Tasse Tee mit Zitrone

Welche Hausmittel helfen bei Schnupfen, Husten, Heiserkeit?

Der Hals kratzt, die Nase läuft – eine Erkältung ist im Anmarsch. Der Griff zu Arzneimitteln ist nicht immer gleich notwendig. Eine Vielzahl an bewährten Hausmitteln hilft, das Immunsystem des Körpers zu steigern und Symptome zu lindern. Ob Hühnersuppe, Bettruhe, Gurgeln, Nasenspülungen oder Salbeitee trinken – diese Hausmittel helfen, schnell wieder auf die Beine zu kommen.

Erwachsene sind durchschnittlich zwei- bis viermal pro Jahr erkältet, Kinder noch häufiger. Eine Erkältung braucht zur Heilung Zeit, wie dies schon in dem Sprichwort „Eine Erkältung dauert mit Arzt sieben Tage und ohne eine Woche“ zum Ausdruck kommt.

Bei einer Erkältung mit Husten und Schnupfen können Hausmittel zur Unterstützung der Genesung angewandt werden,  bei einer Grippe ist jedoch ein Arztbesuch notwendig.

Erkältung (=grippaler Infekt) oder Grippe (= Influenza)?

Eine Erkältung, die auch als grippaler Infekt bezeichnet wird, beginnt meist allmählich mit Kratzen im Hals, mit Schnupfen und leichten Erschöpfungssymptomen. Ratsam ist es, die Hausmittel gleich bei den ersten Anzeichen anzuwenden. Wird die Erkältung nach einigen Tagen nicht besser, sollte man zum Arzt gehen. 

Besteht der Verdacht, dass es sich nicht um Erkältung, sondern um eine Grippe (=Influenza) handelt, ist von einer Selbstmedikation abzuraten. Dann ist gleich ein Arztbesuch notwendig. Eine Grippe ist an Symptomen wie plötzlich hohes Fieber, extremes Erschöpfungsgefühl, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen, schmerzhafter Hals, heftiger Schnupfen und Husten zu erkennen.

Tee und Säfte

Reichlich trinken ist bei einer Erkältung wichtig, vor allem heiße Tees und Säfte. Tees aus Salbeiblättern, aus Kamillen- oder Lindenblüten fördern die Heilung, ebenso Zitronensaft pur, oder heiße Zitrone. Heißer Holundersaft (mit Wasser gemischt im Verhältnis eins zu drei) ist ebenfalls ein altes Hausrezept. 

Hühnersuppe – aber selbstgemacht

Selbst gemachte Hühnersuppe enthält die Eiweißsubstanz Cystein, die entzündungshemmend und abschwellend wirkt. Deshalb ist sie auch gut geeignet bei Infekten der oberen Atemwege. 
Zudem enthält Hühnersuppe viel Zink, das das Immunsystem stärkt. Wird die Hühnersuppe noch mit Knoblauch, Chili oder Ingwer gewürzt, wird die Wirkung noch verbessert .

Zwiebelsaft

Ein bewährtes Hausmittel ist auch Zwiebelsaft, da die enthaltenen Senföle desinfizierend wirken. Hierzu wird eine Zwiebel geschält und klein gehackt. Die Zwiebelwürfel mit Zucker mischen und drei bis fünf Stunden ziehen lassen. Der abgesonderte Zwiebelsaft wird dann löffelweise verabreicht

Auch eine gehackte Zwiebel nachts neben das Bett zu stellen kann hilfreich bei Erkältungen und Schnupfen sein, da die Zwiebeldämpfe die Nase frei machen. 

Meerrettich

Meerrettich stärkt das Immunsystem. Er hat eine ähnliche antibiotikaähnliche Wirkung dank der Inhaltsstoffe Sinigrin und Allicin. Diese Wurzel hilft auch bei Erkältungssymptomen, Schnupfen, Husten, Bronchitis, Nasennebenhöhlen- und Stirnhöhlenentzündungen sowie bei Kopfschmerzen und Fieber. 

Da die ätherischen Öle des Meerrettischs schnell verfliegen, ist die frische Wurzel nach dem Reiben sofort zu verwenden. Geriebener Meerrettich kann als Brotaufstrich oder als Zutat für andere Gerichte verwendet werden. 

Gurgeln

Gurgeln hilft bei Halsschmerzen. Als Gurgellösung eignen sich Salbei- und Kamillentee, aber auch Salzwasser, da sie entzündungshemmende Inhaltsstoffe haben und schleimlösend und reizstillend wirken. 
Das Gurgeln sollte mehrmals täglich durchgeführt werden.

Bei der Teeherstellung ist zu beachten, dass der Tee etwa 15 Minuten lang ziehen sollte. Dies gilt für fertige Teemischungen sowie für die Zubereitung mit frischen Salbeiblättern (Zwei Teelöffel Salbeiblätter mit 500 Milliliter heißem Wasser aufgießen). 

