So läuft das Regrowing-Experiment ab
Zunächst benötigt man für Regrowing nur einen geeigneten Gemüserest, ein passendes Gefäß und etwas Wasser.
Es ist sehr wichtig den Gemüserest so abzuschneiden, dass er nicht zu kurz wird. Ein gewisser Teil des Stängels oder der Wurzel sollte also intakt bleiben. Bei Lauchzwiebeln sollte das Stück beispielsweise fünf bis sechs Zentimeter lang sein. Auch bei Wurzelgemüse, bei dem nur die Blätter nachwachsen können, darf der Gemüserest nicht zu kurz geraten. Bei Roter Bete beispielweise sollte der Anschnitt mindestens zwei bis drei Zentimeter vom oberen Ende entfernt erfolgen. Beim Anschnitt empfiehlt es sich ein sauberes Messer zu verwenden, um keine Verunreinigungen auf die Anschnittfläche zu bringen.
Der abgeschnittene Gemüserest wird anschließend in ein geeignetes Gefäß mit etwas frischem, lauwarmem Wasser gestellt. Hierbei ist es wichtig, die Gemüsereste nicht zu ertränken. Lediglich die Wurzeln oder ein kleiner Teil des Gemüserestes sollte im Wasser stehen.
Der perfekte Standort für die Gemüsereste ist ein Fensterbrett mit reichlich Licht. Von jetzt an heißt es geduldig sein, die Reste beim Nachwachsen beobachten und am besten täglich, mindestens aber alle zwei Tage das Wasser wechseln. Damit sich keine Bakterien bilden, sollten beim Wechseln des Wassers hin und wieder auch noch die Wurzeln kurz mit Wasser abgespült werden.
Mein Fazit zum Regrowing-Experiment
Grundsätzlich begeistert es mich, dass man aus Gemüseresten mancher Gemüsesorten mit wenigen Mitteln und ohne viele Vorkenntnisse frisches Gemüse nachwachsen lassen kann – dafür braucht es weder einen Garten noch einen Balkon und auch keinen besonders grünen Daumen! Toll fand ich an dem Experiment außerdem, dass sich bei Gemüsesorten wie beispielsweise Frühlingszwiebeln und Lauch schon nach sehr kurzer Zeit, in meinem Fall nach einem Tag, Fortschritte erkennen ließen und das Regrowing tatsächlich bei einigen Sorten funktioniert hat. Mich haben die schnell sichtbaren Fortschritte motiviert, an dem Projekt dranzubleiben und fleißig täglich das Wasser zu wechseln.
Ein positiver Nebeneffekt vom Regrowing ist auch, dass man einen kleinen Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung leisten kann und in kleinem Umfang Ressourcen schont, indem aus bereits vorhandenen und erzeugten Lebensmitteln noch mehr Essbares gewonnen wird. Geschmeckt hat das Regrowing-Gemüse übrigens auch. Meine kleine Ernte habe ich in einen Salat geschnippelt.
Ich kann mir gut vorstellen, dass Personen, die Spaß an Biologie und Pflanzen haben, auch richtig Freude an einem Regrowing-Projekt entwickeln können und es eine gute Möglichkeit ist, vor allem Kindern den behutsamen Umgang mit Pflanzen und den Wert von Lebensmitteln näher zu bringen.
Als etwas ernüchternd empfand ich bei meinem ersten Regrowing-Versuch, dass sich mit dem Regrowing allein der Gemüsebedarf definitiv nicht decken lässt. Die Gemüsemengen, die sich nachziehen lassen sind doch sehr überschaubar, sodass man sich den Gang in den Supermarkt oder auf den Wochenmarkt nicht sparen kann. Zusätzlich musste ich die Erfahrung machen, dass sich nicht alle Gemüsereste nachziehen lassen, auch wenn sie sich eigentlich dafür eignen. Eine Garantie, dass das Regrowing funktioniert, gibt es also nicht. Wenn man ein Regrowing-Experiment startet, muss man außerdem bereit sein, täglich wenige Minuten zum Wasserwechseln aufzuwenden.
Ich habe mich dafür entschieden, dem Regrowing in Zukunft hin und wieder einmal eine Chance zu geben. Es kontinuierlich zu betreiben, kann ich mir persönlich nicht vorstellen, da Aufwand und Ertrag hierbei für mich in keinem passenden Verhältnis stehen. (ez)
Stand: Mai 2024