So funktioniert eine Zahnpasta
Um Zahnfleischentzündungen und Karies vorzubeugen, enthält Zahnpasta eine ganze Reihe von Inhaltsstoffen. Darüber hinaus enthalten die Cremes zumeist Hilfsstoffe etwa für eine angenehme Viskosität oder um die Zahnpasta zu konservieren.
Etwa fünfzig Prozent der Zahncreme besteht aus Putzkörpern, wie zum Beispiel Kieselsäure (Silica) oder Schlämmkreide. Diese reinigen das Gebiss mechanisch von Verunreinigungen und Verfärbungen. Wie stark der Abrieb ist, hängt von der Art, der Partikelgröße, der Anzahl und Härte der Putzkörper ab. Im Warenregal findet sich eine Vielzahl von Zahncremes mit unterschiedlich hohem Abrieb. Generell haben aber Sensitiv-Zahnpasten einen geringeren Abrieb.
Um die Zahncreme gleichmäßig im Mundraum zu verteilen und Essensreste und Zahnbeläge vom Zahn abzulösen, nutzen Hersteller Tenside als Schaumbildner. Abgelöste Partikel werden durch in der Zahncreme befindliche Netzmittel gebunden und können so leichter am Ende des Putzvorgangs ausgespült werden.
Für den frischen Geschmack der Zahncreme sind Menthol, Zimt- oder Pfefferminzöl zuständig. Sorbitol als Zuckeraustauschstoff gibt der Paste einen angenehmen Geschmack und hält gleichzeitig die Zahncreme in der Tube feucht.
Wichtigster Wirkstoff der Zahncreme ist Fluorid
Fluoridsalze beugen Karies vor, indem sie die Zahnoberfläche mineralisieren und die Zähne härter und widerstandsfähiger machen. Außerdem hemmt Fluorid das Bakterienwachstum. Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde rät daher zu fluoridhaltigen Zahncremes.
Allerdings kursieren angstschürende Behauptungen zu fluoridhaltigen Zahncremes im Internet, wie etwa, dass sie gesundheitsschädlich und giftig seien. Experten geben jedoch Entwarnung, denn kaum eine Substanz ist so gut untersucht, wie das Fluorid der Zahnpasta.
Zink in der Zahncreme – sinnvoll?
Wird der Zahnpasta Zink zugesetzt, kann dies vor Plaque, Zahnfleischentzündungen, Mundgeruch oder Zahnstein schützen.
Auf Ratschlag des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) Öffnet sich in einem neuen Fenstersollte Kinderzahnpasta kein Zink enthalten. Auch sollten Minderjährige keine zinkhaltige Erwachsenen-Zahncreme verwenden. Der Grund hierfür ist, dass der Bedarf an Zink bei Kindern und Jugendlichen geringer ist als beim Erwachsenen und der Mineralstoff meist schon in ausreichender Menge über die Nahrung aufgenommen wird.
Weißmacher Titandioxid
Damit die Zahncreme schön weiß aus der Tube quillt muss sie mit einem Farbstoff versetzt werden. Dies ist zumeist Titandioxid. Einen Beitrag zur Reinigungsleistung trägt der Stoff nicht bei. Seit Mitte 2022 ist Titandioxid als Zusatzstoff in Lebensmitteln verboten. Noch diskutiert die Fachwelt, inwieweit dieses Verbot auch für den Kosmetikbereich sinnvoll wäre. Wer schon jetzt auf ein Produkt ohne Titandioxid setzen möchte sollte darauf achten, dass in der Zutatenliste auf der Verpackung der Begriff „CI 77891“ oder „Titandioxid“ nicht aufgelistet wird.
Unterschiedliche Varianten an Zahnpasta
Verbraucher können zwischen drei Typen von Zahnpasta wählen: Universalzahnpasta, Sensitiv-Zahnpasta oder Zahnpasta mit Weißmachern.
- Universalzahnpasta bietet einen Rundum-Schutz für Zähne, Zahnfleisch und vor allem gegen Karies. In der Regel reicht diese Art der Zahnpasta aus, um die Zähne zu pflegen.
- Für Menschen mit empfindlichen Zähnen empfiehlt sich die Wahl einer Sensitiv-Zahnpasta. Denn reagieren Zähne auf Heißes, Kaltes, Süßes oder Saures, liegt das meist en freiliegenden Zahnhälsen. Dies kann aufgrund eines zu starken Schrubbens beim Zähneputzen entstehen. Sensitiv-Zahnpasten haben hingegen einen niedrigen Abrieb und schützen so das Zahnfleisch. Außerdem enthalten Sensitiv-Zahnpasten Wirkstoffe, die die Schmerzempfindlichkeit reduzieren sollen.
- Zahnpasta mit Weißmacher-Effekt versprechen zwar strahlend weiße Zähne, allerdings sollten Verbraucher hier nicht allzu viel erwarten. Denn Zähne, die von Natur aus gelblich oder grau sind, wird diese Zahncreme nicht aufhellen. Früher setzten Hersteller von Zahnweißer-Cremes auf einen besonders hohen Abrieb. Heute sind hauptsächlich chemische Substanzen hierfür verantwortlich.
Zahnpasta für Kinder
Spezielle Kinder-Zahncremes sind ab dem ersten durchbrechenden Milchzahn sinnvoll. Diese weisen eine bedarfsgerechte Menge an Fluorid auf und schützen die Kleinen vor einer Zahnfluorose. Eine Fluorose kann entstehen, wenn Kleinkinder während der Zahnentwicklung überhöhte Mengen an Fluorid zu sich nehmen und zeigt sich durch weiße Schmelzflecken auf den Zähnen.
Sobald in etwa ab dem 6. Lebensjahr der erste bleibende Zahn durchbricht, ist es ratsam auf eine Junior-Zahncreme mit einem ähnlichen Fluoridgehalt wie bei Produkten für Erwachsene umzusteigen. Diese eignet sich besser zur Pflege des sogenannten Wechselgebisses aus Milch- und bleibenden Zähnen und hat ebenfalls einen milden Geschmack. (eck)
Stand: Mai 2023