Inhalieren

Durch das Inhalieren werden Schleimhäute befeuchtet, eine verstopfte Nase wird wieder „freier“ und der Husten wird gelindert. Dem Wasser werden Salz oder Kräuter wie Kamille, Salbei oder Thymian zugegeben. Auch ätherische Öle wie Eukalyptus oder Latschenkiefer lösen festsitzenden Schleim der Atemwege.

Wer beim Inhalieren seinen Kopf über einen Topf mit heißem Wasser hält und sich ein Handtuch über den Kopf legt, muss aufpassen, dass der Topf nicht umkippt und es zu Verbrühungen kommt. Zudem können die ätherischen Öle die Augen reizen. Besser ist es, Dampfinhalatoren zu verwenden, bei denen durch einen Mund-Nasen-Aufsatz gezielt die oberen Atemwege befeuchtet werden.

Für Kinder bzw. Kleinkinder ist das Inhalieren nicht geeignet bzw. nur unter Aufsicht durchzuführen.

Nasenspülungen

Nasenspülungen mit Salzwasser sind hilfreich bei Schnupfen. Hierzu sind neun Gramm Salz (etwa zwei Teelöffel) in einem Liter lauwarmem Wasser aufzulösen.

Fußbad

Bei den ersten Symptomen einer Erkältung kann der ganze Körper durch ein Fußbad erwärmt. werden. Auch wird die Durchblutung der Schleimhäute angeregt, wodurch die Bekämpfung der in Hals und Rachen angesiedelten Bakterien unterstützt wird.

Das Fußbad sollte eine ansteigende Temperatur haben. Zu Beginn ist eine Wassertemperatur von etwa 35 Grad Celsius richtig, die dann durch Zugabe von heißem Wasser auf etwa 40 Grad Celsius ansteigt. Nach dem Fußbad über die abgetrockneten Füße warme Socken anziehen und sich ausruhen.

Vollbad

Mit den richtigen Badezusätzen trägt ein Vollbad auch dazu bei, Gliederschmerzen zu lindern und Schleim in den Atemwegen zu lösen. Geeignet sind vor allem Badezusätze mit ätherischen Ölen wie Menthol, Thymian oder Eukalyptus. Wer Fieber und/oder Kreislaufprobleme hat, verzichtet jedoch besser auf das Baden, da die hohen Temperaturen den Körper zu sehr belasten.

Wickel

Wickel gibt es zur Linderung verschiedener Symptome:

  • Wadenwickel helfen das Fieber zu senken. Hierzu ein Tuch in lauwarmes Wasser tauchen, auswringen und um die Waden wickeln. Nun ein dickeres Handtuch darüberwickeln und 10 bis 15 Minuten dran lassen. 
  • Bei Halsschmerzen und Husten helfen Quarkwickel. Quark wird messerrückendick auf ein Tuch gestrichen. Dieses wird um den Hals oder auf die Brust gelegt und mit einem Wollschal umwickelt. 
  • Bei Bronchitis kann auch ein Wickel mit Meerrettich auf dem Rücken in Lungenhöhe platziert werden. Bei Kopfschmerzen wird der Meerrettich-Wickel in den Nacken gelegt.
    Bei einem Meerrettich-Wickel wird frisch geriebener Meerrettich etwa einen Zentimeter dick auf ein Tuch gestrichen. Da Meerrettich Senföle enthält, die Hautreizungen verursachen können, dürfen die Wickel nur wenige Minuten einwirken. Vorher kann die Haut geschützt werden durch Einreiben mit Vaseline oder Melkfett.

Nicht zu vergessen: Bettruhe

Während einer Bettruhe für zwei bis drei Tage kann der Körper sich gut erholen.

Was können Sie tun, um sich vor Erkältungen zu schützen?

Wenn möglich während einer Erkältungswelle Menschenansammlungen meiden, so dass das Ansteckungsrisiko geringer ist. Da dies nicht immer vermeidbar ist – schließlich muss man mit der Bahn oder Bus zum Arbeitsplatz bzw. hat berufsbedingt Kontakt mit vielen Menschen – sind wichtige Hygiene-und Verhaltensmaßnahmen anzuwenden:

  • Hände regelmäßig waschen
  • Hygienisch husten (nicht in die Hand husten, sondern besser in den Ärmel/die Armbeuge)
  • Geschlossene Räume regelmäßig lüften (drei- bis viermal pro Tag für je zehn Minuten)
  • Das körpereigene Immunsystem stärken durch regelmäßige Bewegung an der frischen Luft sowie durch eine gesunde Ernährung mit reichlich Obst und Gemüse.

Stand: Januar 2020

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