Etwas älteres Obst und Gemüse wie Möhren, Frühlingszwiebeln, Paprika, Zitronen neben einer Papiertüte

Lebensmittel verwenden statt verschwenden

Jedes achte Lebensmittel, welches zuvor eingekauft wurde, landet in der Mülltonne - oft sogar noch original verpackt. Dies sollte nicht so sein. Das VerbraucherFenster hat einige Tipps zusammengestellt, was jeder Einzelne gegen die Verschwendung tun kann.

Lebensmittel bereits beim Einkauf vor der Mülltonne bewahren

Oft kauft man mehr als nötig wäre, weil vieles so lecker aussieht oder gerade im Sonderangebot ist. Hilfreich und sinnvoll wäre daher eine bessere Planung. Viele Lebensmittel könnten so vor der Tonne bewahrt werden.

  • Die richtige Planung macht’s: Wer einen Einkaufszettel schreibt und sich im Voraus Gedanken macht, was auf dem Speiseplan stehen soll, kann im Supermarkt gezielt nur die tatsächlich benötigen Lebensmittel einkaufen.
  • Nach Bedarf: Frische und verderbliche Speisen sollten nur dann eingekauft werden, wenn sie auch zeitnah verwertet werden.
  • Auf den Inhalt kommt es an: Großpackungen sollte man nur dann kaufen, wenn man sie auch wirklich nutzen kann. Zwar locken diese Portionsgrößen oft mit Preisvorteilen, doch lohnen sich diese nur, wenn das Lebensmittel auch vollständig verbraucht wird.
  • Kleine Macken und Druckstellen an Obst und Gemüse ändern nichts am Genuss – einfach wegschneiden statt komplett wegwerfen.
  • Rette ein Brot: Wer Brot vom Vortag kauft, spart nicht nur Geld, sondern verhindert,  dass dieses eventuell im Müll landet.
  • Wie die Hamster: Einen Vorrat für den Grundbedarf anzulegen ist sinnvoll. Wer hierüber Listen führt, behält den Überblick, was im Vorrats- oder Kühlschrank zu finden ist oder was nachgekauft werden sollte.
  • Der Klassiker: Einkaufen in Eile oder unter großem Hunger ist meist keine gute Idee! Denn in diesen Situationen kommt es häufig zu Fehlkäufen. Besser wohl überlegt und gut geplant zur Tat schreiten.

Es kommt nicht aufs Äußere an – Ein Herz für krummes Gemüse

Viele Verbraucher erwarten perfekt geformte Gurken oder Möhren sowie Äpfel und Tomaten in Einheitsgröße. Krummes oder vermeintlich unansehnliches Gemüse wird zu Gunsten von 1A-Ware links liegen gelassen -  und die unverkäuflichen Produkte müssen dann entsorgt werden. Dabei kommt es doch auf den Nährwert an! Wer auch krummen Gemüse- und Obstsorten eine Chance gibt, kann schon bei der Lebensmittelauswahl einen großen Beitrag gegen die Lebensmittelverschwendung leisten.

Ordnung muss sein - Die richtige Aufbewahrung von Lebensmitteln schützt vor Verderb

Nicht selten ist die falsche Lagerung von Lebensmitteln der Grund dafür, warum sie über kurz oder lang in der Mülltonne landen. Diese Tipps können dabei helfen, die Bevorratung und Aufbewahrung in der Küche zu optimieren:

  • Grundausstattung: Damit Lebensmittel bedarfsgerecht aufbewahrt werden können, bieten sich verschiedene Dosen mit Deckel, Frischhaltefolie oder Schalen (um zum Beispiel Obst getrennt aufbewahren zu können) sowie eine Brotbox als praktische Küchenhelfer an.
  • Deckel drauf: Bereits geöffnete Lebensmittel, wie etwa Joghurt oder Konserven, ziehen schnell Bakterien an. Deswegen sollten sie möglichst zeitnah nach dem Öffnen verzehrt werden. Bis dahin können sie zum Beispiel mit Frischhaltefolie abgedeckt oder in verschließbare Aufbewahrungsdosen umgefüllt werden.
  • Neues nach hinten: Werden neue Lebensmittel eingekauft, sollten diese im Kühl- oder Vorratsschrank hinter ältere Produkte gestellt werden. So greift man bei der Essenszubereitung nicht immer nach den Produkten mit der längeren Haltbarkeit.
  • Datieren: Es kann auch hilfreich sein, die Lebensmittel mit dem Datum, an dem sie zubereitet oder geöffnet wurden, zu beschriften. Auf diese Weise behält man den Überblick.
  • Achtung Motten! Vorratsschädlinge fühlen sich in fast allen Lebensmitteln wohl, deshalb sollte man regelmäßig Gewürze und Trockenwaren kontrollieren und Vorratsschränke und Regale von Essensresten, Krümeln und Staub reinigen. Wird man dennoch fündig, müssen die befallenen Lebensmittel unverzüglich entsorgt werden.

Im Kühlschrank hat alles ein System – doch wo gehören die Lebensmittel hin?

Im Kühlschrank gibt es für die unterschiedlichen Lebensmittel verschiedene Kältezonen. Das unterste Fach ist das kühlste und nach oben hin steigt die Temperatur von Fach zu Fach an. Die Türfächer bekommen durch das Öffnen die meiste Wärme ab. Wer die Lebensmittel richtig lagert, hat länger was davon. Doch wohin kommt was?

  • Nach oben: Selbstgekochtes
  • In der Mitte: Käse und Milchprodukte
  • Auf der Glasplatte: Verderbliches, Fleisch und Wurstwaren
  • Unten (Gemüsefach): Obst und Gemüse, welches Kälte verträgt
  • Türfach: Butter, Eier, Getränke


Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum sind nicht dasselbe

Häufig landen ungeöffnete Lebensmittel alleine deshalb im Müll, weil die Datumsangabe zur Haltbarkeit bereits überschritten wurde. Dies muss nicht sein!

Die meisten Lebensmittel sind mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum gekennzeichnet. Dies ist kein Wegwerfdatum! Es handelt sich hier lediglich um eine Empfehlung des Herstellers, bis zu welchem Zeitpunkt das Lebensmittel bestmöglich verzehrt werden sollte. „Mindestens haltbar bis“ - bis zu diesem Datum garantiert er für die spezifischen Eigenschaften des Produktes wie etwa Geschmack, Geruch, Farbe, Konsistenz oder auch Nährwert. Das Lebensmittel ist also nicht zwangsläufig nach Überschreitung des Mindesthaltbarkeitsdatums verdorben. Besser: Beim Überführen ungenießbarer Produkte auf die eigenen Sinne verlassen. Veränderungen von Geruch, Konsistenz oder Farbe zeigen meist verlässlich an, ob das Lebensmittel noch verzehrt werden kann oder besser nicht.

Anders sieht es beim Verbrauchsdatum aus. Nur wenige leicht verderbliche Lebensmittel, wie etwa Hackfleisch, Fisch oder frisches Geflügel tragen dieses Datum auf ihrem Etikett. Unter „Verbrauchen bis“ versteht sich das Datum, bis zu welchem Tag das Lebensmittel verzehrt werden sollte. Wurde das Datum bereits überschritten, sollte das Lebensmittel aus gesundheitlichen Gründen tatsächlich lieber in die Mülltonne geworfen werden.

Stand: September 2023

Vorratsschrank: H-Milch und –Schlagsahne, Nudeln, Reis, Mehl, Salz, Zucker, Kartoffeln, Zwiebeln, Konserven nach Belieben, passierte Tomaten, Honig, Marmelade, Pflanzenöl,Tomatenmark, Instantbrühe, Gewürze, Senf
Kühlschrank: Eier, Käse, Milch, Joghurt, Quark, Butter, Margarine
Gefriertruhe: Spinat, Brokkoli, Erbsen, Fischfilet, Brot

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