Gestrickte Fäustlinge und Handy auf Holztisch

Auch das Handy friert

Einfrierende Flüssigkristalle, springendes Displayglas, langsame Akkus und Nässe im Gerät: Kälte kann Handys, Tablets und Navis schaden. Da hilft zum Schutz nur noch eins: ausschalten.

Kälte und Elektronik vertragen sich nicht gut

Kälte kann elektronische Geräte in Mitleidenschaft ziehen, besonders Akkus. Die chemischen Reaktionen der enthaltenen Lithium-Ionen laufen am besten bei Raumtemperaturen ab. Das führt dazu, dass bei niedrigen Temperaturen oder sogar Minusgraden (aber auch Hitze) die Akkuleistung deutlich herabgesetzt ist.

Auch Smartphone- und Tablet-Displays bekommen bei Kälte Probleme. So können beispielsweise die Flüssigkeitskristalle in den Touchscreens einfrieren. Das führt dazu, dass die Displays bei Berührungen verzögert oder gar nicht mehr reagieren. Besonders betroffen sind hiervon TFT- oder IPS-Displays.

Akku und Display vor Kälte schützen

Es ist zu empfehlen, das Handy immer an einer möglichst warmen und trockenen Stelle in der Bekleidung zu tragen. Auch eine Hülle fürs jeweilige Gerät kann helfen, zum Beispiel aus Neopren, Wolle oder Filz. Wer von unterwegs telefonieren muss, dem ist zusätzlich zu einem Headset zu raten. Mittlerweile gibt es diese auch schon direkt verbaut in Wintermützen. Handschuhe mit speziell beschichteter Fingerkuppe ermöglichen zudem die Displaybedienung.

Elektronische Geräte jeglicher Art über längere Zeit im kalten Auto zurückzulassen, wenn draußen winterliche Temperaturen herrschen, ist keine gute Idee.

Display eingefroren – was nun?

Um ein eingefrorenes Display wieder benutzen zu können, hilft nur, es langsam anzuwärmen. Dazu kann man leicht mit der Hand über den Bildschirm streichen. Grundsätzlich schädlich ist das Einfrieren nicht, aber die Kälte ist nicht ungefährlich für Displays, denn das Glas kann springen.

Rasche Temperaturwechsel meiden

Abrupte Temperaturwechsel, zum Beispiel den von der Schneepiste in eine gut geheizte Ski-Hütte, schaden ebenfalls der Smartphone-Elektronik. Dadurch kann sich Kondenswasser im ausgekühlten Gerät bilden und irreparablen Schaden anrichten, etwa an den Akku-Kontakten. Sichtbar ist die Feuchtigkeit im Gerät nicht, da sie sich in versteckten Hohlräumen ansammelt.

Um dies zu vermeiden, ist es sinnvoll, das Gerät 30 bis 60 Minuten lang nach dem Betreten eines warmen Raumes in der Tasche zu belassen. Wer auf Nummer sicher gehen will, schaltet sein Gerät aus, bevor es aus der Kälte ins Warme kommt. Nach circa einer Stunde sollte das Gerät seine Temperatur an die wärmere Raumtemperatur angepasst haben und kann wieder eingeschaltet werden.

Es ist aber unbedingt davon abzuraten, es mit einem Fön zu erhitzen oder auf die Heizung zu legen.

Abschalten als Selbstschutz

Um ihren Akku vor Schäden zu schützen, schalten sich manche Smartphones bei extremer Kälte ab - sozusagen ein Selbstschutz der Geräte. Generell nennen die Hersteller Temperaturbereiche, in denen ihre Geräte einwandfrei funktionieren. Bei Apple, Samsung und Huawei beispielsweise liegt diese Temperatur zwischen 0 und 35 Grad Celsius. LG gibt sogar eine Spanne von – 20 und 35 Grad Celsius an.

Garantie gefährdet

Verbraucher riskieren tatsächlich ihre Garantie, wenn sie ihr Smartphone bei frostigen Temperaturen nutzen. Auch Wasserschäden sind von der Garantie oft ausgeschlossen - was bei der Bildung von Kondenswasser zum Problem werden kann. Auch wenn aufgrund der Feuchtigkeit das Glas springt, gibt es kein Geld zurück. Fallen die Temperaturen unter die vorgegebenen Grenzen der Hersteller, gibt es nur einen Rat: das Mobilgerät ausschalten. (sie)

Stand: Januar 2025