Zwei mit fröhlichen Gesichtern bemalte Eier liegen in einem Eierkarton

Foodsharing: Lebensmittel teilen statt verschwenden

Beim Foodsharing werden nicht mehr benötigte Lebensmittel von Privatpersonen oder auch aus dem Gewerbe abgegeben, von Interessierten abgeholt oder verteilt und somit vor der Tonne gerettet. Das macht Sinn, denn unsere Nahrung ist wertvoll.

Was ist Foodsharing?

Foodsharing ist eine Initiative gegen Lebensmittelverschwendung, Getreu dem Motto: Lebensmittel teilen, statt sie wegzuwerfen. Auf der Internetplattform des gemeinnützigen Vereins foodsharing.deÖffnet sich in einem neuen Fenster können überschüssige Lebensmittel aus dem Handel, von Privatpersonen und Produzenten kostenlos angeboten werden, um sie so vor der Mülltonne zu bewahren. Interessierte können dann mit den Anbietern in Kontakt treten und die Lebensmittel vor Ort abholen. Wichtig ist dabei, dass das Verteilen und Abgeben der Lebensmittel kostenlos bleibt.

Beim Foodsharing kann jeder mitmachen! Ortseigene Foodsharing-Gruppen und die Kontakdaten kann man auf der Website finden oder in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram. 4500 Betriebe kooperieren mit dem Verein, sodass bereits viele Tonnen Lebensmittel vor der Mülldeponie gerettet werden konnten. Zudem gibt es Foodsharing nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich, der Schweiz und weiteren europäischen Ländern.

Wie funktioniert das Verteilen und Abholen?

Foodsharer: Privatperson, die Lebensmittel verteilen möchte
Wer Lebensmittel übrig hat, weil etwa ein Urlaub ansteht, kann sich auf foodsharing.de registrierenÖffnet sich in einem neuen Fenster und einen digitalen Essenskorb erstellen, indem man abzugebende Lebensmittel auflistet und beschreibt. Auf einer Landkarte können dann ebenfalls registrierte Interessierte die erstellten Essenskörbe ausfindig machen und Kontakt zum Lebensmittelverteiler, dem sogenannten Foodsharer, aufnehmen und die Lebensmittel abholen.

Foodsaver: Personen, die Lebensmittel im Handel oder beim Produzenten abholen
Neben der Lebensmittelrettung von privat an privat, gibt es zusätzlich noch die Foodsaver, welche bei kooperierenden Betrieben überschüssige Lebensmittel kurz vor Feierabend einsammeln, um sie weiter zu verteilen. Zu den Betrieben gehören große Supermarktketten, Produzenten, Hotels, Bäckereien, Restaurants, Marktstände oder kleinere inhabergeführte Läden. Die Foodsaver entscheiden dann, was mit den geretteten Lebensmitteln passiert. Dabei wird einiges selbst genutzt, vieles aber beispielsweise an Nachbarn, Suppenküchen, an Geflüchtete oder Bahnhofsmissionen verteilt oder auf foodsharing.de eingestellt. Manche Ortsgruppen bieten regelmäßig lokale Abnahmestellen an, bei denen die geretteten Lebensmittel gesammelt und von Interessierten mitgenommen werden können. Wer Foodsaver werden möchte, muss sich auf der Internetplattform anmelden.

Darf man alle Lebensmittel anbieten?

Foodsharing übernimmt keine Haftung für die geteilten Lebensmittel. Das bedeutet, dass jeder Foodsaver selbst verantwortlich für die eingesammelten Lebensmittel ist. Allerdings dürfen aus hygienischen Gründen Hackfleisch, rohe Eier oder Fisch auf der Plattform nicht angeboten werden. Bereits am Buffet angerichtete Lebensmittel sind ebenfalls für das Foodsharing tabu, denn eine Gesundheitsgefährdung durch verdorbene Nahrungsmittel muss ausgeschlossen werden.

Produkte mit abgelaufenem MindesthaltbarkeitsdatumÖffnet sich in einem neuen Fenster können dagegen oftmals noch verwertet werden.

Foodsharing und die Tafeln – Konkurrenz um die Lebensmittel?

Foodsharing soll nicht als Konkurrenz zu den TafelnÖffnet sich in einem neuen Fenster verstanden werden, sondern vielmehr als Ergänzung. Denn beide Organisationen verfolgen das gleiche Ziel: Weniger Essensmüll. Während sich die Tafeln an bedürftige Personen richten, kann beim Foodsharing - ob als Lebensmittelverteiler oder –abholer - jeder mitmachen. Ein Kooperationsvertrag zwischen den beiden Organisationen hält darum fest, dass die Tafeln bei den Lebensmittelvergaben der Betriebe immer Vorrang haben. Ein weiterer Teil der Zusammenarbeit besteht darin, dass die Tafeln bei kleinen Lebensmittelmengen von Privatpersonen auf Foodsharing verweisen, während Foodsharing große Lebensmittellieferanten an die Tafeln weitervermittelt. (sie)

Stand: Oktober 2023

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