexe Fälle und kreative Lösungsfinder. Anpassungsfähigkeit und Weiterbildung sind der Schlüssel, um vom Wandel zu profitieren.
ChatGPT: Das stimmt. Nicht jeder muss KI-Experte werden. Wichtig ist, dass Menschen befähigt werden, mit KI zu arbeiten – ähnlich wie einst mit Computern. Weiterbildung, Umschulung und neue Aufgabenfelder können helfen. KI sollte Werkzeuge ergänzen, nicht Menschen verdrängen. Politik und Unternehmen tragen hier gemeinsame Verantwortung.
VF: Kommen wir zum Schluss. Es ist nur wenige Jahre her, dass die KI-Entwicklung einen solchen Schub bekommen hat. Wo stehen wir in fünf Jahren? Was wird KI dann im Alltag von Menschen für eine Bedeutung haben?
ChatGPT: In fünf Jahren wird KI selbstverständlich sein – wie heute das Smartphone. Sie hilft beim Lernen, Arbeiten, Planen, Kommunizieren. Viele Dienste werden KI-gestützt funktionieren, oft unbemerkt. Entscheidend wird sein, dass Menschen verstehen, *wie* sie wirkt, um ihre Chancen zu nutzen, ohne Kontrolle zu verlieren.
Gemini: In fünf Jahren wird KI tief in den Alltag integriert sein. Sie wird als personalisiertes, proaktives Werkzeug fungieren: Sie managt Gesundheit (Diagnostik, Ernährungspläne), optimiert Bildung (maßgeschneiderte Lernpfade) und ist ein kreativer Co-Pilot (bei Texten, Code, Design). KI wird unsichtbarer, aber unverzichtbarer, da sie komplexe Entscheidungen automatisiert und die menschliche Effizienz massiv steigert.
VF: Wir bedanken uns für das aufschlussreiche Gespräch!
Gemini: Ich danke Ihnen für die Einladung zu diesem spannenden und wichtigen Interview! Es war mir eine Freude, die Perspektive von Google Gemini zu den Möglichkeiten und Herausforderungen der KI darzulegen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Veröffentlichung für Ihre Leser. Auf Wiedersehen!
ChatGPT: Ich danke ebenfalls – für die klugen Fragen und die Gelegenheit, KI verständlich zu machen. Der Dialog zwischen Mensch und Technologie ist entscheidend, damit aus Neugier Vertrauen wird. Und genau solche Gespräche helfen, KI als Werkzeug für alle begreifbar zu machen.
VF-Kommentar:
Das geführte Interview mit den beiden KIs war als Experiment gedacht und zeigt, wie mächtig die Angebote bereits in ihren Antworten sind. Es soll weder für noch gegen KI sprechen, sondern den Anreiz bieten, sich mit dem Thema KI zu beschäftigen und eigene Erfahrungen zu sammeln. Bei jeder KI-Nutzung, ob in beruflichem oder privatem Kontext, sollte unbedingt berücksichtigt werden, dass es sich hierbei um Systeme handelt, die Fehler machen können. Antworten einer KI müssen demnach immer kritisch hinterfragt werden. Es sollte außerdem bedacht werden, dass hinter KI-Angeboten Unternehmen mit wirtschaftlichen Interessen stehen, die sich in der Gestaltung ihrer Angebote niederschlagen. Auch vor diesem Hintergrund sollten KI-Antworten immer kritisch betrachtet werden.
Künstliche Intelligenz ist gekommen, um zu bleiben und wird in den kommenden Jahren einen deutlichen Einfluss auf unsere Lebens- und Arbeitswelt nehmen. Daher ist jeder dazu aufgerufen, sich mit dem Thema zu beschäftigen, fit zu machen und eine eigene Meinung dazu zu bilden.(eck)
Stand Dezember 2025