Bei einer Pollenallergie auf früh blühende Bäume und Sträucher (Erle, Hasel, Birke) treten häufig auch Nahrungsmittelallergien gegenüber Haselnüsse, Äpfel oder Kirschen auf.
Pollensituation
Die Belastung mit den verschiedenen Blütenpollen ist nicht jedes Jahr gleich. Doch meist beginnt je nach Witterung bereits Ende Januar eine mäßige Belastung mit Erlen- und Haselpollen. Die Birkenpollen, die als besonders aggressiv eingeschätzt werden, treten meist erst ab Mitte März auf. Eine mäßige Belastung an Gräserpollen ist ab Mitte April zu spüren und an Roggenpollen ab Anfang Mai.
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Kreuzallergie: Pollen und Nahrungsmittel
Wer auf Baumpollen allergisch reagiert, sollte auch beim Lebensmittelverzehr vorsichtig sein. Denn knapp 60 Prozent aller Pollenallergiker entwickeln zusätzlich eine Lebensmittelallergie. Diese so genannten pollenassoziierten Nahrungsmittelallergien zu den häufigsten Nahrungsmittelallergien überhaupt. Während im Säuglings- und Kleinkindalter die „klassischen“ Nahrungsmittelallergien wie Kuhmilch- oder Hühnereiallergie am häufigsten sind, führen die pollenassoziierten Nahrungsmittelallergien mit Sellerie und Apfel die Hitliste der Nahrungsmittelallergene im Erwachsenenalter an.
- Ursache
Die Ursache für diese Kreuzallergie ist, dass die Allergieauslöser eine ähnliche biochemische Zusammensetzung haben und vom Immunsystem gleichermaßen bekämpft werden.
- Symptome
Die typischen Symptome, die nach dem Genuss eines frischen Apfels bei vielen Birkenpollenallergikern beobachtet werden, sind Kribbeln und Juckreiz bis hin zu Schwellungen der Mund- und Rachenschleimhäute. In Verbindung mit anderen Pollenallergien - der Beifußallergie - können nach Verzehr bestimmter Nahrungsmittel auch Magen-Darm-Beschwerden, Hautreaktionen oder Kreislaufbeschwerden bis hin zum anaphylaktischen Schock hervorgerufen werden.
Welche Kreuzallergien gibt es?
Es gibt zahlreiche Kreuzallergien zwischen Pollen und Lebensmitteln. Einige Beispiele:
- Beißfußpollen: Nachtschattengewächse wie Paprika, Tomate, rohe Kartoffeln, Aubergine; Kürbisgewächse wie Melone, Gurke und Zucchini; Sellerie; Pfeffer, Estragon, Kamille, Artischocke
- Birkenpollen: Haselnuss; exotische Früchte wie Kiwi, Mango und Avocado, Rosengewächse wie Apfel, Birne, Pfirsich, Kirsche, Mandel
- Sellerie: Doldenblütler wie Anis, Dill, Fenchel, rote Karotte; Lippenblütler wie Basilikum, Thymian, Salbei, Rosmarin
Tipps für Pollenallergiker, damit sie trotz Allergie Obst essen können
Mit folgenden Tipps zeigt der Deutsche Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB) Betroffenen, dass sie trotz Allergie nicht auf Obst verzichten müssen:
- Auf die Sorte achten!
Frisches Obst wie Äpfel haben je nach Sorte ein unterschiedliches allergenes Potential. So werden beispielsweise Apfelsorten wie Altländer, Boskop, Gloster und Berlepsch besser vertragen als Granny Smith oder Golden Delicious.
- Erhitzen!
Durch Erhitzen wird die allergen wirkende Struktur zerstört. Deshalb sind gebackene oder gekochte Speisen wie Apfelkompott, Kirschkuchen und Pflaumenmarmelade gut verträglich, nicht jedoch die rohen Äpfel, Kirschen oder Pflaumen.
Es gibt aber auch hitzestabile Allergene, die vor allem in Erdnüssen, Nüssen, Soja und Sellerie vorkommen. Deshalb ist auf die Zutatenliste der Lebensmittel zu achten.
- Zerkleinern!
Manchmal hilft es bereits, die Früchte zu schälen und zu reiben, da die Struktur der Allergene durch die Verarbeitung zerstört wird.
- Auf Alkohol verzichten!
Gleichzeitiger Alkoholgenuss kann die allergische Reaktion verstärken.
- Bei Lebensmittelwahl Pollenzeit beachten!
Kreuzreagierende Lebensmittel können während der Pollenzeit schlechter verträglich sein.
- Entspannung ist wichtig!
Stresssituationen und Belastung im Alltag können Einfluss auf die allergischen Reaktionen nehmen.
- Lassen Sie sich helfen!
Nehmen Sie eine individuelle Ernährungsberatung in Anspruch.
Stand: Januar 2020