Steckrüben liegen in einem Drahtkorb

Steckrübe – leckeres Wintergemüse aus Omas Zeiten

Steckrüben hatten lange Zeit aufgrund der deutschen Geschichte ein schlechtes Image. Doch das ist Vergangenheit: Sie sind derzeit so beliebt wie vielleicht noch nie zuvor.

Die Steckrübe wird unter anderem auch „schwedische Rübe“ genannt, da sie im 17. Jahrhundert von dort nach Deutschland kam. Woher sie aber ursprünglich stammt, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Weitere Bezeichnungen für die Rübe sind „Wruke“, „Erdkohlrabi“ oder „Runkelrübe“.

Lange war die Steckrübe nicht sonderlich beliebt, denn aufgrund ihres geringen Anspruchs an Böden und Pflege, galt sie als ein Lebensmittel für Notzeiten. So war sie im „Steckrübenwinter“ am Ende des Ersten Weltkrieges und im Hungerwinter 1946/47 nach dem Zweiten Weltkrieg so gut wie das einzige verfügbare Nahrungs- und Futtermittel. In diesen Zeiten wurde sie sogar für die Herstellung von Kaffee oder Marmelade herangezogen.

Doch sind seitdem einige Jahre vergangen und die Steckrübe erlebt heute tatsächlich ein Comeback. Sogar Sterneköche haben die Rübe für ihre exklusiven Suppen- und Püree-Kreationen wiederentdeckt.

Geschmacklich wie Möhren oder Pastinaken

Ihr leicht süßlicher, erdiger Geschmack und das gelbliche Fleisch erinnern sehr an Pastinaken oder Möhren. Die Hauptsaison für die Steckrübenernte ist eigentlich von Oktober bis Dezember. Da sich die Rüben aber gut lagern lassen, kann man sie den ganzen Winter über bis in den März hinein in Supermärkten, Discountern, Bioläden oder auf dem Wochenmarkt bekommen.

Übrigens: Steckrüben sind sehr pflegeleicht und lassen sich daher von Gartenfreunden auch problemlos selbst anbauen.

Gut für die Abwehrkräfte

Steckrüben sind dank der Inhaltsstoffe Vitamine B1, B2 und C, Beta-Carotin und der Mineralstoffe Kalium, Calcium und Magnesium ein wunderbares Powergemüse für die Wintertage, um die Abwehrkräfte gegen Infektionen zu stärken. Aufgrund ihres reichen Traubenzuckergehalts und der guten Verträglichkeit mögen bereits Babys die Rübe gerne, sodass man sie problemlos zu Babybrei verarbeiten kann. Aber keine Sorge, da die Rübe auch zum Großteil aus Wasser besteht, ist sie trotz des Zuckergehalts immer noch sehr kalorienarm.

Einkaufstipps für Steckrüben

Als Faustformel für den Steckrübenkauf gilt: Je kleiner, desto zarter. Des Weiteren sollte man darauf achten, dass die Schale eine glatte Haut aufweist sowie prall und unversehrt ist. Hat die Rübe bereits braune Stellen, ist sie nicht mehr ganz so frisch.

So lässt sich die Rübe lagern

Entfernt man die Blätter und lagert man die Rüben trocken, dunkel und kühl – etwa im Keller – können sie sich bis zu sechs Monate halten. Im Kühlschrank sollten die Rüben in das Gemüsefach gelegt werden. Hier sollte man sie aber nicht länger als 14 Tage aufbewahren, sonst schmeckt sie schnell muffig.

Steckrüben können zudem eingefroren werden. Dafür muss man sie lediglich kurz blanchieren, bevor sie in die Gefrierdose kommen. Haltbar bleiben sie so ebenfalls etwa sechs Monate.

Steckrüben verarbeiten

Roh ist die Steckrübe schwer verdaulich, daher muss sie zunächst mit einem Sparschäler geschält werden. Danach kann man das Gemüse in Scheiben, Würfel oder Stifte schneiden und für 30 bis 40 Minuten in Salzwasser garen. Als eine interessante Kartoffelalternative, eignet sich die Rübe für ein leckeres Püree zu Fleisch- und Fischgerichten. Auch in Aufläufen, Suppen oder Eintöpfen in Kombination mit Pastinake, Kartoffel und Möhre schmeckt Steckrübe gut. Als Ofengemüse oder Pommes aus der Fritteuse ist sie zudem mindestens so köstlich, wie die Klassiker Kartoffeln oder Süßkartoffeln.

Tipp für Vegetarier: Die Steckrübe kann in Scheiben geschnitten und vorgegart auch in Paniermehl und Semmelbrösel gewendet werden, wie ein Schnitzel.

Wer sie doch mal roh probieren möchte, sollte die Rübe raspeln. Dann ist sie beispielsweise eine interessante Salatzutat und wird zudem bekömmlicher.

Gewürze wie Muskat, gemahlener Pfeffer, Curry, Salz und Paprikapulver eignen sich besonders gut für Gerichte mit Steckrüben.

(Sie)

Stand: Januar 2023

  • 2 Zwiebeln
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Stange Lauch
  • 3 Möhren
  • 500 g Kartoffeln
  • 500 g Steckrübe
  • 1 Pastinake
  • 2 EL Öl
  • 2 EL Gemüsebrühe
  • 1 Liter Wasser
  • Schmand nach Belieben
  • Pfeffer
  • Muskatnuss
  • Salz
  • Petersilie zum Bestreuen

Die Zwiebeln schälen und grob würfeln. Knoblauch klein schneiden und den Lauch waschen und in Ringe schneiden. Möhren, Kartoffeln, Steckrübe und Pastinake schälen und würfeln.


Öl im Topf erhitzen und die Zwiebeln glasig anbraten. Das Gemüse hinzugeben. Das Ganze mit Wasser ablöschen und die Gemüsebrühe hinzugeben. Den Eintopf 30 Minuten köcheln lassen und anschließend mit einem Kartoffelstampfer grob zerstampfen und würzen. Mit einem Klecks Schmand und Petersilie bestreut servieren.

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