Waschanlage oder Waschstraße, was ist der Unterschied?
Was ist der Unterschied zwischen einer Waschanlage und einer Waschstraße? In einer "Portalwaschanlage" bleibt das Fahrzeug während des Waschvorgangs stehen. Das sogenannte Portal – also der bewegliche Rahmen mit den Waschbürsten und Düsen – fährt mehrmals vor und zurück. Diese Anlagen findet man häufig an Tankstellen, da sie wenig Platz benötigen und sich ideal für kleinere Betriebsgelände eignen. In einer "Waschstraße" hingegen bewegt sich das Auto auf einem Förderband durch die einzelnen Reinigungsstationen, während die Waschmodule fest installiert sind. Waschstraßen werden oft mit einem gründlicheren Reinigungsergebnis in Verbindung gebracht. Das liegt zum einen an der in der Regel durchgeführten "manuellen Vorwäsche" mit Hochdruckreinigern durch das Personal, zum anderen an der professionellen Spezialisierung dieser Betriebe auf Fahrzeugpflege. Während Portalwaschanlagen meist ergänzend zum Tankstellengeschäft betrieben werden, konzentrieren sich Waschstraßen ausschließlich auf die Autowäsche und können dadurch mit mehr Erfahrung, modernster Technik und innovativen Waschverfahren überzeugen.
Sauberer ist sicherer
Ein sauberes Auto reflektiert Scheinwerferlicht deutlich besser als ein schmutziges. Somit kann es gerade in der dunklen Jahreszeit und bei Schmuddelwetter von anderen Verkehrsteilnehmern besser wahrgenommen werden. Zudem hinterlassen Vogelkot, Streusalz und andere Verunreinigungen Flecken im Lack und auf den Felgen, wenn sie nicht rechtzeitig entfernt werden.
Auch günstig ist gut
Teurer muss nicht automatisch besser heißen. Letztlich geht es in Fragen der Verkehrssicherheit darum, dass das Reinigungsergebnis stimmt. Das Angebot wird zunehmend in Waschstraßen und Portalanlagen ausgebaut. Viele der Zusatzangebote haben aber eher optischen Wert, als dass sie den sicherheitsrelevanten Reinigungsaspekt erhöhen. Marketingbegriffe wie Aktiv-Schaumwäsche oder Luxus-Hochglanzpolitur lassen ein Auto nicht unbedingt sauberer und besser erkennbar werden.
Wenn’s müffelt: besser nicht!
Nur aus einer sauberen Waschanlage oder Waschstraße kann ein sauberes Auto kommen. Der Geruch verrät, ob die Anlage gut gewartet wird beziehungsweise die Wasseraufbereitung richtig funktioniert. Seien Sie misstrauisch, wenn es faulig oder stark parfümiert riecht.
Vorwäsche empfehlenswert
Eine Vorwäsche mit einem Hochdruckreiniger beziehungsweise Dampfstrahler ist immer sinnvoll, aber gerade im Winter ist sie zu empfehlen. Die auf dem Autolack haftende Schicht aus Staub, Schmutz und Streusalz muss zunächst aufgeweicht werden, damit Schmutzpartikel oder Verkrustungen bei der Wäsche nicht den Lack zerkratzen. Auch sollten bei der Vorwäsche händisch schwer erreichbare Stellen - beispielsweise an den Seitenscheiben, hinter den Spiegeln oder rund um das hintere Nummernschild - vorgereinigt werden.
Unterbodenwäsche: ja oder nein?
Waschanlagen und Waschstraßen bieten häufig auch Programme mit Unterbodenwäsche an. Ob diese sinnvoll sind, ist umstritten. Denn das verwendete Brauchwasser kann beispielweise mit Salzen belastet sein, die durch den verwendeten Druck in Zwischenräume gepresst werden. Auch sind moderne Fahrzeuge am Unterboden mit Kunststoff verkleidet, die eine Unterbodenwäsche überflüssig machen können. Vom Zeitraum her bietet sich eine Unterbodenwäsche eher nach dem Winter an, insbesondere, wenn es ein streusalzreicher Winter war.
Was tun bei Schäden?
Nach jeder Wäsche sollte immer überprüft werden, ob ein Schaden am Fahrzeug entstanden ist. Die Beweispflicht, dass ein Kratzer oder eine Schramme in der Waschanlage verursacht wurde, liegt beim Fahrzeugbesitzer. Wurde das Betriebsgelände mit dem Wagen wieder verlassen und der Schaden erst später bemerkt, ist es unwahrscheinlich, dass der entstandene Schaden reklamiert werden kann. (eck)
Stand: Oktober 2025