Ausfahrtsschild für Raststätte mit den Symbolen für Tanken, Essen und Übernachten

Teure Autobahnraststätten – diese günstigeren und erholsameren Alternativen gibt es

Wer sich auf längeren Autobahnfahrten mit Snacks und Getränken versorgen, tanken oder seine Notdurft verrichten möchte, muss an deutschen Raststätten tief in die Tasche greifen. Wie kommt es zu diesen saftigen Preisen und gibt es günstigere Alternativen?

Laut dem führenden Raststättenbetreiber „Tank und Rast“ nutzen jährlich etwa 500 Millionen Urlauber und Pendler die Raststätten mit integrierten Tankstellen, Restaurants, Spielplätzen und sauberen Toiletten – spätestens dann, wenn der Magen knurrt, die Blase voll oder der Tank leer ist. Dabei sind diese kleinen Fahrtpausen alles andere als günstig. Laut dem 2021 vom ADAC erhobenen Raststätten- und AutohofvergleichÖffnet sich in einem neuen Fenster zahlt man im Schnitt 2,15 Euro für eine 0,5 Liter Wasserflasche, 4,05 Euro für ein belegtes Brötchen und 2,65 Euro für ein süßes Croissant. Ab November 2022 kostet zudem die Toilettennutzung einen Euro, statt den bisherigen 70 Cent. Im Gegenzug gibt es einen Wertbon, der im Raststättenshop eingelöst werden kann. Auch die Benzin- und Dieselpreise haben es an den Raststätten in sich. So zahlen Autofahrende etwa für den Liter Diesel durchschnittlich 25 Cent mehr.

Spätestens bei längeren Autofahrten kann das wiederholte Einkehren also richtig ins Geld gehen.

Autohof oder Tankstelle in der nächsten Ortschaft ist günstigere Alternative

Eine günstigere Toiletten-, Tank- und Snackpause gibt es an Autohöfen. Allerdings müssen Autofahrende hierfür die Autobahn verlassen. Das Gute: Autohöfe liegen maximal einen Kilometer von einer Anschlussstelle entfernt und sind somit dennoch schnell und einfach erreichbar. Sie sind meist ebenfalls 24 Stunden am Tag geöffnet und an den Autobahnen ausgeschildert. Toiletten sind auf Autohöfen oft kostenlos und auch beim Tanken oder im Shop gibt es einen deutlichen Preisunterschied zur Autobahnraststätte.

Noch günstiger wird es, wenn man die Autobahn noch ein Stück weiter verlässt und eine Tankstelle in der nächstgelegenen Ortschaft ansteuert.

Wie kommt es zu dem Preisunterschied?

Grund für die hohen Preise ist laut ADAC die Monopolstellung des Unternehmens „Tank und Rast“. Zwar betreiben das Unternehmen den Großteil der Raststätten nicht direkt selbst, sondern überlässt dies Franchisepartnern. Diese müssen jedoch an den Monopolisten Abgaben zahlen. Dadurch gibt es kaum Wettbewerb. Höchstbietende Mineralölkonzerne erhalten von Tank und Rast den Zuschlag, ihre Kraftstoffe an den Standorten zu verkaufen.

Autohöfe konkurrieren hingegen bei der Preisgestaltung mit örtlichen Tankstellen.

Kostenfreie Parkplätze an der Autobahn oft unhygienisch und mit Sicherheitsmängeln

Die sparsamste Variante für eine Pause auf langen Autofahrten ist der unbewirtschaftete Rastplatz mit Toilettenhäuschen. Zwar ist hier der WC-Gang kostenlos, dafür muss man allerdings oft starke Nerven aufweisen. Laut weiteren Untersuchungen des ADACs aus dem Jahr 2022, sind die Rastplätze oft ungepflegt, die Toilettenanlagen verschmutzt oder unzureichend ausgestattet. So fehlen nicht selten Seifenspender oder Toilettenpapier, Toilettentüren lassen sich nicht mehr verschließen oder die Toiletten sind sogar verstopft.

Auch in Bezug auf Sicherheit lassen die Parkplätze zu wünschen übrig. Oft fehlt es an ausreichender Beleuchtung oder einem Notruf.

Behindertenparkplätze oder ausreichend ausgestattete Behinderten-Toiletten sind ebenfalls Mangelware.

Erholung im Grünen

Bei langen Autofahren sollten in regelmäßigen Abständen Pausen eingelegt werden. Wer etwas Zeit hat, ist in jedem Falle besser beraten die Autobahn zu diesem Zwecke zu verlassen und sich in der umliegenden Gegend ein Rastplätzchen zu suchen. Warum nicht mal einen kleinen Waldspaziergang machen, anstatt sich an der lauten Autobahn im Raststättengewusel nur schnell die Beine zu vertreten?

Mit dem richtigen Reiseproviant Geld und Kalorien sparen

Anstatt auf überteuertes Fast Food und Snacks an den Raststättenshops und -restaurants zurückzugreifen, kann bereits vorab zubereitetes Reiseproviant nicht nur den Geldbeutel entlasten, sondern ist auch eine gesündere und schmackhaftere Alternative.

Hier ein paar leckere Tipps für die Rast:

  • Klein geschnittenes Obst und Weintrauben oder je nach Saison Beeren
  • Gemüsesticks (zum Beispiel Gurke, Möhre, Zucchini) mit Dip (zum Beispiel Kräuterquark oder Hummus)
  • Vollkornbrot mit Frischkäse, fettarmer Wurst oder Käse, garniert mit Radieschen, Gurken oder einem Salatblatt
  • Müsliregel
  • Nüsse
  • Nudel- oder Couscoussalat
  • Oliven oder Cocktailtomaten
  • Salzstangen oder Salzbrezeln
  • Joghurt oder Buttermilch
  • Mineralwasser, Saftschorle oder Tee in der Thermoskanne

Lebensmittel, die zuhause im Kühlschrank gelagert werden, sollten auch währen der Fahrt gekühlt werden. Hierfür empfiehlt sich die Anschaffung einer Kühltasche oder –box und Kühlakkus.

Fazit: Gute Planung ist alles!

Es ist lohnenswert, längere Autofahrten inklusive Erholungspausen gut vor Fahrtantritt zu planen und sich etwas Zeit zu gönnen. E-Auto-Besitzer müssen auf größeren Strecken ohnehin längere Tank-Pausen einlegen. Mit einem leckeren Reiseproviant ausgestattet, kann man sich dann zu abgelegeneren Ruheplätzen in der Autobahnnähe aufmachen. Natürlich ist der Zeitverlust etwas größer, dafür sind die kleinen Auszeiten vom stressigen Autobahnverkehr aber wesentlich entspannter.

Um den Toilettengang kommt man allerdings nicht herum. Hier muss man sich entscheiden, welche Möglichkeiten man ansteuert.

(Sie)

Stand: November 2022

 

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