Baby in Windel liegt auf Rücken, gfreift sich an die Füße und lacht

Feuchttücher für Babys selber machen

Wer ein Baby zu Hause hat, weiß: Ohne Feuchttücher geht gar nichts! Ob unterwegs oder zu Hause auf der Wickelkommode, schnell sind sie zur Hand und der Babypopo ist im Nu wieder sauber. Doch neben den Einwegwindeln fällt zusätzlich jede Menge Müll an! Unsere Autorin hat eine umweltfreundliche Alternative getestet.

Einfach mal ausprobiert!

„Probieren geht über Studieren“, sagt der Volksmund zu Recht. Wir wollen unsere Leserschaft in loser Folge an unseren Erfahrungen teilhaben lassen. Unser Redaktionsteam schildert eigene Eindrücke aus dem Verbraucheralltag hier ganz persönlich und ohne Filter. Für diese Folge hat unsere Redaktionsleiterin Ira Spriestersbach getestet, wie sie Feuchttücher für die Babypflege selbst herstellen kann.

Mit guter Kommunikation Verbraucherinnen und Verbraucher stärken – das ist die Mission unserer Autorin und Kommunikationsexpertin Ira Spriestersbach. Als frischgebackene Mutter entdeckt und testet sie außerdem für uns die bunte Welt der Babyprodukte.

Gute Qualität, aber wenig nachhaltig

Eine Internetrecherche ergibt, dass die meisten Feuchttücher laut dem Verein für Konsumenteninformation (VKI) gut abschneiden mit Blick auf Inhaltsstoffe und Umwelteigenschaften. Aber: Auf ein Baby kommen bis zu 47 Kilogramm Tuchmüll pro Jahr plus bis zu 1,5 Kilogramm Plastikverpackung. Als Eltern plagt einen sowieso schon das schlechte Gewissen angesichts der Müllberge, die Einwegwindeln verursachen. Jetzt also auch noch Feuchttücher!

Kann man einfach selber machen, erklärte mir meine Hebamme. Aber ist das hygienisch? Wie hält man die Tücher feucht? Riecht das nicht furchtbar nach ein paar Tagen? Und wohin mit den benutzten Tüchern? Also probiere ich es einfach mal aus.

Alte Jersey-T-Shirts verwerten

Die Grundlage bilden alte Jersey-T-Shirts. Aus dem Stoff der Shirts schneide ich einfach Rechtecke aus und fertig ist das selbst gemachte Tuch, das nur noch feucht gemacht werden muss. Der Stoff ist schön weich und die Tücher lassen sich bei 60 Grad gut waschen. Bei der Größe empfehle ich, sich an den Einwegfeuchttüchern aus dem Einzelhandel zu orientieren.

Aufbewahrung bis zum nächsten Waschgang

Das Zauberwort lautet Wetbags! Diese Nasstaschen schließen Feuchtigkeit und Gerüche ein und sind waschbar. Darin lassen sich die Tücher perfekt aufbewahren, ohne dass es zur Schimmelbildung oder starken Geruchsbelästigung kommt.

Es gibt verschiedene Händler, die diese Taschen im Internet anbieten. Ich habe gleich zwei Größen gekauft – eine große Wetbag, um dort die Feuchttücher aufzubewahren, die beim Wickeln auf der Wickelkommode anfallen und eine kleine Wetbag für unterwegs. Die Nasstaschen haben außerdem fast alle einen Reißverschluss zum Verschließen und können an einer Schlaufe praktisch an der Wickelkommode aufgehängt werden.

Thermoskanne, Jersey-T-Shirt-Reste, Kunststoffwanne und zwei Wetbags
Equipment für die selbstgemachten Feuchttücher

Zu Hause bewahre ich die selbst zurechtgeschnittenen Tücher trocken in einer Schale auf. Sobald ihr Einsatz gefragt ist, gieße ich heißes Wasser aus einer Thermoskanne in eine zweite Schale und mache dort die Tücher frisch nass. Wer Platz im Bad hat zum Wickeln, kann sich den Trick mit der Thermoskanne natürlich sparen und einfach den Wasserhahn benutzen. Für unterwegs bereite ich die nassen Tücher vor und packe sie in die kleine Wetbag. Die Tücher sind dann zwar kalt - aber das sind die gekauften Einwegtücher ja auch.

Reinigung bei 60 Grad in der Waschmaschine

Ich empfehle, die Feuchttücher beim Waschen in einen Wäschesack zu packen. So bleiben die Tücher beisammen und können sich nicht in den Ritzen der Waschmaschinentür verstecken. Die Wetbags einmal von innen nach außen stülpen, Reißverschluss zu machen und ebenfalls ab damit in die Trommel.   

Manche Hersteller empfehlen eine Wäsche bis maximal 40 Grad. Ich habe mich entschieden, die Tücher aus hygienischen Gründen immer bei 60 Grad zu waschen und meine Wetbags machen das problemlos mit. Mit Blick auf die Nachhaltigkeit ist es wichtig, weitere 60-Grad-Wäsche zu sammeln, bis man die Waschtrommel voll beladen kann. Mit einem Baby im Haushalt kommt schnell genügend Wäsche in Form von Spucktüchern, Bodys und Lätzchen zusammen. In der Regel ist das bei uns einmal die Woche der Fall.

Fazit

Ich war zunächst wirklich skeptisch und habe mit schimmeligen Tüchern in der Nasstasche und einer starken Geruchsbelästigung gerechnet. Nichts dergleichen ist passiert. Ich kann nur empfehlen, Babyfeuchttücher selber zu machen und damit viel Müll einzusparen. (isp)

Stand: Februar 2024

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