Frauenarm mit Spraydose besprüht Fahrradkette

So wird das Fahrrad fit für den Frühling

Mit ansteigenden Temperaturen und heller werdenden Tagen geht die Fahrradsaison wieder los! Stand das Fahrrad einige Zeit ungenutzt herum, braucht es nun einen Frühjahrsputz und einen Sicherheitscheck.

Wer sein Rad liebt, der putzt es

Wer sein Rad nicht mehr vor der Winterpause geputzt hat, sollte eine Reinigung als erstes vornehmen. Hier empfiehlt es sich, sich etwas Zeit zu nehmen und alle Teile sorgfältig mit einem Schwamm und klarem Wasser zu reinigen. Wer mag, kann vorher Rahmen und Anbauteile mit Spülmittel-Lauge einsprühen. Verwinkelte Teile, wie Bremsen oder die Gangschaltung, können mit Hilfe einer alten Zahnbürste gesäubert werden.

Von Hochdruckreinigern besser die Finger lassen: Der hohe Druck spritzt das Wasser in die Kugellager und lässt diese rosten. Auch spezielle Konservierungssprays, die vor Nässe und Schmutz schützen sollen, kann man sich sparen. Diese Sprays verhindern das erneute Verdrecken des Fahrrads kaum.

Reifen prüfen

Auch ohne dass ein Loch im Reifen oder das Ventil kaputt ist, verliert der Fahrradschlauch über die Winterpause Luft. Ist der Luftdruck zu niedrig, fährt sich das Rad schwerer und die Reifen gehen schneller kaputt. Ob noch genug Luft auf dem Reifen ist, lässt sich am besten prüfen, indem man versucht mit dem Daumen den Reifen einzudrücken. Je nachdem wie sehr der Reifen nachgibt, muss neue Luft drauf.

Auf den Reifenflanken kann man den empfohlenen Luftdruck ablesen. Dieser hängt nicht nur vom Radtyp wie Tourenrad, Rennrad oder Mountainbike ab, sondern auch von der Reifenbreite. Bei breiteren Reifen ist der einzustellende Luftdruck etwas niedriger. In der Regel beträgt der Luftdruck zwischen zwei und vier Bar. Wer seinen Reifen mit einer Pumpe mit Druckanzeige aufpumpt, kann dann entsprechend der zu fahrenden Wege den Druck einstellen. Wer beispielsweise viel im Gelände und auf unbefestigten Strecken unterwegs ist, sollte den Luftdruck im unteren Bereich wählen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Reifen platzt. Reine Straßenfahrräder können hingegen einen Luftdruck von 3,5 bis 4,0 Bar vertragen.

Nach dem Aufpumpen sollten die Reifen einige Tage beobachtet werden, ob sich die Luft hält. Wenn nicht, ist eventuell ein Loch im Schlauch.

Sind die Reifen schon ein paar Jahre alt, haben die Flanken Risse und ist das Profil abgefahren, kann auch über eine Neuanschaffung nachgedacht werden.

Kettenpflege nicht vergessen

Die Kette ist ein wichtiges Teil am Fahrrad, denn sie sorgt dafür, dass die Beinkraft auf das Rad übertragen wird. Damit dies reibungslos läuft, ist die Kette regelmäßig mit Wasser und Bürste zu reinigen. Manchmal reicht es, einen geölten Lappen über die Kette laufen zu lassen, um den groben Schmutz zu entfernen.

Außerdem sollte die Kette ab und an geölt werden. Hierfür jedes einzelne Kettenglied tropfenweise mit Kettenöl benetzen, die Kette einige Male im Leerlauf drehen und das überschüssige Öle mit einem sauberen Lappen entfernen.

Generell ist es sinnvoll, alle beweglichen Teile am Rad regelmäßig zu schmieren, zum Beispiel die Drehpunkte der Schaltung, die Pedale oder die Federgabel. Hierfür eignen sich dünnflüssige, harz- und säurefreie Bio-Kettenöle.

Sicherheitscheck 1: Bremse

Wenn die Bremsen nicht richtig funktionieren, kann es schnell gefährlich werden. Ein regelmäßiger Bremsencheck ist daher wichtig. Bei Felgenbremsen sollte dazu ein Auge auf die Beläge geworfen werden: Ist das Gummi soweit abgetragen, dass keine Rillen mehr zu erkennen sind, wird es Zeit für neue Beläge. Auch verschmutzte Bremsen haben Auswirkungen auf die Bremsleistung.
Die Bremsseile sollten Kappen am Ende haben und nicht beschädigt oder geknickt sein.
Zu locker eingestellte Bremsen können bei vielen Modellen über die Stellschraube am Bremszug fester gezogen werden. Die Seilzüge können eine Ölung vertragen, wenn sich die Bremsarme nur schwer bewegen lassen.

Sicherheitscheck 2: Licht

Funktionieren Vorder- und Rücklicht? Wenn nicht, sind diese unbedingt zu reparieren. Zunächst muss hier geprüft werden, ob alle Stecker der Kabel an den Leuchten und am Dynamo festsitzen oder ob die Birne kaputt ist.

Bei Pedelecs und E-Bikes: Akku-Check

Ist der Akku nicht mehr voll funktionstüchtig, sollte dieser ausgetauscht werden. Auf keinen Fall sollte man versuchen, den Akku selbstständig zu reparieren. Bei falscher Handhabung besteht Lebensgefahr!

Wer sich Reparaturen nicht selbst zutraut, findet bestimmt Rat und Hilfe in der Nachbarschaft oder wendet sich an eine Fachwerkstatt.

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StVZO: Das verkehrssichere Fahrrad

Damit ein Fahrrad funktionstüchtig ist, dürfen nachfolgende Dinge laut Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) nicht fehlen, denn sonst gibt es Ärger bei der Polizeikontrolle:

  • Eine helltönige Klingel
  • Zwei voneinander unabhängig wirkende Bremsen (Vorderrad- und Hinterradbremse)
  • Großflächiger roter Z-Rückstrahler
  • Zwei rutschfeste Pedale mit gelben Reflektoren vorne und hinten
  • In jedem Rad zwei gelbe Speichenreflektoren oder reflektierendes Material (weiß) an Speiche, Felge, oder Reifen
  • Dynamo oder Lampen mit Akku- oder Batteriebetrieb. Letztere müssen tagsüber nicht mitgeführt werden, allerdings das Prüfzeichen des Kraftfahrt-Bundesamtes tragen.
  • Rotes Rücklicht mit rotem Rückstrahler, weißer Scheinwerfer mit Frontreflektor. Rücklichter, die weiterleuchten, wenn das Fahrrad steht, machen den Radfahrer auch in Wartesituationen sichtbar. (fra/eck)

Stand: März 2024

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